Sports photographer Dave Rogers stands next to rugby player Martin Johnson on the pitch.

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Jetzt preisverdächtige Sportaufnahmen machen – mit Tipps von den Foto-Experten

In seiner 40-jährigen Karriere hat der Sportfotograf Dave Rogers (Fotograf bei Getty) einige der berühmtesten Bilder der Rugby-Geschichte aufgenommen. Seit der ersten Rugby-Weltmeisterschaft 1987 steht er bei jeder Rugby-Weltmeisterschaft am Spielfeld – und in Japan wird er dieses Jahr jeden Tag mit der englischen Mannschaft verbringen. Was auch immer dein Sport ist – hier sind die Top 10 Tipps und Tricks von Dave für noch bessere Sportfotos.

Daves Interesse an der Fotografie erwachte schon als Teenager in den frühen 1970er Jahren, als er dem englischen Fußballverein Wolverhampton Wanderers beim Spielen zusah. Er erinnert sich, dass er sich nicht nur für das Spiel interessierte, sondern auch für das, was hinter den Kulissen vor sich ging – vor allem für die Fotografen am Spielfeldrand.

Seit seinem ersten Job bei einer Lokalzeitung, den er – seinen Worten nach – einer Mischung aus Geschicklichkeit, Entschlossenheit und ein wenig Glück verdankte, hat sich Dave seinen Platz in der Hall of Fame der Sportfotografie verdient. Er fotografierte den Neuseeländer Jonah Lomu, der den Engländer Mike Catt im Rugby-Weltcup-Turnier von 1995 besiegte. Er war dabei, als Nelson Mandela dem Springboks-Kapitän Francois Pienaar die Trophäe von 1995 überreichte und sich Südafrika nach einer langen Geschichte der Apartheid vereinigte. Er sah Jonny Wilkinsons dramatisches Tor in der Verlängerung, das England 2003 die Rugby-Weltmeisterschaft brachte – und noch viele wichtige Ereignisse mehr.

Sports photographer Dave Rogers holding a Canon camera.

Daves einprägsamstes Bild entstand bei der Rugby-Weltmeisterschaft 2003. Darin ragt der damalige englische Kapitän Martin Johnson über die Köpfe der Fotografen hinweg und schwenkt nach dem Turniersieg die Trophäe seiner Mannschaft in der Luft. Man kann seinen Jubel förmlich hören, als seine Teamkollegen mit ihm und den Fans im Stadion ihren Sieg feiern. In den riesigen Händen des Rugbyspielers sieht die Trophäe fast wie Spielzeug aus – und sie glitzert in den Scheinwerfern des Flutlichts.

Als wir Dave trafen, begann er mit den Vorbereitungen auf die Rugby-Weltmeisterschaft 2019 in Japan, wo er mit der englischen Mannschaft antritt. Zur Vorbereitung organisierte er seine Reiseroute und seine Fotoausrüstung und besorgte sich Lizenzen, um in den Stadien mit ferngesteuerten Kameras arbeiten zu können. Er sagt uns, dass er neben drei professionellen Kameragehäusen, Objektiven, Stativen und Einbeinstativen auch viel Ausrüstung für das Wetter in der Regenzeit mitnimmt.

Außerdem hat er bereits über die Aufnahmen nachgedacht, die er machen möchte. Unter den Tausenden von Fotos, die er für den Verlauf des Turnierswohl aufnehmen wird, hofft er auf eines ganz besonders: „Mein Traumschuss wäre, dass England die Webb Ellis-Trophäe wieder in die Hände nehmen kann – die Weltmeisterschaft!“

Hier kommt sein fachkundiger Rat zur Verbesserung deiner Sportfotografie – ganz unabhängig von der Sportart, die du fotografieren willst.

1. Kenne deinen Sport in- und auswendig

„Die größte Herausforderung ist, den Sport zu kennen“, sagt Dave. „Lerne die Spielregeln, damit du weißt, was die Spieler im Sinn haben.“ Ohne den nächsten Zug eines Spielers vorauszusehen, wird es schwierig, Schritt zu halten.

Jede Sportart ist anders. Im Vergleich zum Rugby ist „Fußball schneller als Spiel und schneller zu fotografieren“, sagt er. Aber auf der anderen Seite hat Rugby mehr Spieler und Leute, die deine Sichtlinie blockieren und einem guten Bild im Weg stehen können. Beim Fußball „sind weniger Spieler auf dem Feld – die Sicht ist einfach besser.“

2. Kaufe die beste Ausrüstung, das du dir leisten kannst

Als Dave anfing, ergatterte er einen Platz im „British National Council for the Training of Journalists“ Seminar – hatte aber keine Kamera. Er musste das kaufen, was er sich damals leisten konnte: eine alte Kamera für Kleinbildfilm. Wenn man heutzutage anfangen will, empfiehlt er, „Benutzerfreundlichkeit, Zuverlässigkeit und Preis-Leistungsverhältnis“ als Entscheidungskriterien zu betrachten. „Kaufe einfach das Beste, was du bekommen kannst“, sagt er – aber passe auf, dass du nicht am falschen Ende sparst.

