Die beste Drucksoftware für Profi-Fotografen

Sanjay Jogia, einer der besten Hochzeitsfotografen, ist sich der Macht von gedruckten Fotos bewusst. In diesem Artikel verrät er, welche Software sich am besten dafür eignet, außergewöhnliche Drucke zu erstellen.
Der Fotograf Sanjay Jogia begutachtet ein Bild, das mit einem Canon imagePROGRAF PRO-300 gedruckt wurde. Vor dem Drucker, der auf einem Tisch steht, liegen mehrere andere ausgedruckte Bilder.

Der Hochzeitsfotograf Sanjay Jogia ist der Meinung, dass die Arbeit erst erledigt ist, wenn der Kunde ein gedrucktes Foto in der Hand hält. Er verwendet verschiedene Programme, um optimale Ergebnisse zu erhalten, darunter die kostenlose Software Professional Print & Layout von Canon.

Jeder Fotograf muss auf Papier überzeugen können. Das weiß auch Canon Botschafter Sanjay Jogia, der zusammen mit seiner Frau Roshni das Unternehmen Eye Jogia Photography betreibt. Er hat bereits neun Auszeichnungen des jährlichen Druckwettbewerbs von WPPI gewonnen und hat vor kurzem ein Stipendium des British Institute of Professional Photography (BIPP) erhalten – das erste Stipendium für einen Hochzeitsfotografen seit sechs Jahren. Das Stipendium konnte er sich mit einer Auswahl an Drucken sichern, die er mit seinem Canon imagePROGRAF PRO-1000 Drucker erstellt hat. Hierfür hat er verschiedene Programme verwendet, um für die Bilder, die er mit seinen Kameras der Serien Canon EOS R5 und Canon EOS-1D X aufgenommen hat, die bestmögliche Druckqualität zu erhalten.

Für Jogia ist das Drucken ein wichtiger letzter Schritt des Fotografieprozesses – und dabei dürfen keine Fehler gemacht werden. „Das Drucken zwingt dich dazu, deine gesamte Herangehensweise an das Fotografieren auf technische Weise und rundum kritisch zu betrachten“, sagt er. „Ich bin der festen Ansicht, dass man am besten direkt beim Fotografieren alles richtig machen sollte, anstatt sich zu sehr auf die Bearbeitung zu verlasen. Wenn du Fotos machst, die gedruckt werden sollen, denkst du viel mehr über technische Faktoren wie Licht und Schatten oder die Farbbalance nach. Computerbildschirme können Bildern sehr schmeicheln, aber für mich zählt nur der Druck. Wenn du ein Bild für einen Kunden ausdruckst, muss es rundum perfekt sein. Das ist das Endprodukt. Die digitale Datei ist nur der erste Schritt in einem dreiteiligen Prozess.“

In diesem Artikel teilt Jogia sein Fachwissen über die beste Software für professionelle Fotodrucke. Zudem geben Suhaib Hussain, Product Marketing Lead bei Canon Europe, und Marvin-Lee Roy, International Sales Manager bei DINAX, interessante Einblicke. Sie geben Tipps zu verschiedenen Programmen: von den kostenlosen Programmen Digital Photo Professional (DPP) und Professional Print & Layout (PPL) von Canon über Adobe® Lightroom® und Adobe Photoshop® bis hin zur Profi-Software DINAX Mirage.

Ein Bild einer jungen Frau in traditionellen indischen Hochzeitsgewändern, das in der Software Canon Professional Print & Layout angezeigt wird.

Bei der Verwendung eines kalibrierten Monitors erstellen die Softproofing-Funktionen in PPL eine genaue Vorschau deines Bilds auf bestimmten Papierarten. Hier prüft Jogia, wie das Bild aussehen wird, wenn es auf das Papier Canson® Infinity Baryta Photographique 310 gedruckt wird.

