Genauso wie eine bestimmte Art von Film zu Zeiten der analogen Fotografie deinen Bildern einen bestimmten Look verlieh, so gibt dir ein Bildstil bei der digitalen Fotografie die Möglichkeit, das Erscheinungsbild deiner Aufnahme mit einer einfachen Menüauswahl zu ändern. Mit Canon Bildstilen kannst du eine ganze Reihe von Bildkorrekturen mit einem Klick anwenden und anschließend manuell anpassen. Die Parameter, die du einstellen kannst, sind Schärfe, Kontrast, Sättigung und Farbton von Farbbildern sowie Schärfe, Kontrast, Filtereffekt und Tonungseffekt von Monochrom-Bildern.
Bildstile wurden 2004 mit der EOS-1D Mark II eingeführt. Alle nachfolgenden EOS Kameras verfügen über Bildstile. Du kannst deinen eigenen benutzerdefinierten Bildstil zu den Voreinstellungen hinzufügen oder noch mehr Stile herunterladen und installieren.
Diese Voreinstellungen stehen zur Auswahl:
- Auto: wurde 2011 mit der EOS 600D eingeführt. Dieser Bildstil verwendet die automatische Szenenerkennung der Kamera, die automatisch die Aufnahmebedingungen analysiert und Parameter wie Gesicht des Motivs, Farbe, Helligkeit, Bewegung, Kontrast und Fokusdistanz überprüft. Dadurch kann das System einen Bildstil erzeugen, der speziell zu jeder Szene passt, indem Kontrast, Farbton, Schärfe und Sättigung angepasst werden. Generell passt der Bildstil „Auto“ die Farben an, sodass sie lebendig wirken, vor allem ein blauer Himmel, Grünflächen und Sonnenuntergänge.
- Standard: verwendet das Schärfelevel 3 und erzeugt gestochen scharfe Aufnahmen, indem Farbton und Sättigung für kräftige Farben eingestellt sind. Dieser Stil ist eine gute Wahl für eine Vielzahl von Szenen.
- Porträt: Farbton und Sättigung sind so eingestellt, dass Hauttöne naturgetreu wiedergegeben werden. Die Schärfe ist auf Level 2 festgelegt, eine Stufe schwächer als bei „Standard“, und ist damit schmeichelhafter für die Haut.
- Landschaft: Farbton und Sättigung sollen tiefe, kräftige Blau- und Grüntöne für Himmel und Laub erzielen. Die Schärfe ist auf 4 festgelegt, also eine Stufe höher als bei „Standard“, sodass die Umrisse von Bergen, Bäumen und Gebäuden gestochen scharf dargestellt werden.
- Feindetail: Dieser Stil wurde mit der EOS 5DS und der EOS 5DS R 2015 eingeführt. Er ist so konfiguriert, dass er für Motive mit Feindetails und feinen Texturen geeignet ist. Er produziert auch etwas kräftigere Farben.
- Neutral: produziert neutrale Farben, und es wird keine Schärfe angewandt. Es wird davon ausgegangen, dass das Bildmaterial etwas bearbeitet wird. Eine gute Wahl, wenn das Bild beispielsweise feine Weißschattierungen auf einem Brautkleid oder einem ähnlichen Motiv aufweist, die möglicherweise durch erhöhte Helligkeit oder Sättigung überbelichtet würden.
- Natürlich: verwendet ebenso wie der Bildstil „Neutral“ keine Bildschärfung. „Neutral“ erzeugt eine erkennbare Farbwiedergabe (also gleicht die Farben so aus, wie du sie sehen würdest). Mit „Natürlich“ wird dagegen eine farbmetrische Wiedergabe erzielt, um Farben so wiederzugeben, wie sie aussehen würden, wenn die Aufnahme bei Tageslicht (bei einer Farbtemperatur von 5.200K) stattgefunden hätte. In der Praxis kommt das Ergebnis dem sehr nahe, was du mit dem bloßen Auge siehst (und ähnelt üblicherweise größtenteils dem Ergebnis von „Natürlich“, nur mit einer farbgenaueren Wiedergabe in hellen Bildbereichen). Der Unterschied zwischen erkennbarer und farbmetrischer Wiedergabe ist am bedeutendsten für farbgenaue Drucke.
- Monochrom: verwandelt das Bild in ein Schwarzweißbild. Die Schärfe ist auf 3 und der Kontrast auf den mittleren Wert festgelegt. Anstelle der Einstellungen für Farbton und Farbsättigung gibt es Einstellungen für Filtereffekte (keine, gelb, orange, rot, grün), wodurch du die Töne in der Monochrom-Konvertierung anpassen kannst, sowie für Tonungseffekte (keine, sepia, blau, violett, grün), sodass du einen feinen oder stärkeren Farbton für den künstlerischen Effekt hinzufügen kannst. Du kannst die Effekte dieser Einstellungen über das Livebild auf einer DSLR oder den Sucher in einer spiegellosen Kamera sehen, sodass du die Ergebnisse beurteilen kannst, bevor du die Aufnahme machst. Wenn du eingestellt hast, dass die Kamera Aufnahmen als JPEGs speichert, wird das Bild automatisch monochrom (oder getönt) gespeichert, so wie du dies eingestellt hast. Wenn du RAW-Aufnahmen machst, werden die Farbinformationen beibehalten und du kannst den Bildstil bei der Nachbearbeitung entfernen oder ändern. Mehr zu Bildstilen und RAW-Dateien in Kürze.
Für die Bildstile „Standard“, „Porträt“, „Landschaft“ und „Feindetail“ sollte keine größere Bildbearbeitung an einem Computer erforderlich sein.