Kenne deinen Stil: Der Influencer-Leitfaden für ästhetische Fotos

Es gibt für jeden eine passende Ästhetik, man muss sie nur finden. Die Social-Media-Influencerin Steffi Marla erzählt uns, warum der Cottagecore-Stil sie anspricht.
Eine Frau in einem langen Kleid und einem Sonnenhut blickt nach links, während sie in einem Sonnenblumenfeld steht.

Um wirklich zu sich selbst zu finden, muss man manchmal dorthin zurückkehren, wo man angefangen hat. Das war auch bei Steffi Marla der Fall. Die deutsche Content-Creatorin hat mehr als 99.500 Follower für ihre romantischen Bilder im Cottagecore-Stil gewonnen, die von ihrer ländlichen Herkunft inspiriert sind. Wenn man sich ihre Fotos ansieht – Selbstporträts in Landschaften, die sich mit den Jahreszeiten verändern, von herbstlichen Wäldern bis hin zu sommerlichen Wiesen – würde man keinen Moment lang denken, dass sie im geschäftigen Berlin lebt.

„Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und mit 20 Jahren nach Berlin gezogen“, erzählt Steffi, die auch Friseurin und Mutter von zwei Kindern ist. Ihr Weg zur Fotografie begann nach der Geburt ihres zweiten Kindes, als sie begann, das Familienleben zu dokumentieren. Anfangs fühlte sie sich unsicher, wenn sie ihre Fotos auf Social Media veröffentlichte, aber ihre Bilder wurden bald sehr populär. „Ich habe festgestellt, dass Social Media auch eine großartige Plattform ist, um andere Menschen kennen zu lernen, Ideen auszutauschen und neue Dinge auszuprobieren. Ich war total begeistert“, schwärmt sie.

Ein ästhetisch ansprechender und konsistenter Stil kann dir auf Social Media helfen, Follower zu gewinnen und deine Identität und Marke zu etablieren – aber wie erreicht man das? Steffi verrät uns ihre Top-Tipps und erklärt uns ihren Prozess.

Definiere deine eigene Ästhetik

Eine Frau in einem langen rosa Kleid sitzt am Rand einer weißen Decke, die mit Blumen, Speisen und Getränken für ein Picknick ausgelegt ist. Die Szene spielt auf einer kleinen Wiese vor einem großen Baum.

Steffis Bildsprache orientiert sich an der natürlichen Umgebung. „Ich lasse mich von den Jahreszeiten und den jeweils vorherrschenden Bedingungen inspirieren“, sagt sie.

Auf einer weißen Decke im Gras befinden sich ein Blumenstrauß, ein aufgeschlagenes Buch, ein breitkrempiger Hut, eine Auswahl an Picknick-Speisen und zwei Gläser mit bunten Sprudelgetränken.

Wenn sie auf der Suche nach Ideen ist, geht Steffi auf Pinterest. „Es wird immer schwieriger, neue, interessante Dinge zu fotografieren, aber davon lasse ich mich nicht abhalten“, sagt sie. „Ich tue das, was mir Spaß macht, und das ist das Wichtigste.“

Einfach ausgedrückt: Deine Ästhetik ist dein Stil. Cottagecore zeichnet sich durch einen idealisierten, traditionellen Lebensstil auf dem Lande aus, bei Dark Academia dreht sich alles um Tweed-Blazer und alte Lederbücher, bei E-Girl um Anime, während Normcore elegante Schlichtheit dem Abheben von der Masse vorzieht. Auch wenn er üblicherweise mit Mode assoziiert wird, geht dein Stil über die Kleidung hinaus, die du trägst. Wenn du Inhalte erstellst, wirkt sich das auf alle Aspekte deiner Bilder aus – von den Standorten über die Farbpalette, die Qualität des Lichts und die Bildkomposition bis zur Ausrüstung, mit der du arbeitest, um einen bestimmten Stil zu erreichen. Die Auswahl der verschiedenen Stile ist so groß, dass man leicht überfordert sein kann. „Überlege dir, was dir Spaß macht, was dir gut tut“, schlägt Steffi vor. „Höre nicht auf die anderen.“

Während der Covid-19-Pandemie fühlte sich Steffi immer mehr zur Natur und zu ihrer ländlichen Herkunft hingezogen. „Meine Familie und ich sind viel häufiger aufs Land gefahren, und es hat mir sehr gefallen“, erzählt sie. „Es gibt so viel Schönes direkt vor unserer Haustür.“

Ihre Cottagecore-Inhalte fangen schon damit an, wie Steffi sich im Bild präsentiert – sie posiert im Freien mit einem alten Fahrrad, einem Weidenkorb oder einem Buch in der Hand, langem Haar, das locker mit einer Schleife zusammen gebunden ist, fließenden Kleidern und Röcken aus organischen Textilien.

