Der Herbst ist wohl die optimale Jahreszeit, um mit der Kamera nach draußen zu gehen. Warmes Licht, einzigartige Farben und Tiere, die Nahrung für den Winter sammeln, sorgen dafür, dass es immer etwas zu fotografieren gibt. Die Gelegenheit zum Fotografieren der wunderschönen Herbstfarben ist jedoch nur von kurzer Dauer: Ein windiger Tag genügt, um die bunten Blätter von den Bäumen zu wehen. Deshalb sollte man jede Chance nutzen, die man hat.
Um dich perfekt darauf vorzubereiten, haben wir neun Tipps für die Herbstfotografie zusammengestellt , mit denen du die herrlichen Orange-, Rot- und Goldtöne der Jahreszeit optimal festhalten kannst – unabhängig davon, welche Canon Kamera du dafür verwendest.
GRUNDLAGEN DER FOTOGRAFIE
Tipps für die Herbstfotografie
1. Das wechselnde Licht ausnutzen
Der niedrige Sonnenstand in dieser Zeit sorgt im Herbst für warme und weiche Farbtöne – ideal um den ganzen Tag lang Fotos aufzunehmen.
Die beste Zeit für Herbstfotos ist aber wahrscheinlich die „goldene“ Stunde – die Zeit kurz nach Sonnenaufgang und kurz vor Sonnenuntergang. Das Sonnenlicht in dieser Zeit verbessert Texturen und Formen und ist ideal für Nahaufnahmen von herabgefallenem Laub. Die langen Schatten, die durch die tiefstehende Sonne entstehen, können auch Landschafts- und Städte-Panoramen aufwerten.
Der spätere Sonnenaufgang und das Licht im Frühnebel bieten großartige Möglichkeiten für stimmungsvolle Aufnahmen, z.B. von den leeren Straßen einer Stadt oder nebligen Waldlandschaften. Mache auch bei Sonnenuntergang einige Aufnahmen, wenn das Licht noch am Horizont zu sehen ist, oder wenn die Stadt von Kunstlicht beleuchtet wird.
2. Regen, Nebel und Kälte sind ein Geschenk
Dank des wechselhaften Herbstwetters kann man an einem einzigen Tag ganz viele Stimmungen einfangen. Der Himmel kann in der einen Minute hell und klar sein, in der nächsten bewölkt und stürmisch.
Selbst der Regen bietet diverse Möglichkeiten für die kreative Fotografie. Die Kameras des Canon EOS R Systems und viele RF Objektive sind witterungsgeschützt, was bedeutet, dass du sie in einer größeren Bandbreite von Umgebungen und Bedingungen einsetzen kannst. Eine Streulichtblende schützt die Frontlinse des Objektivs, wenn es ein paar Tropfen regnet. Am besten nimmst du aber auch einen Regenschutz für die Kamera mit, damit du auch bei einem Regenschauer weiter fotografieren kannst. Wähle einen dunklen Hintergrund, um Regentropfen zur Geltung zu bringen, und nutze Pfützen, um Spiegelungen von farbenfrohen Bäumen zu fotografieren.
Die kälteren Nächte steigern die Chance für Morgennebel – steh also früh auf und nimm dann Fotos und Videos von Städten oder Landschaften auf, bevor die Sonne den Nebel auflöst. Versuche dabei, direkt in die Sonne oder eine Straßenlaternen zu fotografieren, um dem Nebel einen ätherischen Glanz zu verleihen.
3. Das Beste aus den herbstlichen Farben machen
Stelle deine Kamera so ein, dass sie kräftige, gesättigte Farben für starke Herbstbilder liefert. Um die goldenen Farbtöne von Herbstlandschaften zu verstärken, wähle eine Voreinstellung für den Weißabgleich, die das Licht besonders warm erscheinen lässt, z.B. Tageslicht oder Bewölkt. Wenn du einen der automatischen Aufnahmemodi der Kamera verwendest, bei denen du den Farbton ändern kannst, stelle diesen auf Warm ein.
Die Aufnahme von Herbstbildern im RAW-Format (im Gegensatz zu JPEG) bietet die größte Flexibilität bei der Bearbeitung der Bilder am Computer. Die Canon Digital Photo Professional Software bietet dir alle Werkzeuge, die du für die Verarbeitung von RAW-Dateien benötigst. Du kannst z.B. den Weißabgleich ändern, um den Bildern einen wärmeren Charakter zu verleihen, und mit verschiedenen Bildstilen experimentieren, z.B. Herbsttöne, der von der Canon Website heruntergeladen werden kann. Es ist auch möglich, den Farbton, die Sättigung und die Helligkeit der einzelnen Farben mit dem Werkzeug „Farbanpassung“ fein abzustimmen.
