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Mit der Canon EOS R nimmt Alessandra Meniconzi den farbenfrohen Aktivitäten und die Traditionen der Mongolei auf.

A teenage Mongolian eagle huntress crouches on rocks holding an eagle aloft. Taken by Alessandra Meniconzi on a Canon EOS R.
Zamanbol ist eine kasachische Nomadin in der Altai-Region der Mongolei und eine Adler-Jägerin, die die Traditionen ihrer Kultur am Leben erhalten möchte. „Ihr Bruder wollte kein Adler-Jäger werden, also beschloss Zamanbol, die Jägerin der Familie zu werden“, erklärt die Schweizer Fotografin Alessandra Meniconzi. „Die Tradition liegt nun in ihren Händen.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon RF 15-35MM F2.8L IS USM Objektiv bei 15 mm, Verschlusszeit 1/100 Sek., Blende 1:8 und ISO 200. © Alessandra Meniconzi

Ob Pferderennen durch die Steppe, Bogenschießen oder Ringkämpfe – die Mongolei bietet jede Menge Abenteuer. Beim berühmten jährlichen Nadaam-Fest werden diese Traditionen vor einem mittlerweile globalen Publikum präsentiert – aber für viele Nomadenbewohner sind diese noch immer fester Bestandteil ihres alltäglichen Lebens.

Für die Schweizer Fotografin und Gewinnerin des National Geographic Award Alessandra Meniconzi ist dieses Thema keineswegs ungewöhnlich. In ihrer Arbeit konzentriert sie sich auf das Erbe und die Bräuche indigener Völker, und in den vergangenen vier Jahren hat sie viel Zeit damit verbracht, die Traditionen der Nomaden in der Mongolei zu dokumentieren. Sie hat tiefe Beziehungen innerhalb der Gemeinschaften aufgebaut, insbesondere im Altai-Gebirge im äußersten Westen, wo die Mongolei an Kasachstan grenzt. Auf zwei Reisen im letzten Jahr präsentierte sie die farbenprächtigen Traditionen des mongolischen Volkes, von jungen Verrenkungskünstlern in der geschäftigen Hauptstadt Ulaanbaatar bis hin zu den gefeierten Adler-Jägerinnen des Landes. Hier erläutert sie ihre kreativen Prozesse und erklärt, warum Aufnahmen mit der spiegellosen Vollformatkamera Canon EOS R ihre Porträts verbessern.

A Mongolian man in traditional dress. Taken by Alessandra Meniconzi on a Canon EOS R.
„Eines der farbenprächtigsten und originellsten Details der mongolischen Nationalkleidung ist die Kopfbedeckung", sagt Meniconzi. „Es gibt Hunderte von verschiedenen Stilen, und der Hut steht nicht nur für Wohlstand und Alter, sondern gibt auch an, welchem Stamm oder welcher Nationalität man angehört“. Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon RF 24-105mm F4L IS USM Objektiv bei 70 mm, Verschlusszeit 1/250 Sek., Blende 1:11 und ISO 100. © Alessandra Meniconzi
A Mongolian man in traditional dress. Taken by Alessandra Meniconzi on a Canon EOS R.
„Ich bin fast schon besessen von Licht“, sagt Meniconzi. „Ohne Licht gibt es kein Foto. Vor einigen Jahren habe ich das Potenzial von Blitzlicht erkannt, das hat mir dabei geholfen, kreativ zu wachsen.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon RF 24-105mm F4L IS USM Objektiv bei 63 mm, Verschlusszeit 1/250 Sek., Blende 1:11 und ISO 100. © Alessandra Meniconzi
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Ein Motiv, zwei Aufnahmearten

Meniconzi verfolgt in der Regel einen Doppelansatz bei Porträts: Sie fotografiert Motive vor einem schwarzen Hintergrund in dem formellen Stil, für den sie bekannt ist, und nimmt zudem Umweltporträts und Bilder im Reportage-Stil auf, die den Kontext des täglichen Lebens ihrer Motive widerspiegeln. „Wenn ich nur die Menschen zeigen möchte, verwende ich einen schwarzen oder grauen Hintergrund“, erzählt sie. „Wenn ich eine Geschichte erzählen oder die natürliche Umgebung zeigen möchte, fotografiere ich lieber draußen.“

