PROJEKTE FÜR ZUHAUSE
Das eigene Studio Zuhause einrichten
Entdecke, wie du mit Blitzlicht kreativ werden und mit geringem Budget atemberaubende Porträts aufnehmen kannst.
HEIMWERKER-PROJEKTE
Wäre es nicht toll, ein eigenes Studio mit professionellen Leuchten wie einer Softbox für weiche, diffuse Beleuchtung und einem Spotlight für stark fokussierte Beleuchtung an der gewünschten Stelle zu haben? Und wenn du Tiere in deinem Garten fotografierst, hättest du nicht auch gerne einen vielseitigen Ständer, um deine Kamera auf jeder Oberfläche stabil zu halten? Anstatt viel Geld in Zubehör wie dieses zu investieren, versuche einfach, dein eigenes zu bauen!
In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du Zubehör für deine Canon Kamera aus Alltagsgegenständen herstellen und mit deiner vorhandenen Ausrüstung kombinieren kannst, um kreative Effekte zu erreichen und deine Fotografie weiter zu verbessern.
Du brauchst:
Schneide ein Stück stabilen Karton so zu, dass er dicht an deinem Speedlite anliegt. Er sollte etwa doppelt so lang sein wie der gebogene Teil des Blitzes. Befestige ihn sicher mit Klebeband. Entferne das Speedlite und schneide den Karton entlang der vier Ecken bis etwa zur Hälfte der Länge ein. Biege dann die Laschen nach außen.
Nimm den Kunststoffständer von deinem Speedlite, und kleben ihn am Kartonrohr fest (wickle das Klebeband mehrmals darum, und stich dann ein Loch durch das Klebeband, sodass das Gewinde freiliegt, damit du den Kunststoffständer später am Stativ befestigen kannst). Befestige dann zwei Gummibänder an den beiden umgeklappten Kartonlaschen, sodass du damit dein Speedlite im Kartonrohr befestigen kannst.
Positioniere das Ende des Rohrs in der Mitte deines großen Kartons (je größer die Box, desto diffuser wird dein Licht), und zeichne es an. Schneide drei Seiten des markierten Bereichs ein, und klappe dann die vierte Seite nach oben, sodass eine einzelne Klappe entsteht. Schiebe das Speedlite-Rohr von innen durch das Loch (achte dabei darauf, dass auch die Gummibänder hindurchgeführt werden). Klebe die vier ausgeklappten Laschen des Speedlite-Rohrs an der Innenseite der Box fest, und kleben dann die einzelne Klappe außen am Rohr fest.
Kleide die Innenseite der Box mit reflektierender Folie aus. Befestige die Folie zunächst an der Ober- und Unterseite der Box, und stelle dann zwei abgewinkelte Seitenverkleidungen her, indem du die Enden von zwei Folienbögen von der Mitte der Box zu beiden Seiten führst und festklebst. Spanne die Folie über den Rand des Kartons und fixiere sie, sodass eine dreieckige Aussparung zwischen der Folie und dem Karton entsteht. Die Winkel helfen dabei, das Licht auszurichten. Klebe Backpapier oder Durchschlagpapier über die Vorderseite der Box. Deine Softbox Marke Eigenbau ist jetzt einsatzbereit! Schraube sie mithilfe des Speedlite-Kunststoffständers auf einen Ständer oder ein Stativ, und setze das Speedlite in das Rohr ein. Hänge dabei die Gummibänder über das Ende ein, um es zu fixieren.
Positioniere die Softbox seitlich und etwas oberhalb des Gesichts deines Motivs. Du kannst das Speedlite in der Softbox entweder mit einem zweiten Canon Speedlite am Blitzschuh der Kamera, mit einem WLAN-Auslöser (wie dem Canon ST-E3-RT) oder mit dem aufklappbaren Blitz (bei kompatiblen Canon Kameras) auslösen. Stelle deine Kamera als Ausgangspunkt für die Belichtung auf den manuellen Modus mit einer Belichtung von 1/200 Sek., ISO 100 und einer Blendenöffnung von 1:5,6 ein. Stelle den Blitz auf manuelle Leistung bei 1/8 Stärke ein, und führe dann eine Testaufnahme durch. Wenn der Blitz zu hell oder zu dunkel ist, passe die Blitzstärke oder die Blende an, bis das Licht richtig aussieht.
Du brauchst:
Du benötigst ein zylindrisches Rohr, das groß genug ist, sodass es über das Ende deines Speedlite passt, z. B. eine Chipsverpackung oder, wie in unserem Fall, eine Grissini-Verpackung. Im Idealfall sollte der Behälter mit einer metallischen Folie ausgekleidet sein, da dies dazu beiträgt, dass Licht entlang der Röhre zu reflektieren. Schneide das Ende des Rohrs mit einem Bastelmesser oder einer Schere ab.
Schiebe das Rohr über dein Speedlite. Wenn der Durchmesser nicht ganz passt. sodass es nicht eng genug anliegt und verrutscht, befestige es mit Abklebeband. Befestige anschließend das Speedlite an seiner Kunststoffhalterung, und schraube es dann auf einen Lampenständer oder eine Stativplatte.
