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Die Experten hinter dem EF 85mm f/1.4L IS USM Objektiv verraten alles
Die Entwickler des EF 85mm f/1.4L IS USM erklären die Aufgaben, die bei der Entwicklung des Objektivs bewältigt werden mussten.
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Es gibt eine Revolution in der TV- und Filmproduktion. Fernseher werden immer größer und besser, und hochauflösende Bildschirme und HDR-Geräte können realistischere Farben mit mehr Schatten und Highlights darstellen, um den beeindruckenden Produktionswerten von TV-Sendungen für Streaming-Services und ähnlichen Angeboten zu entsprechen. Das Publikum verlangt heute von seiner Heimunterhaltung höchste Kinoqualität, ob bei angesagten Shows oder Dokumentarfilmen. Genau aus diesem Grund griff das mehrfach mit dem Emmy ausgezeichnete Produktionsunternehmen Ember Films aus Großbritannien zur nächsten Generation des CMOS-Sensors in der Canon EOS C700 FF, um einen hochwertigen dramatischen Trailer in nur drei Tagen zu drehen.
Angesichts der wachsenden Nachfrage nach Produktionen in Hollywoodqualität mit hauchdünner Tiefenschärfe und rauscharmen Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen kann nur die neueste Generation von Kameras mit großem Sensor wirklich die außergewöhnliche Leistung liefern, die die kritischsten Kameraleute fordern.
Die Vollformatvideokamera Canon EOS C700 FF ist mit einer Vielzahl von Canon Objektiven kompatibel, darunter mit den Cine-Objektiven von Canon. Dies war einer der Hauptgründe, aus denen sich Ember Films für diese Kamera entschied, als es darum ging, einen Filmtrailer in Kinoqualität in einem unglaublich kurzen Zeitrahmen zu drehen.
Regisseur Jonathan Jones sagt: „Ein wichtiger Faktor bei der Wahl einer Kamera ist die Anzahl der verfügbaren Objektive. Diese Kamera ist für die branchenführenden Objektive von Canon entwickelt, was eine perfekte Leistung und eine nahtlose Kommunikation gewährleistet. Für unsere Naturaufnahmen verwende ich durchgehend das 50-1000-mm-Objektiv von Canon (das Canon CN20x50 IAS H E1/P1).“
„Ember legt sich aber keinesfalls auf bestimmte Geräte fest. Unser Ziel besteht darin, unten den jeweiligen Umständen die bestmöglichen Bilder zu erreichen. Wir machen es einfach, und darauf sind wir stolz. Wir stürzen uns in die Arbeit, und mit der Canon EOS C700 FF konnten wir genau das tun.“
In dem unter dreiminütigen Werbefilmtrailer kommen die Erfahrungen von Ember bei Naturfilmaufnahmen sowie die jahrelangen Erfahrungen mit dem Dreh von Scripted-Drama-Sendungen für große Sendeanstalten zum Tragen. Die Idee für den Film stammt von Jones selbst.
Er spielt in einer Welt, in der Bienen ausgestorben sind, die Lebensmittelversorgung zusammengebrochen ist und die Welt im Chaos versinkt. Die Männer werden eingezogen, um die Landesgrenzen zu schützen, während Bürgermilizen um das Überleben kämpfen. „Wir wollten keine postapokalyptische Welt in einem typischen Mad-Max-Szenario erschaffen, sondern eine eher charakterbasierte Geschichte erzählen“, erklärt Jones.
„Die meisten Menschen, die sich für Naturgeschichte interessieren, lieben Großkatzen. Wir haben viele naturgeschichtliche Sendungen mit David Attenborough gedreht, die die Geschichte von Insekten beleuchten, und diese haben immer ein großes Interesse geweckt. Ich finde, dass diese winzigen Geschichten interessanter und komplexer sind, als Löwen, die den ganzen Tag verschlafen“, so Jones. „Wir jammern ständig über Fliegen und Insekten, aber sie sind für unser Überleben von entscheidender Bedeutung.“
„Einstein hatte eine Theorie, nach der die Welt, wie wir sie kennen, innerhalb von vier Jahren nicht mehr existieren würde, wenn die Bienen aussterben. Wenn wir unsere Lebensweise nicht ändern, könnte dieses Szenario noch zu unseren Lebzeiten eintreten. Wir beobachten bereits das Verschwinden von Bienen und anderen Bestäubern. Das ist eine Geschichte, die unbedingt erzählt werden muss.“
Jones entschied sich dafür, den Trailer zu drehen, um zu zeigen, was passieren könnte, wenn wir die Probleme unserer Bestäuber nicht angehen. Er hofft, dass er damit einen Auftrag für eine komplette 12-teilige Serie an Land ziehen kann.
Das Team von Ember entwickelte das Drehbuch und das Storyboard für den Film, der in einer Rekordgeschwindigkeit von nur drei Tagen aufgenommen werden musste.
„Es ist viel schwieriger, einen Trailer zu machen, da wir sehr kurze Szenen in kurzer Zeit drehen mussten“, erklärt Jones. „Normalerweise erstellt man einen Trailer aus einem längeren, bereits abgedrehten Werk. Man pickt sich einfach die Szenen heraus, die einem gefallen. Wir mussten jedoch gezielt Aufnahmen für einen Trailer erstellen, also war der ganze Prozess auf den Kopf gestellt.
Wir brauchten doppelt so lange, da wir alles, was wir brauchten, neu aufnehmen mussten, aber das Team war fantastisch. Wenn wir Leuten, die den Trailer sahen, sagen, wie schnell er gefilmt wurde, sind sie völlig von den Socken. Das ist das Ergebnis eines Teams, das seit mehr als zehn Jahren zusammenarbeitet. Unser gesamtes Geschäftsmodell basiert auf einem kleinen aber effektiven Team, das neue Geräte und Technologien zu seinem Vorteil nutzt – und das sehr schnell und mit einem begrenzten Budget.“
Da das Team noch nicht mit der Canon EOS C700 FF vertraut war, führte Jones vor Beginn der Aufnahmen einige Tests mit der Kamera durch.