Als sie erstmals Porträts vor dunklen Hintergründen machte, verwendete sie dunkle Räume, die natürlich beleuchtet waren, oder eine Serie von Canon Speedlite 600EX-RT Blitzen (aktuelles Nachfolgemodell Canon Speedlite 600EX II-RT). Als es schwieriger wurde, Häuser mit schlichten Wänden zu finden, nahm sie ihren eigenen schwarzen Stoff und bemalte Hintergründe mit. Die gedämpften Hintergründe erlaubten es Meniconzi, die lebendigen Farben und Muster traditioneller mongolischer Kleidung hervorzuheben und sich auf die Persönlichkeiten ihrer Motive zu konzentrieren. Durch den Kontrast, wenn Motive wie die Adler-Jägerinnen mit ihren Vögeln sowohl im Studio als auch vor dem rauen Altai-Gebirge posieren, erzielt sie eine große visuelle und narrative Vielfalt.

A Mongolian child in a fur coat adjusting her hat with both hands. Taken by Alessandra Meniconzi on a Canon EOS R.
„Um ein Kind zu fotografieren, musst du selbst wie ein Kind werden“, erklärt Meniconzi. „Eine Porträt-Sitzung mit einem Kind muss Spaß machen. Kinder werden schnell müde und langweilen sich, also lasse ich sie immer tun, was sie wollen. Das ist der Schlüssel zu einem natürlichen Ausdruck.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon RF 24-105mm F4L IS USM Objektiv bei 56 mm, Verschlusszeit 1/80 Sek., Blende 1:4 und ISO 100. © Alessandra Meniconzi
A teenage Mongolian eagle huntress releases her bird of prey. Taken by Alessandra Meniconzi on a Canon EOS 5D Mark IV.
Meniconzi hat viele Jahre damit verbracht, die jungen Adler-Jägerinnen zu fotografieren, und konnte die Mädchen so beim Aufwachsen beobachten. „Zuerst war es ein Spiel für Zamanbol, aber sie hat sich in die Tradition verliebt“, sagt Meniconzi. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark IV mit einem Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Objektiv bei 400 mm, Verschlusszeit 1/1250 Sek., Blende 1:8 und ISO 1600. © Alessandra Meniconzi
Members of the Church of the Last Testament stand in white robes in front of snow-covered trees. Photo by Jonas Bendiksen.

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Gesichtsnachführung und AF Augenerkennung

Die Verrenkungskunst war eine der „neueren“ Traditionen, die Meniconzi auf ihrer jüngsten Reise fotografieren wollte. Es ist eine Tradition mit russischen Einflüssen, die aus der Zeit des Dschingis Khan im 13. Jahrhundert stammt. Mongolische Verrenkungskünstler – meist Mädchen und junge Frauen – sind sehr gefragt und treten häufig international auf. In einer privaten Schule für Verrenkungskunst fotografierte Meniconzi zwei der besten Schüler, die erst 10 und 12 Jahre alt waren. Um ihre jungen Motive in Aktion zu fotografieren, hat sich Meniconzi auf ihre spiegellose Vollformatkamera Canon EOS R und ihr erweitertes AF Augenerkennungssystem verlassen.

„Für Porträts nehme ich am liebsten die Canon EOS R“, sagt sie. „Am besten gefällt mir die Gesichtsnachführung und die Augenerkennung, die mir helfen, schneller zu arbeiten. Ich wähle ein Auge aus und wenn sich das Kind ein bisschen bewegt, folgt die Kamera dem Gesicht. Verrenkungskünstler bewegen sich sehr schnell, aber bei aktivierter Augenerkennung muss ich nichts tun – die Kamera erledigt alles. Ich kann den Bildschirm berühren und den Fokus auf die Augen legen, ohne meine Augen vom Sucher zu nehmen.“

A young Mongolian contortionist poses with her feet over her shoulders. Taken by Alessandra Meniconzi on a Canon EOS R.
Enkhsaran, 12, trainiert zwei Stunden am Tag und begann mit der Verrenkungskunst bereits im Alter von nur drei Jahren. „Die Verrenkungskunst ist mehr als nur eine Zirkusdisziplin – sie ist Teil des kulturellen Erbes der Mongolei“, erklärt Meniconzi, die mit einem Aufhellblitz die Details ihres flexiblen jungen Motivs hervorhob. Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon RF 24-105mm F4L IS USM Objektiv bei 83 mm, Verschlusszeit 1/40 Sek., Blende 1:8 und ISO 100. © Alessandra Meniconzi