Wir müssen das Speedlite per Fernzugriff auslösen, entweder durch Verwendung eines zweiten an der Kamera montierten Speedlites wie dieses oder mit einem drahtlosen Auslöser. Alternativ kannst du kompatible Speedlite-Blitzgeräte bei vielen Kameramodellen von Canon auch über den aufklappbaren Blitz der Kamera steuern – nicht nur, um das Speedlite auszulösen, sondern auch, um die Leistung einzustellen. Mache ein paar Testaufnahmen, um sicherzustellen, dass der Blitz richtig ausgelöst wird.
Um einen Gegenlicht-Look zu erreichen, positioniere dein Speedlite seitlich hinter dem Motiv, sodass es nach zum Motiv und zur Kamera zeigt. Da unser Lichtstrahl sehr schmal ist, ist es wichtig, den richtigen Winkel zu finden. Verwende die Hilfslichtfunktion des Speedlites (halte die Testtaste gedrückt) oder alternativ die Canon Camera Connect App, um Testaufnahmen von deinem Smartphone aus auszulösen, während du die Positionierung des Blitzes optimierst. Nimm dein Motiv vor einem einfachen Hintergrund auf – eine Vorhang oder Leintuch eignen sich gut dafür –, und verwende eine Kontrastfarbe, um sicherzustellen, dass dein Motiv sich gut abhebt.
Ein guter Ausgangspunkt für deine Belichtung: Stelle die Kamera auf den manuellen Belichtungsmodus ein, und wähle ISO 100, Verschlusszeit 1/200 Sek. und Blende 1:8. Stelle dann den Blitz auf den manuellen Modus ein, und senke die Stärke auf 1/32. Mache eine Testaufnahme. Wenn der Blitz zu hell oder zu dunkel ist, verringere oder erhöhe ihn einfach, bis er richtig wirkt. Positioniere das Motiv seitlich, um eine dramatische Profilaufnahme zu erreichen, und beginne dann mit der Aufnahme.
Du brauchst:
Nimm eine alte Hose, und schneide eines der Beine ab. Du benötigst ein etwa 30 cm langes Stück. Greife anschließend zu Nadel und Faden (oder zur Nähmaschine), und nähe die Öffnung an einem Ende zu. Nähe auch die andere Seite zu, aber lasse dabei eine kleine Öffnung von einigen Zentimetern frei.
Nimm eine Tüte Linsen oder ähnliche kleine getrocknete Hülsenfrüchte wie Reis, und schütte sie in die Öffnung (dabei ist ein Trichter ist praktisch – du kannst auch einfach ein Blatt DIN-A4-Papier rollen, falls du keinen zur Hand hast). Fülle den Beutel, bis er fast voll ist, und nähe dann die Öffnung zu, sodass die Hülsenfrüchte sicher in deinem Säckchen bleiben. Dein Sandsäckchen Marke Eigenbau ist jetzt einsatzbereit!
Dein Sandsäckchen ist ideal, um lange Objektive ruhig zu halten. Längere Objektive können nicht nur auf Dauer schwer in der Hand liegen, sondern weisen aufgrund ihrer langen Brennweite auch einen schmaleren Bildwinkel auf, sodass bereits kleine Bewegungen sich deutlich bemerkbar machen. Dein Sandsäckchen verhindert Verwacklungen bei Aufnahmen mit längeren Brennweiten. Wenn dein Objektiv über eine Bildstabilisierung verfügt, wie das Canon EF 70-200mm f/2.8L IS III USM in unserem Fall, solltest du diese bei handgeführten Aufnahmen ebenfalls einschalten.
Wenn du deine Kamera tief am Boden positionierst, kannst du oft eine ungewöhnliche Perspektive erreichen. Aufnahmen aus solch niedrigen Winkeln können aber schwierig sein. Dein selbstgemachtes Sandsäckchen kann dir helfen, indem es das Objektiv während der Aufnahme stützt. Außerdem kannst du es formen, um genau den richtigen Winkel zu erreichen. Eine Kamera mit einem Klappbildschirm wie die Canon EOS 250D ist hierbei ebenfalls hilfreich, da es schwierig ist, eine Aufnahme in einem so niedrigen Winkel mit dem Sucher zu komponieren. Du kannst auch die Canon Camera Connect App verwenden und die Kamera über dein Mobilgerät fernsteuern.
Das Verfolgen sich bewegender Motive mit einem langen Objektiv kann schwierig sein, insbesondere, wenn du kleine Gartentiere wie Bienen aufnehmen möchtest. Da dein Sandsäckchen deine Kamera stützt, aber nicht fixiert, kann es dir helfen, die Kamera ruhig zu halten und dabei dennoch Bewegungen zu folgen. Außerdem ist es wichtig, den Autofokus für sich bewegende Motive einzustellen. Mit der Motivverfolgung im Livebild-Modus der Canon EOS 250D lassen sich die Bienen in unserem Beispiel ganz einfach verfolgen.
Verfasst von James Paterson
„Inspiration“ ist die ideale Quelle für nützliche Fotografie-Tipps, Kaufberatung und ausführliche Interviews – hier gibt es alle nötigen Informationen, um die beste Kamera oder den besten Drucker zu finden und deine nächste kreative Idee zu verwirklichen.
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