Ausgrenzung, Armut, Gewalt und sogar Tod sind nur einige der Bedrohungen, denen viele Frauen auf der ganzen Welt ausgesetzt sind, wenn ihre Ehemänner sterben. Die amerikanische Fotojournalistin Amy Toensing hat vier Jahre ihres Lebens den Geschichten dieser Frauen gewidmet.
Von Hindu-Witwen wird behauptet, dass sie ihren Familien Unglück bringen, weshalb sie oft aus ihrem Zuhause vertrieben und von der Gesellschaft geächtet werden. So sehen sie sich gezwungen, in Kommunen zu leben und auf der Straße zu betteln. Doch viele Frauen setzen sich zur Wehr und stellen die Tradition auf dem Kopf – mit farbenfroher Kleidung und Schmuck treten sie aus dem Schatten.
„In Indien, insbesondere in traditionelleren Gebieten, wird von Witwen erwartet, dass sie Weiß tragen“, sagt Amy. „Ich traf eine Frau in einem farbenprächtigen Sari und fragte sie, warum sie ihn trägt. Sie antwortete: ‚Hier in Indien gibt es ein Sprichwort: Wer am Morgen eine Frau in Weiß sieht, hat den ganzen Tag Pech.‘ Sie wollte einfach nicht die Ursache für das Pech einer anderen Person sein. Als starke Frau hinterfragte sie einfach die Gegebenheiten.“