Die besten kostenlosen Druckprogramme: Canon Digital Photo Professional (DPP) und Professional Print & Layout (PPL)

Jogia findet die kostenlose DPP-Software von Canon besonders nützlich, um das Beste aus RAW-Dateien herauszuholen, insbesondere bei der Verwendung einer Kamera mit der Funktion Dual Pixel RAW (DPRAW).

„Mithilfe von DPP kannst du Anpassungen an DPRAW-Dateien vornehmen und den Fokus effektiv optimieren“, erklärt der Druck-Profi Suhaib Hussain von Canon Europe. „Du hast damit die Möglichkeit, den Fokus durch minimale Anpassungen zu verlagern, beispielsweise von der Augenbraue auf das Auge. Das an sich kann schon sehr nützlich sein, aber wenn du diese Datei dann in PPL weiter bearbeitest, wird die Schärfe anhand des neuen Fokus angepasst. Es wird also nicht nur ein kontrastbasierter Algorithmus verwendet, um die Schärfe des gesamten Bilds einzustellen. Wir nennen das „intelligente Schärfung“, weil Bereiche, die nicht im Fokus stehen, auch nicht geschärft werden, und der Gesamteffekt dem Bild einen realistischeren Look verleiht – man könnte sogar sagen, dass es dreidimensionaler aussieht.“

Fotograf Sanjay Jogia begutachtet ein Blatt mit Bildern in Miniaturansicht, die mit einem Canon imagePROGRAF PRO-300 gedruckt wurden.

Mithilfe der Option für Musterdrucke in PPL kann Jogia mehrere Versionen eines Bilds mit feinen Unterschieden bei der Helligkeit, dem Kontrast und der Farbwiedergabe auswerten und seine Lieblingsversion für den endgültigen Druck auswählen.

Jogia ist der Meinung, dass PPL zudem für Fotografen, für die das Drucken noch Neuland ist, besonders hilfreich sein kann. „Viele Fotografen, mit denen ich spreche, haben Angst davor, ihre eigenen Bilder zu drucken. Das verstehe ich absolut. Als ich damals angefangen habe, waren Farbmanagement und andere technische Aspekte wie eine Fremdsprache für mich. PPL erleichtert das Drucken und macht es greifbarer. Es sind keinerlei technische Vorkenntnisse nötig. Du kannst ganz unkompliziert Druckanpassungen vornehmen. Das Programm ist simpel aufgebaut und überhaupt nicht angsteinflößend. Außerdem ist es beim Soft- und Hardproofing nützlich, da es Funktionen für Vorschauen auf dem Bildschirm und Testdrucke gibt, damit du sicherstellen kannst, dass die Ergebnisse deinen Erwartungen entsprechen.“

Beim Softproofing in PPL wird anhand des ICC-Profils deines Papiers auf dem Bildschirm genau dargestellt, wie der Druck später aussehen wird. Dafür benötigst du nur einen kalibrierten Monitor. „Die Funktion für Musterdrucke geht sogar noch weiter“, erklärt Hussain. „Sie erstellt eine Art Kontaktabzug, der verschiedene Versionen desselben Bilds mit kleinen Unterschieden bei der Helligkeit, dem Kontrast und der Farbwiedergabe enthält. Du kannst dann den Musterdruck unter den tatsächlichen Lichtverhältnissen ansehen und die Version auswählen, die dir am besten gefällt, bevor du den endgültigen Druck erstellst. Dadurch kannst du viel Zeit und Geld sparen, insbesondere bei Großformatdrucken. Du kannst sogar deinen Kunden den Musterdruck zeigen, sodass sie ihren Favoriten für den endgültigen Druck auswählen können.“

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Ein Bild des oberen Teils des Gesichts einer jungen Frau, das in Adobe Lightroom angezeigt wird. Mehrere Drop-down-Menüs sind ebenfalls auf dem Bildschirm geöffnet.