Wenn ein komplettes DSLR-Kit zu beängstigend oder unerreichbar teuer erscheint, solltest du nach einer Kompakt- oder Bridgekamera mit Funktionen suchen, die den Anforderungen der Sportfotografie gerecht wird. Die Canon PowerShot SX70 HS ist das Spitzenmodell der Canon Bridge-Reihe – sie verfügt über einen 65fach optischen Zoom, kann mit bis zu 10 Bildern pro Sekunde aufnehmen und hat einen schnellen, präzisen Autofokus (AF) mit einer Option für kontinuierlichen AF. Das hilft dabei, die Action festzuhalten.

Um die große Auswahl an Canon Objektiven voll auszuschöpfen, stellt die Investition in eine DSLR-Kamera wie die Canon EOS 80D allerdings eine gute Wahl für die Sportfotografie dar.

3. Wähle ein robustes Objektiv

„Das Standardobjektiv in der Sportfotografie ist das Canon EF 400mm f/2.8L IS II USM (und die noch leichtere und neuere Version dieses Objektivs, das Canon EF 400mm f/2.8L IS III USM), das ganz hervorragend ist – ich verwende auch häufig das Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM. Die sind zuverlässig und ertragen einige Stöße. Wenn man Sport fotografiert, stellt man die Kameras schnell ab und läuft herum – sie muss deshalb ziemlich robust sein, um das auszuhalten.

„Wenn man gerade erst anfängt, ist das 70-200mm nützlicher. Nicht viele Leute benutzen ein 400mm-Objektiv bevor sie sich spezialisiert haben.“

Um mit einem engeren Budget ähnliche Ergebnisse zu erzielen, empfiehlt sich das Canon EF 70-300mm f/4-5.6 IS II USM oder das Canon EF-S 55-250mm f/4-5.6 IS STM. Beide verfügen über die bewährte Canon Bildstabilisator (IS) Technologie, die das Problem von Verwacklungsunschärfen löst. Wenn deine Hände zittern, dann kompensiert ein Element innerhalb des Objektivs das. Das bedeutet, dass selbst bei Aufnahmen aus der freien Hand und ohne Stativ die Fotos wunderschön scharf werden.

Martin Johnson raises the trophy after England wins the 2003 Rugby World Cup. © Dave Rogers / Getty Images

4. Konzentriere dich auf die Aktion, nicht auf den Hintergrund

„Entscheide dich für eine kurze Belichtungszeit und eine große Blende (kleinerer Blendenwert), da ein unruhiger Hintergrund im Bild sehr störend sein kann. Denke daran: Je größer die Blende, umso weniger wird der Hintergrund scharf abgebildet. Verwische einfach einen unruhigen Hintergrund und versuche dabei, das Objektiv so lange wie möglich bei seiner maximalen Brennweite zu verwenden. Wähle eine richtig niedrige ISO-Einstellung – dann kannst du eine kurze Belichtungszeit bei weit geöffneter Blende einsetzen.“

Ein Trick, den Dave empfiehlt, um den Hintergrund ganz zu entfernen, ist „von den oberen Rängen fotografieren, so dass man auf das Spielfeld nach unten schaut“. Wenn du die Aufnahme von oben nach unten machen kannst, zaubert der Rasen einen sauberen grünen Hintergrund.“

5. In der Sonne sitzen

Die besten Bedingungen für Aufnahmen sind laut Dave „hell bewölkt“, weil dann das Licht insgesamt gleichmäßiger ist und man die Belichtungseinstellungen nicht so häufig nachregeln muss. Aber wenn du an einem sonnigen Tag mit einem starken Kontrast zwischen schattigen Bereichen und sonnigen Bereichen fotografierst, „setze dich auf die Sonnenseite und fotografiere in Richtung der Schattenseite“, sagt er. Auf diese Weise wirkt es wie mit einer Hintergrundbeleuchtung. „Wenn du im Schatten sitzt und mit Richtung der Sonnenstrahlen fotografierst, kann es schwierig werden. Oft sieht man dann nur die Umrisse eines Spielers vor dem hellen Hintergrund. Also immer auf der Sonnenseite sitzen. Auf diese Weise bekommst du auch schönere Farben.“

Dies geht am einfachsten bei kleinen lokalen Sportveranstaltungen, bei denen die Zuschauer frei stehen und durch den Park oder die Gegend spazieren gehen können – dort kann man sich umsehen, bis man den perfekten Ort gefunden hat. Bei Veranstaltungen mit festem Sitzplatz und Ticket kann man nur eingeschränkt wählen, wo man Platz nehmen möchte. Finde heraus, wie der Veranstaltungsort positioniert ist und zu welcher Tageszeit das Ereignis stattfindet, um einen Platz auszuwählen, der zu diesem Zeitpunkt in der Sonne liegt. Es gibt sogar Sun-Tracking-App herunterladen, die dir bei der Fotografie helfen.

