Vom Einfrieren der Bewegung sich schnell bewegender Motive vor dynamischem Hintergrund bis hin zum Hinzufügen eines Gefühls der Bewegung bei langsameren Motiven – mit der Schwenktechnik bringst du Bewegung und Dramatik in deine Aufnahmen.
Du kannst die Schwenktechnik mit jeder Kamera verwenden, um deinen Fotos eine zusätzliche Aussage zu verleihen. Es müssen dabei auch keine Motive mit hoher Geschwindigkeit aufgenommen werden. Die Schwenktechnik kann auch verwendet werden, um relativ langsamen Motiven ein Gefühl von Bewegung zu verleihen, da die Bewegungsunschärfe den Anschein erweckt, dass sie sich viel schneller bewegen als in Wirklichkeit.
Tipps und Techniken für bessere Kameraschwenks
1. Was ist das Schwenken in der Fotografie?
Eine kreative Technik zur Darstellung von Bewegungen in einem Foto ist der Schwenk. Wenn du eine kurze Belichtungszeit verwendest, um ein sich schnell bewegendes Motiv in der Bewegung einzufrieren, könnte dem Bild etwas von der Dramatik des Moments fehlen. Das Motiv sieht wie eine Statue aus. Wenn du jedoch eine längere Belichtungszeit verwendest und die Kamera mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Motiv bewegst (oder schwenkst), wird das sich bewegende Motiv auf dem Foto scharf abgebildet, während der Hintergrund und alle statischen Objekte in eine weiche Unschärfe getaucht werden.
Schwenken vermittelt nicht nur ein Gefühl von Geschwindigkeit, es hilft auch dabei, eine schärfere Aufnahme vom sich bewegenden Motiv zu machen und die Aufmerksamkeit des Betrachters darauf zu lenken. Per Schwenk lassen sich auch unschöne Hintergründe verdecken. Was auch immer deine Absicht ist: Ein guter Schwenk ist nicht einfach. Und das Geheimnis hinter einem beeindruckenden Schwenk ist Übung. Schwenken erfordert eine gute Kontrolle über die Kamera, weshalb kein Weg an praktischer Übung vorbeiführt.
Bahnsportarten aller Art sind gute Motive, um das Schwenken zu üben, denn sie ermöglichen viele Versuche, deine Fähigkeiten zu verfeinern, während die Läufer, Pferde, Dirt-Bikes oder Rennwagen ihre Runden drehen. Zu Hause bieten im Garten spielende Kinder oder Haustiere ideale Gelegenheiten, um zu versuchen, Motive in Bewegung zu fotografieren.
2. Einstellungen für Aufnahmen mit Schwenk
Wähle die Blendenautomatik (Tv) oder den Manuellen Modus (M) und dann die Belichtungszeit.
Die richtige Belichtungszeit hängt von einer Anzahl von Faktoren ab: wie schnell sich das Motiv bewegt, die Entfernung zwischen dir und dem Motiv, das Objektiv, das du verwendest und wie stark der von dir gewünschte Unschärfe-Effekt sein soll. Beginne mit einer Belichtungszeit von 1/60 Sek. und verlängere sie dann, wenn du bei der Durchführung des Schwenks sicherer wirst. Probiere 1/30 Sek. oder länger für mehr Unschärfe, 1/125 Sek. für weniger. Vergiss nicht, den Bildstabilisator am Objektiv auszuschalten (es sei denn, du arbeitest mit einem Objektiv dessen Bildstabilisator die Schwenk-Funktion unterstützt – Modus-2 –, die dann aktiviert sein muss). In diesem Modus korrigiert das IS-System vertikale Verwacklungen, aber nicht die horizontale Bewegung der Kamera, während du die Aktion verfolgst.
Bei manchen Motiven ist eine kürzere Belichtungszeit erforderlich, um zu verhindern, dass sie völlig unscharf werden. Ein Rennwagen wird möglicherweise eine kürzere Belichtungszeit brauchen als ein Fahrradfahrer. Mit einer Belichtungszeit von 1/200 oder 1/400 Sek. kannst du immer noch viel Unschärfe aufnehmen, wenn sich das Motiv schnell bewegt und es dir gelingt, es zu verfolgen, während es sich bewegt.