Jogia verwendet Adobe Lightroom zum Verwalten seiner Materialien und für den Großteil der Verarbeitung von RAW-Dateien, weil er damit ganz unkompliziert Voreinstellungen erstellen und Filter verwenden kann.

Ein Bild einer jungen Frau in traditionellen indischen Hochzeitsgewändern, das in Adobe Photoshop angezeigt wird.

Farbdekontaminierung ist für Jogia ein wichtiger Bestandteil des Druckprozesses. Mithilfe von Adobe Photoshop nimmt er einen Teil der Cyankomponenten aus den Rot- und Gelbtönen, um die Darstellung der Hauttöne zu optimieren.

Die beste Allround-Software für professionelle Drucke: Adobe Lightroom und Adobe Photoshop

Jogia verwendet Adobe Lightroom für die Verarbeitung von RAW-Dateien, damit er Voreinstellungen erstellen und verwenden sowie alle seine Materialien verwalten kann. Anschließend importiert er das Bild zur Bearbeitung, Schärfung und Rauschreduzierung in Adobe Photoshop. „Ich drucke nie in Lightroom“, erklärt er. „Ich drucke die Bilder erst aus, wenn sie komplett fertig sind. Den Feinschliff mache ich in Photoshop. Lightroom ist meine digitale Dunkelkammer und Photoshop ist mein Drucklabor.“

„Farbdekontaminierung kann sehr wichtig sein“, sagt Jogia außerdem. „Den meisten Menschen fällt das erst auf, wenn sie auf einem dekontaminierten Bild sehen, wie verschwommen einige Farben tatsächlich sind, vor allem bei Rot- und Gelbtönen. Ich versuche immer, die Hauttöne etwas gesünder, wärmer und ansprechender aussehen zu lassen. Dafür nehme ich zunächst einige Cyankomponenten aus den Rot- und Gelbtönen heraus und schon beginnt die Haut zu strahlen.“

„Dabei sollte man es natürlich nicht übertreiben. Deshalb verwende ich Softproofing mit dem richtigen ICC-Profil für das Papier, das ich verwenden möchte, um sicherzustellen, dass alles gut aussieht.“ Hierbei verwendet er besonders gern die Plug-in-Funktion von PPL in Lightroom und Photoshop. Es gibt aber auch eine eigenstände Version von PPL.

Hussain ergänzt: „Mithilfe der Option für Musterdrucke und der Layout-Tools kannst du verschiedene Ränder auswählen und mehrere Druckgrößen auf einer Seite erstellen. Dabei spielt es keine Rolle, ob du einen Bogendrucker wie den Canon imagePROGRAF PRO-300 oder den PRO-1000 oder eine größere Rollendruckmaschine wie den Canon imagePROGRAF PRO-2100 verwendest.“

Foto einer Frau mit Strohhut im Garten.

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Ein Bild der Silhouette eines Paars in einem 90-Grad-Winkel, das in DINAX Mirage angezeigt wird. Auf der linken Seite ist ein Drop-down-Menü mit einer Auswahl an Papierarten zu sehen.

Jogia ist wirklich beeindruckt von der Genauigkeit der Vorschau von gedruckten Bildern auf kalibrierten Monitoren und unter Verwendung von ICC-Profilen in Mirage. Für dieses Foto verwendet er ein Profil für das Papier Canson Rag Photographique 310 und sagt: „Die Druckausgabe kommt dem, was du auf dem Bildschirm siehst, sehr nah.“

Die fortschrittlichste Drucksoftware für Profis: DINAX Mirage

DINAX produziert bereits seit 1993 optimierte professionelle Tintenstrahldrucker für Kunstwerke und nummerierte Druckauflagen. Deshalb lag es nahe, als nächsten Schritt ein Softwareprogramm für Profi-Fotografen zu entwickeln, erklärt Marvin-Lee Roy, International Sales Manager bei DINAX. Mittlerweile gibt es bereits vier Generationen von DINAX Mirage. Wie PPL ist auch diese Software entweder als eigenständiges Programm oder als Plug-in für die Bildbearbeitungssoftware von Adobe erhältlich.