„Es hat eine Weile gedauert, bis ich meinen jetzigen Stil gefunden habe“, gibt Steffi zu. „Ich habe mit der Stadtfotografie angefangen, aber dann wurden die Bilder romantischer und Blumen wurden ein Teil davon. Die Natur kam mehr und mehr ins Spiel, und irgendwann habe ich mich selbst mit aufs Bild gebracht.“

Wenn du deine eigene Ästhetik entwickelst, kann das Ausdrucken der Fotos sehr gut dabei helfen, deinen Look zu definieren und zu verfeinern. Es gibt nichts Schöneres, als deine Bilder zu drucken, sie auszustellen und „mit ihnen zu leben“, um herauszufinden, was gut aussieht und was nicht.

Lasse dich bei jeder Wahl von deiner Ästhetik inspirieren

Eine Frau mit einem Strohhut sitzt auf einer Picknickdecke und liest ein Buch unter einem Baum mit lila Blumen.

Steffi nimmt ihre Bilder im JPEG-Format mit ihrer Canon EOS R auf, und überträgt sie dann auf ihr Smartphone. Sie bearbeitet ihre Fotos in Adobe Photoshop Lightroom*, wo sie ihre eigenen Voreinstellungen gespeichert hat, um die Konsistenz zu wahren. Aufgenommen mit einer Canon EOS R und einem Canon Adapter EF-EOS R mit einem Canon EF 85mm f/1.4 L IS USM Objektiv bei 1/500 Sek., F4 und ISO 100. © Steffi Marla

Eine Frau hält die Seiten ihres blauen Kleides fest, während sie unter Kirschblütenbäumen spazieren geht.

Farbe ist für Steffi wichtig, da sie ein bestimmendes Merkmal jeder Ästhetik ist. „Kirschbäume zum Beispiel blühen im Frühling wunderschön; ich liebe es, in einem blauen Kleid unter ihnen zu tanzen“, sagt sie. „Und ich achte darauf, dass die Farben immer aus der gleichen Farbfamilie stammen. Frische und Pastellfarben im Frühling, warme und gedeckte Farben im Herbst.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS 6D Mark II und einem Canon EF 50mm f/1.8 STM Objektiv bei 1/640 Sek., F3.5 und ISO 100. © Steffi Marla

Die Farben sind für Steffi ein wichtiger Aspekt, und sie versucht immer, in ihren Bildern innerhalb einer „Farbfamilie“ zu bleiben. „Harmonische Farben sind für mich sehr wichtig“, erklärt sie. „Ich passe mein Outfit an die Umgebung an. Ich frage mich: ‚Welche Farben werden dort vorherrschen?‘ Auf einer grünen Wiese kleide ich mich gerne in einer passenden Farbe oder in einer Komplementärfarbe. Ich habe Magnolien in einem hellvioletten Kleid fotografiert, was sehr gut ausgesehen hat.“

Nicht nur das, was du fotografierst, verleiht deinen Bildern eine unverwechselbare Ästhetik, sondern auch die Art und Weise, wie du es aufnimmst. Steffi kombiniert ihre Canon EOS R gern mit dem Canon EF 85mm f/1.4 L IS USM Objektiv, wozu sie den Canon Adapter EF-EOS R verwendet. „Die Fotos sehen unglaublich gut aus, und ich liebe denunscharfen Hintergrund“, erzählt sie. „Wenn ich nach schönen Orten suche, versuche ich auch, eine ausgewogene Bildkomposition zu finden. Ich habe dabei oft den Goldenen Schnitt vor Augen. Um mich vorzubereiten, denke ich darüber nach, wohin ich gehe und wie die Bedingungen sind. Ist der Raum beengt, brauche ich ein Weitwinkelobjektiv mit viel Spielraum, wie z.B. das 50mm Objektiv. Wenn ich ausreichend Platz habe, verwende ich das 85mm Objektiv.“

Um der Inspiration auf die Sprünge zu helfen, empfiehlt Steffi, Zubehör oder Requisiten mitzunehmen, mit denen man vor Ort spielen kann, um zu sehen, was für die Aufnahme am besten geeignet ist.