Wenn du im manuellen Modus fotografierst, muss auch die Blende angepasst werden, um eine gute Belichtung zu erhalten. Mit der Blendenautomatik (Tv) macht das deine Kamera von selbst.
Als Modus wählst du Reihenaufnahmen. Damit hast du eine größere Chance, den richtigen Moment zu erwischen und zudem verringert sich die Gefahr von Verwacklungsunschärfe beim Druck auf den Auslöser.
3. Planung und Fokussierung deiner Schwenks
Der Hintergrund soll unscharf sein, darum sind einzelne kleinere Elemente dort in deinem Bild nicht so wichtig. Dennoch sind die Farben im Hintergrund wichtig, da diese den Rahmen für dein Motiv bilden. Suche einen Hintergrund, der möglichst mit dem Motiv kontrastiert, damit es sich abhebt, und der auch gut aussieht, wenn er verwischt dargestellt wird. Ein paar Probeläufe ohne das Motiv werden schnell zeigen, ob sich der Hintergrund eignet. Horizontale Linien, wie z.B. ein Zaun oder der Rand einer Straße, geben dem Bild Struktur und vermitteln ein besseres Gefühl von Geschwindigkeit. Wenn du bei wenig Licht fotografierst, verleihen unscharfe Lichter im Hintergrund deinen Bildern echte Dramatik.
Um zu verhindern, dass deine Kamera während des Schwenks neu fokussiert, verwende den Autofokus deiner Kamera im Modus AI Servo AF, um das Motiv zu verfolgen. Je nachdem, wie weit du vom Geschehen entfernt bist, musst du ein wenig experimentieren, um festzustellen, ob der Einzelfeld-AF oder der Zonen-AF bessere Ergebnisse liefert.
4. Die Schwenktechnik verbessern
- Stelle dich in Richtung zum gewählten Hintergrund und mit schulterbreit auseinander stehenden Füßen auf, um eine gute Stabilität zu gewährleisten. Nur der obere Teil deines Körpers sollte sich während des Schwenks bewegen, drehe dich also aus der Hüfte heraus, um der Aktion zu folgen.
- Wenn du Reihenaufnahmen machst, drücke den Auslöser schon bevor das Motiv den gewünschten Punkt erreicht, und mache so lange Aufnahmen, bis das Motiv den Punkt passiert hat.
- Verfolge das Motiv mit der Kamera mit einer ruhigen Bewegung – aber nicht nur, wenn du dabei auf den Auslöser drückst. Verfolge es vor, während und nach der Aufnahme und bleibe dabei mit der Kamera so stabil wie möglich – so reduzierst du versehentliche Kamerawackler nach oben oder unten. Viele finden es einfacher, hierbei durch den Sucher der Kamera zu sehen (sofern deine Kamera einen hat), als das LC-Display zu benutzen.
Zum Schwenken benötigt man einige Übung, also nicht wundern, wenn die ersten Versuche nicht so gut gelingen. Zum Üben machst du so viele Aufnahmen wie möglich und analysierst dann, warum einige besser als die anderen geworden sind. Ist es z.B. die falsche Belichtungszeit oder ist das Motiv zu unscharf? Dann wendest du das Gelernte auf deine nächsten Fotos an.
Wenn dein Motiv perfekt im Fokus ist und der Hintergrund in eine gleichmäßige, weiche Unschärfe getaucht ist, hast du alles richtig gemacht. Das Schwenken macht großen Spaß, und die Chancen stehen gut, dass du noch weitere Versuche unternimmst!
Sobald du die Technik des Schwenks bei Tageslicht beherrschst, kannst du auch bei Nacht kreativ werden und Lichtspuren in deine Schwenkaufnahme integrieren.
Verfasst von Marcus Hawkins
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