Geplantes Porträt vs. Spontanität

Bei der Komposition ist Meniconzis Arbeit eine Mischung aus rigoroser Planung und dem Einfangen spontaner Momente. „Manchmal versuche ich, über die Art von Bildern nachzudenken, die ich machen möchte, und erstelle Skizzen dazu in meinem Notizbuch“, sagt sie. „Ich sehe, wie die Menschen arbeiten und was sie tun, und versuche dann, mir vorzustellen, welche Art von Bild gut passen würde. Verrenkungskünstler können nicht lange in einer Position verharren, also haben sie mir zuerst gezeigt, was sie können. Danach habe ich Skizzen angefertigt, alles vorbereitet, ihnen die Skizzen gezeigt und dann das Bild aufgenommen. Die Kinder waren sehr kooperativ.“

In anderen Momenten geht es darum, den Moment einzufangen. Meniconzi war unterwegs, um den mongolischen Ringkampf während des Nadaam-Fests in einer abgelegenen Siedlung zu dokumentieren, als sie einen Regenbogen am Himmel sah. „Ich hatte unglaubliches Glück mit dem Wetter, weil es regnete – und urplötzlich stand er am Himmel“, erinnert sie sich. „Die Ringkämpfer bewegten sich und wir hatten das Bild. In der Landschaftsfotografie geht es zu ungefähr 60 % um das Glück, die richtigen Bedingungen zu erwischen – und der Rest darauf, diese Bedingungen dann einfangen zu können.“

Wrestlers at Mongolia's Naadam Festival grapple under a rainbow in the sky above. Taken by Alessandra Meniconzi on a Canon EOS R.
Das jährliche Naadam-Fest der Mongolei feiert die traditionell männlichen Sportarten Pferderennen, Bogenschießen und Ringkampf. „Der Regenbogen erschien vor mir, als ich die Ringkämpfer fotografierte“, sagt Meniconzi. Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon RF 24-105mm F4L IS USM Objektiv bei 40 mm, Verschlusszeit 1/500 Sek., Blende 1:8 und ISO 400. © Alessandra Meniconzi

Großer Brennweitenbereich mit dem RF 24-105mm F4L IS USM Objektiv

Gewicht ist ein wichtiger Faktor, wenn Meniconzi ihre Ausrüstung für ihre Reisen packt. Da sie von einer Canon EOS 5D Mark IV zu einer Canon EOS R gewechselt hat, investiert sie mehr in RF-Objektive wie das Canon RF 50mm F1,2L USM und das Canon RF 70-200mm F2,8L IS USM.

Auf dieser Reise arbeitete sie hauptsächlich mit dem Canon RF 24-105mm F4L IS USM objektiv, das ihr Vielseitigkeit über einen extrem großen Brennweitenbereich hinweg bietet. „Es ist ein sehr nützliches Objektiv, da es Weitwinkel-, Tele- und Porträtaufnahmen machen kann“, sagt sie. „Die meisten meiner Porträts wurden damit aufgenommen – 105 mm sind perfekt für Porträts.“

Dank der Reichweite kann sie unterwegs eine Vielzahl von verschiedenen Situationen aufnehmen, ohne das Objektiv wechseln zu müssen. „Ich arbeite lieber mit Blenden von 1:1,4 oder 1:1,2. Daher hatte ich ein wenig Bedenken über die Blende von 1:4 bei diesem Objektiv, aber es funktioniert sehr gut mit Hintergründen – man kann eine schöne Unschärfe einstellen. Die Qualität und Schärfe sind perfekt.“

Um die dramatische Landschaft der Mongolei einzufangen, verwendete Meniconzi ihr bevorzugtes Tilt-und-Shift-Objektiv, ein Canon TS-E 24mm F3.5L II sowie einen Canon EF 100-400mm F4.5-5.6L IS II USM Zoom.