„Ein Kameramann achtet auf den Belichtungsumfang, den Dynamikumfang und die Empfindlichkeit des Sensors, damit er weiß, wie sein Beleuchtungsbudget ausfallen muss, ob er größere Lampen durch kleinere ersetzt oder auf LEDs zurückgreift“, erklärt er. Dabei lobt er den 5,9K-Sensor, der über einen Dynamikumfang mit mehr als 15 Stufen verfügt. „Mit der Canon EOS C700 FF konnten wir einige dunklere Szenen aufnehmen, die sonst nicht möglich gewesen wären.
Ich interessiere mich immer für die Bildfrequenz, insbesondere dafür, wie schnell wir darauf zugreifen können und wie die Umsetzung am Set aussieht. Wenn man sich mit professionellen Kameras auskennt, sind sie im Handumdrehen eingerichtet.
Dank ihres klassischen Formfaktors eignet sich die Kamera hervorragend für ein herkömmliches Dolly- oder Jib-Setup – genau das richtige für Dramainhalte“, fährt er fort. „Ich habe aber auch einige handgeführte Aufnahmen in Schützengräben mit einigen kleinen Explosionen durchgeführt, und die Kamera ließ sich gut handhaben. Die Herausforderung besteht darin, dass man viel mit einer Kamera arbeiten muss, um sie richtig zu kennen und ihr zu vertrauen. Aber die Canon EOS C700 FF war von Anfang an einfach zu bedienen.“
Wie die meisten Kameraleute nutzt Jones den manuellen Fokus. Als er jedoch das Dual Pixel CMOS-AF-System ausprobierte, war er positiv überrascht. „Meine Erfahrungen mit dem AF sind mal so mal so. Bei Verwendung von Canon EF-Objektiven ist der AF der Canon EOS C700 FF jedoch beeindruckend. Wir haben die Gesichtserkennung ausprobiert, und sie bot eine sehr genaue Verfolgung. Bei Dramainhalten besteht die Herausforderung darin, dass der Fokus nicht immer auf einem Gesicht liegen soll. Manchmal möchte man den Fokus an einem bestimmten Punkt halten, sodass sich das Motiv davon wegbewegt. Diese Option zu haben, ist unglaublich.“
Neben den Cine-Objektiven von Canon konnte Jones dank des PL-Bajonetts der Canon EOS C700 FF auch anamorphotische Objektive verwenden, was ihm noch flexiblere Darstellungsoptionen eröffnete.
„Wir haben eine ganze Reihe von Objektiven verwendet, da die Kamera über mehrere Anwendungen verfügt. Mit anamorphotischen Objektiven kann man nicht im Vollformat filmen, aber die Kamera verfügt über einen Crop-Modus, sodass wir bei einigen wenigen Aufnahmen mit vielen Lichteffekten anamorphotische Objektive eingesetzt haben, um diesen einzigartigen Look zu erreichen“, sagt er. „Normalerweise würde ich nicht zwischen asphärischen und nicht-asphärischen Objektiven wechseln, aber ich habe es einfach ausprobiert, da wir im Super-Breitbildbild-Format filmten, sodass es keinen Unterschied machte.“
Natürlich zeigt sich die Qualität einer Kamera erst richtig im finalen Filmmaterial, doch Jones‘ Team musste sich erst an die großen Dateigrößen der Kamera gewöhnen. Der Großteil der Aufnahmen wurde als 12-Bit-Raw auf dem CODEX-Recorder aufgenommen, einige wurden jedoch direkt auf den CFast-Karten gespeichert, um die Kameragröße an weniger geräumigen Aufnahmeorten so gering wie möglich zu halten.
„Unsere Pipeline umfasst einen vollständigen Raw-Workflow. Dieses Mal mussten wir die Dateien jedoch aufgrund der Größe transcodieren, und eine unserer Bearbeitungsplattformen unterstützt den Codec noch nicht. Daher mussten wir eine LUT anwenden, damit alles gut aussah“, sagt er.
Derart detaillierte Dateien erforderten einen höheren Zeitaufwand für das Einspielen der Dateien zur Nachbearbeitung. Auf dem Bildschirm zeigte sich jedoch, dass die Farben so gut waren, dass diese Zeit bei der Farbkorrektur wieder eingeholt werden konnte.
„Wir waren vom Aussehen sofort sehr beeindruckt“, betont Jones. „Der Hautton verfügte über einen guten Verlauf mit einer ansprechenden filmischen Ästhetik. Die Details sind da, aber sie wirken nicht unattraktiv. Die Kamera erzeugt ein gestochen scharfes Bild, aber mit einer weichen Gammakurve, die sehr kinohaft aussieht.
Die größte Herausforderung bestand darin, dass unsere Idee für den begrenzten Zeitraum zu ehrgeizig war. Aber wir wollten die Grenzen überwinden“, so Jones. „Wenn eine Kamera einige sehr intensive Tage lang von Standort zu Standort Leistung bietet und sehr schnell eingerichtet werden kann, um die Performance der Schauspieler aufzunehmen, dann spricht das für die Kamera. Und da lässt die Canon EOS C700 FF keine Wünsche offen.“
Das Video von Ember Films wird beim Camerimage 2018 in Bydgoszcz (Polen) gezeigt. Besuche vom 10. bis 17 November 2018 das Filmfestival, und entdecke die beeindruckende Canon Ausrüstung für die Filmproduktion.
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