6. Der Reiz der Silhouette

Manchmal will man jedoch einen Silhouetteneffekt erzielen. Dazu wählt man einen kleineren ISO-Wert, verlängert die Belichtungszeit und schließt die Blende (einen höheren Blendenwert wählen). „Du brauchst einen hellen Hintergrund“, rät Dave. „Die ganze Sache im Zweifelsfall unterbelichten. Eine Silhouette wirkt nur dann effektiv, wenn man sie nicht zu oft macht. Es wird zum Klischee, wenn du das ständig machst.“

7. Werde kreativ mit Bewegungsunschärfe

Sobald du eine gute Auswahl an Aufnahmen beisammen hast, ist es an der Zeit, kreativ zu werden. Einige Anfänger unter den Sportfotografen sind davon besessen, ständig die Action einzufrieren – aber Dave empfiehlt, die Unschärfe zu akzeptieren, um die Dynamik des Sports zu betonen. Teste dafür eine Belichtungszeit von 1/15 Sek. Er betont jedoch: „Du willst nicht so viel Unschärfe, dass du nicht erkennen kannst, was die Sportler machen. Du willst immer noch ihr Gesicht so scharf wie möglich sehen.“

Besonders in Sportarten mit vorhersehbaren, linearen Bewegungen – wie Pferderennen, Leichtathletik oder Motorsport – hilft das Schwenken mit der Action (indem du die Kamera bewegst, um einer Person oder einem Fahrzeug mit der Bewegung zu folgen). Das hält das Motiv relativ scharf und alles andere verschwimmt. So entsteht der beste Eindruck von Geschwindigkeit.

8. Runter auf den Boden

Um mehr Dramatik zu schaffen, schlägt Dave vor, „den Winkel zu verringern“. Wenn du von weit unten fotografierst und die Spieler kommen auf dich zu, sieht es so aus, als würden sie durch die Luft fliegen.“

Dies war die Strategie, die Dave für sein denkwürdiges Bild des damaligen englischen Kapitäns Martin Johnson bei der Rugby-Weltmeisterschaft 2003 gewählt hatte. Indem er sich tiefer als Martin positionierte, betonte die Perspektive seine Größe und die Stärke des ohnehin schon beeindruckenden Rugby-Spielers.

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Dave Rogers' kitbag containing two Canon DSLR bodies and a number of lenses.

9. Für alle Fälle gewappnet sein

„Ich nehme zwei Kameras mit, oder manchmal auch drei – nur für den Fall. Wenn es regnet, bleiben sie eingewickelt so lange wie möglich trocken. Viele Leute tragen schwere Koffer, aber ich nehme nur einen Rucksack. Ich nehme ein Canon EF 400mm f/2.8L IS II USM Objektiv und ein Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM, zwei Kameragehäuse und zwei kleine Zoomobjektive mit. Ich habe auch drei oder vier Ersatzakkus dabei, vor allem wenn es kälter ist – da geht der Strom viel schneller zur Neige. Nimm Regenschutz und Objektivabdeckungen mit – das lohnt sich immer. Wenn du das nicht hast, wickle deine Ausrüstung in eine Plastiktüte. Das spart eine Menge Geld für Reparaturen.“

Dave verwendet die Canon EOS-1D X Mark II, aber auch die preiswertere Canon EOS 80D hat ein Gehäuse aus Magnesiumlegierung mit wirkungsvollem Schutz gegen Staub und Feuchtigkeit – was sie unter allen Bedingungen zuverlässig macht. Darüberhinaus bietet siw ein ausgeklügeltes 45-Punkt-AF-System und schnelle Reihenaufnahmen mit bis zu 7 Bildern pro Sekunde mit Fokus-Nachführung – was sie besonders für schnelle Action-Sportaufnahmen ideal macht.

10. Geduld haben und weiter fotografieren

Im Durchschnitt macht Dave etwa 2.000 Fotos pro Rugby-Spiel, um ein paar zu bekommen, mit denen er wirklich zufrieden ist – also lass dich nicht entmutigen, wenn deine ersten Aufnahmen nicht so aufregend sind, wie du es dir erhofft hast. „Das größte Problem ist, wenn die Leute irgendwo vor einem stehen, so dass man nicht an ihnen vorbei fotografieren kann, oder durch die Aufnahme laufen, so dass sie die Sicht blockieren“, sagt er. Dave muss viele dieser Bilder wegwerfen, aber er macht einfach weiter und wartet darauf, dass sich die passenden Momente ergeben. „Es gibt jede Menge Bilder, die man löschen muss – aber mit den Digitalkameras weiß man, was man bekommt, und man kann auf der Rückseite im Display sehen, was man hat.“

Wenn man einen Glückstreffer im Display hinten auf der Kamera sieht, hat sich die Ausdauer gelohnt. Mit Geduld, Phantasie und der richtigen Ausrüstung in der Tasche (die Canon EOS 80D DSLR mit einem Canon EF 70-300mm f/4-5.6 IS II USM oder Canon EF-S 55-250mm f/4-5.6 IS STM Objektiv oder einer Canon PowerShot SX70 HS Bridge-Kamera als unsere Top-Empfehlungen) machst du Sportfotos, auf die du stolz sein kannst!

Geschrieben von Matthew Bowen

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