4. Mit jahreszeitlichen Porträts experimentieren
Herbstfarben bieten einen wunderschönen Hintergrund für Porträt-Aufnahmen. Um ein schmeichelhaftes Bild zu gestalten, solltest du dich etwas vom Motiv entfernen und dann mit dem Objektiv heranzoomen. Dadurch werden die Gesichtszüge weniger ausgeprägt, was zu einem angenehmeren Ergebnis führt. Durch den engeren Bildwinkel einer längeren Brennweite kannst du auch den Hintergrund besser bestimmen und ihn mit starken Herbstfarben gestalten.
Der niedrige Sonnenstand an Herbsttagen kann für dein Porträt-Modell unangenehm sein. Du solltest darum im Schatten eines Baumes oder Gebäudes fotografieren, damit die Person nicht ständig blinzeln muss. Alternativ kannst du die Person so positionieren, dass das warme Licht sie von hinten oder von einer Seite anstrahlt, und dann eine weiße Fläche in die Nähe des Gesichts halten, um das Licht zu reflektieren und die schattigen Bereiche aufzuhellen.
Manchmal ist das Herbstwetter aber unberechenbar und du musst die Aufnahmen drinnen machen. Mit einem weißen Gardinen- oder Tüll-Stoff streust du das Licht, das durch das Fenster hinein fällt und positionierst dein Porträt-Modell dann so, dass das Licht auf eine Seite des Gesichts fällt. Bitte die Person, den Kopf leicht in Richtung Fenster zu drehen, damit das Licht das Gesicht gleichmäßig ausleuchtet.
5. Früh aufstehen für Wildlife-Aufnahmen
Die jahreszeitlich bedingten Farben verleihen Fotos von wildlebenden Tieren und Vögeln eine ganz besondere Note. Allerdings brauchst du dafür ein Objektiv mit langer Brennweite, um die Motive bildfüllend abzubilden. Die meisten Tiere sind in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv. Versuche also, dich rechtzeitig an einem Ort in Position zu bringen, bevor das Motiv auftaucht. Du solltest bei deiner Kamera die höchste Serienbildfrequenz einstellen, damit du eine ganze Reihe von Bildern aufnimmst, und wähle den AI Servo/Servo Autofokus, um den Fokus auf die Tiere nachzuführen.
Wildlebende Tiere wie Rehe, Eichhörnchen oder Vögel sind farblich meist gut an ihre natürliche Umgebung angepasst. Versuche also, für den Hintergrund buntes Herbstlaub zu finden, damit sie sich deutlich hervorheben. Wenn du Vögel im Garten fotografieren willst, positioniere Vogelfutter so, dass sich ein farbenfroher Hintergrund ergibt.
6. Nah ran für mehr Wirkung
Die Makro-Fotografie ist eine großartige Möglichkeit, die Farben und Strukturen des Herbstes zu erkunden. Experimentiere mit dem Makro- oder dem Nahaufnahme-Modus deiner Kamera und suche nach Jahreszeit-typischen Details, wie Pilzen, Regentropfen auf Blättern oder den Blattadern im Laub.
Um die Textur von Herbstblättern hervorzuheben, sollte die Beleuchtung aus einem niedrigen Winkel kommen. Wenn du die zarte Struktur eines Blattes einfangen willst, klebe es an ein Fenster, damit du es im Gegenlicht der Sonne fotografieren kannst.
Das Canon RF 24mm F1.8 MACRO IS STM für die Kameras des EOS R Systems bietet eine Naheinstellgrenze von nur ca. 14 cm und eine 0,5-fache Vergrößerung (halbe Lebensgröße oder Maßstab 1:2). Damit kannst du kleine Details bildfüllend abbilden. Auch das Canon RF 85mm F2 MACRO IS STM bietet eine 0,5-fache Vergrößerung bei einer Naheinstellgrenze von ca. 35 cm. Makroobjektive eignen sich aber nicht nur für Nahaufnahmen, sondern auch für Porträts, Landschaften und andere Motive.