Durch Konsistenz erhältst du mehr Follower auf Social Media

Eine Frau hält einen Pilz in der Hand, während sie auf einem umgestürzten Baumstamm im Wald sitzt und nach rechts blickt.

Für ihre Follower sind Steffis Bilder eine kleine Flucht in unsicheren oder stressigen Zeiten. „Es ist wichtig, sich Auszeiten zu gönnen und schöne Dinge zu erleben“, erklärt sie. Aufgenommen mit einer Canon EOS R und einem Canon Adapter EF-EOS R mit einem Canon EF 85mm f/1.4 L IS USM Objektiv bei 1/160 Sek., F1.8 und ISO 100. © Steffi Marla

Auf einem Weg mit Bäumen auf beiden Seiten hält eine Frau den Lenker eines Fahrrads, blickt zurück und lächelt in die Kamera.

Steffi arbeitet in der Regel allein, ohne Assistenten. „Ich verwende ein Stativ, auf dem ich meine Canon EOS R befestige, und löse die Aufnahme mit meinem Mobilgerät über die Canon Camera Connect App aus“, erzählt sie. „Auf diese Art kann ich immer sehen, ob ich perfekt im Bild positioniert bin.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R und einem Canon Adapter EF-EOS R mit einem Canon EF 85mm f/1.4 L IS USM Objektiv bei 1/1.600 Sek., F2.5 und ISO 100. © Steffi Marla

Auch wenn Steffis Bilder je nach Jahreszeit und Schauplatz variieren, gibt es bestimmte gemeinsame Elemente, von denen sie nicht abweicht. „Der Hintergrund ist sehr wichtig, wie auch die Farben und das Licht“, sagt sie. „Accessoires sind toll. Ein Hut, ein Buch, ein Schal oder ein Blumenstrauß können ein Foto interessanter machen. Am liebsten mache ich Fotos, auf denen niemand sonst zu sehen ist.“

Das trägt zu einer Atmosphäre bei, die in ihrem gesamten Feed konsistent ist. Das zieht die Follower an und bringt sie dazu, immer wieder zu kommen. „Auch meine Follower lieben dieses romantische und ruhige Leben“, sagt sie. „Viele von ihnen haben eine Sehnsucht nach etwas mehr Frieden und einer idealen Welt. Meine Bilder verleiten einen zum Träumen.“

Das Spannende an Social Media ist auch, dass man sich mit anderen austauschen kann. Steffi postet ihre Inhalte nicht einfach nur. Obwohl sie Familie und Beruf unter einen Hut bringen muss, legt sie Wert darauf, mit ihren Followern zu kommunizieren, und antwortet gern auf die Kommentare, die andere unter ihren Beiträgen hinterlassen. „Ich bin stets freundlich und versuche immer, aktiv zu sein“, sagt sie. „Ich poste regelmäßig und versuche dabei, etwas Persönliches zu zeigen.“

Bleibe dir selbst treu

„Ich glaube, dass man sich unbewusst immer weiterentwickelt und wahrscheinlich nicht umhin kommt, sich zu verändern“, sagt Steffi. „Ich finde es spannend zu sehen, wie sich mein Stil im Laufe der Zeit verändert hat.“

Allerdings sollte diese Entwicklung in kleinen Schritten erfolgen. Sobald du dich für eine Ästhetik entschieden hast, werden die Follower auch deshalb zu dir kommen. Stelle also sicher, dass deine Wahl wirklich deiner Persönlichkeit entspricht. „Ich liebe es, wenn Bilder oder Situationen Harmonie ausstrahlen, besonders wenn Farben, Proportionen und Licht im Gleichgewicht sind“, sagt Steffi.

Jedes Bild, das du postest, sollte in deine Ästhetik eingebettet sein. Sie sollte hinter jeder fotografischen Entscheidung stehen, und den Standort, die Komposition und vieles mehr beeinflussen. Es ist die Philosophie, die deine Inhalte prägt, also was auch immer du auswählst, mache sie dir zu eigen.

Geschrieben von Rachel Segal Hamilton

*Adobe, Photoshop und Lightroom sind entweder eingetragene Marken oder Marken von Adobe in den USA und/oder anderen Ländern.

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