A Mongolian child in traditional dress kneels on a bare hillside. Taken by Alessandra Meniconzi on a Canon EOS R.
„Was passiert, wenn du den Blitz nach Sonnenuntergang verwenden möchtest, aber deine Batterien im Hotel vergessen hast? Kein Problem! Mit einer Hochleistungskamera wie der Canon EOS R kann ich trotzdem Fotos machen“, sagt Meniconzi. Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon RF 24-105mm F4L IS USM Objektiv bei 24 mm, Verschlusszeit 1/20 Sek., Blende 1:11 und ISO 400. © Alessandra Meniconzi

Im Rhythmus der Nomaden

Nachdem Meniconzi Jahre in abgelegenen Gemeinschaften auf der ganzen Welt verbracht hat, bleibt es ihre Priorität, sensibel zu arbeiten und in den Hintergrund zu treten, anstatt den Fluss des täglichen Lebens zu stören.

„Es ist sehr wichtig, dem Rhythmus der Nomaden zu folgen“, sagt sie. „Ich sage nie: „Jetzt machen wir das, jetzt brauche ich dieses Bild“ – ich schieße meine Bilder einfach, wenn sie Zeit haben. Manchmal bitte ich die Menschen, eine Pause einzulegen, weil ich ein Bild machen möchte, aber ich möchte nie ihre Lebensweise ändern.“

Die Rückkehr zu den immer gleichen Familien in Altai im Laufe der Jahre hat es Meniconzi ermöglicht, die Mädchen aufwachsen zu sehen, und sie bleibt auch online mit ihnen in Kontakt. „Ich liebe es, dass man auf Reisen solche Freundschaften schließt“, sagt sie. „Fotografie ist wichtig, aber es ist viel wichtiger, Teil der Familie zu sein. Die Kultur zu verstehen, Freundschaften zu schließen und mit Leib und Seele dabei zu sein, ist so, als würde man einen guten Fußabdruck auf der Welt hinterlassen.“

Verfasst von Lucy Fulford


Ausrüstung von Alessandra Meniconzi

Die Ausrüstung, die Profis für ihre Fotos verwenden

Alessandra Meniconzi's kitbag

Kamera

Canon EOS R

Aufbauend auf über drei Jahrzehnten kontinuierlicher EOS Innovation basiert das EOS R System auf einem bahnbrechenden Objektivbajonett, das größere kreative und noch dynamischere Möglichkeiten bietet, jeden Moment festzuhalten. „Die Canon EOS R ist meine bevorzugte Kamera für Porträts“, sagt Meniconzi. „Ich liebe die Gesichtsnachführung und Augenerkennung.“

Objektive

Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM

Zoomobjektiv der professionellen L Serie für Sport- und Naturaufnahmen mit ASC-Vergütung (Air Sphere Coating) für eine erstklassige Schärfe. „Ich habe drei Lieblingsobjektive, und das ist eines davon“, sagt Meniconzi. „Ich verwende es für Menschen und Landschaften. Es ist nicht groß und bietet eine hervorragende Qualität.“

Canon TS-E 24mm 1:3,5L II

Verfeinert, um eine hervorragende Bildqualität bis an die Bildränder zu liefern. „Wenn ich Landschaften fotografiere, nehme ich immer dieses Objektiv mit“, so Meniconzi.

Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM

Dieses vielseitige, leichte Objektiv ermöglicht großartige Ergebnisse bei handgeführten Porträt- und Videoaufnahmen, da damit eine geringe Schärfentiefe mit schönem Bokeh möglich ist. „Es mag seltsam erscheinen, aber ich verwende dieses Objektiv gern für Porträtaufnahmen. Es ist ein sehr gutes Objektiv, um scharfe Fotos zu machen“, sagt Meniconzi.

Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM

Professionelles Standard-Zoomobjektiv der L Serie mit erstklassiger Abbildungsqualität bei konstanter Lichtstärke von 1:2,8. „Dieses Objektiv eignet sich hervorragend für eine Vielzahl von Genres, einschließlich Porträts“, sagt Meniconzi.

Zubehör

Make-up Pinsel

„Bei sandigen und staubigen Bedingungen ist er sehr nützlich, um meine Ausrüstung zu reinigen", meint Meniconzi.

Luftpumpe

„Sie ist großartig, um Staub von meinem Objektiv wegzublasen“, sagt Meniconzi.

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