Für die Makrofotografie brauchst du nicht unbedingt ein spezielles Objektiv. Mit einer guten Kamera und einem guten Objektiv kann man jede Aufnahme so zuschneiden, dass sie nur die Details eines Motivs zeigt. Viele Objektive, die im Kit mit Canon EOS Kameras geliefert werden, haben eine beeindruckende Naheinstellgrenze: das Canon RF 24-105mm F4-7.1 IS STM kann z.B. aus einer Entfernung bis ca. 13 cm fokussieren.
7. Die richtige Ausrüstung verwenden
Eine Kamera des Canon EOS R Systems ist besonders leicht, und man kann sie den ganzen Tag bei einem herbstlichen Fotoausflug dabei haben. Die kompakte Canon EOS R10 und die Canon EOS RP sind einfach zu bedienen und bieten eine Fülle kreativer Funktionen, mit denen du deine Foto- und Videokenntnisse ausbauen kannst.
Experimentiere mit verschiedenen Objektiven, um deine Herbstbilder noch abwechslungsreicher zu gestalten. Ein Weitwinkelobjektiv wie das Canon RF 24mm F1.8 MACRO IS STM ist ideal für Landschaftsaufnahmen, und das leichte RF 100-400mm F5.6-8 IS USM eignet sich hervorragend für die Wildlife-Fotografie. Ein Objektiv mit hoher Lichtstärke wie das Canon RF 50mm F1.8 STM, macht es einfacher, bei wenig Licht zu fotografieren.
Zubehör nicht vergessen. Mit einem Reflektor hast du mehr Kontrolle über das Licht, wenn du im Herbst Nah- und Porträt-Aufnahmen machst. Außerdem solltest du ein leichtes Stativ mitnehmen, damit du auch bei Dunkelheit fotografieren kannst. Ein Zirkularpolfilter, der vorn am Objektiv angebracht wird, ist ein großartiges Zubehör für die Herbstfotografie, da er Reflexionen reduziert und die Farbsättigung erhöht.
8. Auch Videoaufnahmen im Herbst machen
Wenn du schon unterwegs bist, um Herbstbilder zu machen, warum nutzt die Gelegenheit nicht, um den Herbst auch in Bewegung aufzunehmen? Canon EOS Kameras wie die Canon EOS R10 können auf Knopfdruck hochwertige Videos aufnehmen. Wenn deine Kamera über integriertes WLAN verfügt, kannst du auch unterwegs deine Clips mit der Canon Camera Connect App auf Social Media teilen.
Wenn du Freunde, Familie oder andere Menschen aufnimmst, solltest du dafür sorgen, dass die Farben ihrer Kleidung zu dem Herbsttönen passt. Und damit alles ganz professionell wirkt, solltest du die Kamera stabil positionieren und beim Filmen das Zoomen vermeiden.
Drehe auch einige Clips mit Blättern, die von den Bäumen fallen – oder warum nicht mal eine Handvoll Laub in die Luft werfen? Und stelle sicher, dass beim Filmen das interne Mikrofon eingeschaltet ist, damit du die raschelnden Blätter oder das Lachen von dir und deinen Freunden passend zum Video mit festhältst.
Du kannst sogar versuchen, ein Zeitraffer- oder Hyperlapse-Video zu drehen, das z.B. zeigt, wie sich das jahreszeitliche Licht im Laufe einiger Stunden verändert oder wie sich der Tau auf dem Herbstgras bildet.
9. Die besten Bilder ausdrucken
Es lohnt sich, das für deinen Fotografiestil optimale Papier zu wählen, wenn du Fotos mit gesättigten und warmen Farbtönen druckst. Während das beliebte Hochglanzpapier Canon Fotopapier Pro Platinum detailgetreue und lebendige Ergebnisse liefert, könntest du auch ein weicheres Papier ausprobieren. Ein gutes Beispiel ist das Canon Photo Paper Plus Seidenmatt mit einer seidenmatten Oberfläche und reduziertem Glanz für einen weicheren Look.
Die Canon PIXMA TS7450 Modelle sind die ideale Option zum Drucken auf den unterschiedlichsten Kreativmedien. Der Canon SELPHY CP1500 ist dagegen die ideale Wahl, wenn du einen kompakten und mobilen Drucker brauchst.
Die Schönheit des Herbstes mit der Kamera zu erkunden, kann eine Fülle von Ideen für inspirierende Fotoprojekte hervorbringen. Nutze also diese farbenfrohe Jahreszeit, solange der Zauber anhält.
Verfasst von Marcus Hawkins