„Zu den Besonderheiten dieses Programms gehören u. a. die Anzeige von Farben, die außerhalb des Farbraums liegen, eine sofortige und extrem genaue Druckvorschau für verschiedene Arten von Papier und FineArt-Medien mithilfe von ICC-Profilen, einfach wiederholbare Einstellungen für einzelne Drucke sowie das Einschließen von Logos oder Wasserzeichen ohne sie in Photoshop erstellen zu müssen“, erklärt Roy. „Für Rollendrucker im Großformat gibt es außerdem Optionen zur Druckoptimierung bei mehreren Bildern unterschiedlicher Größen, mit denen das Schneiden vereinfacht oder Papier gespart werden kann.“

Jogia hat mithilfe von Mirage die Drucke erstellt, mit denen er das BIPP-Stipendium gewonnen hat. „Ich mag das Programm sehr gern. Es ist ausgesprochen benutzerfreundlich und liefert zuverlässige und konsistente Ergebnisse“, sagt er. „Ich wünschte, ich hätte schon früher davon erfahren.“

„Ich kann mithilfe einer Vorschau auf dem Bildschirm, die auf ICC-Profilen basiert, im Handumdrehen testen, welche Bilder auf verschiedenen Arten von Papier am besten aussehen. Das Erstellen von Voreinstellungen für verschiedene Papierarten funktioniert ebenfalls sehr gut. Das ist wirklich praktisch, weil man in den Einstellungen mit Variationen schnell etwas übersehen kann, das man möglicherweise braucht oder auch nicht. Wenn du aber einmal herausgefunden hast, was für eine bestimmte Papierart erforderlich ist und was dir persönlich gefällt, kannst du einfach eine Voreinstellung erstellen und damit weiterarbeiten. Das beschleunigt den gesamten Prozess und verhindert Fehler. Die Software ist sehr intuitiv und die extrem genaue ICC-basierte Druckvorschau gefällt mir besonders gut. Die Druckausgabe kommt dem, was du auf dem Bildschirm siehst, sehr nah.“

Ein Bild der Silhouette eines Paars in einem 90-Grad-Winkel, das in DINAX Mirage angezeigt wird. Die Körper des Paares sind in einem hellen Rot dargestellt, um hervorzuheben, dass sich die Farben außerhalb des Farbraums befinden.

Warnungen zu Farben, die außerhalb des Farbraums liegen, werden in DINAX Mirage deutlich angezeigt. Jogia ist der Meinung, dass er mithilfe der Software problematische Farben im gewünschten Farbraum zurücknehmen kann. So werden Streifen in Bereichen mit feinen Farbabstufungen vermieden.

Jogia findet außerdem, dass DINAX Mirage sich perfekt dafür eignet, Farben zu vermeiden, die außerhalb des Farbraums liegen. „Farben, die nicht durch eine bestimmte Kombination aus Drucker und Papier wiedergegeben werden können, werden sehr klar angezeigt, und du kannst ganz unkompliziert Farben innerhalb des druckbaren Farbraums zurückziehen. Das geht direkt in Mirage als Bestandteil des Druckauftrags“, erklärt er. „Das bedeutet, dass du nicht zu Photoshop zurückgehen musst, um Änderungen an einem Bild vorzunehmen, das du bereits bearbeitet hast. Warnungen zu Farben, die außerhalb des Farbraums liegen, sind in Mirage viel auffälliger als in Photoshop. Dadurch kann Streifenbildung in Bereichen mit feinen Farbabstufungen vermieden werden. Und was noch besser ist: Du kannst die Einstellungen für den jeweiligen Druck archivieren. Wenn du dann später noch weitere Kopien erstellen möchtest, kannst du den Druckauftrag in Mirage einfach inklusive aller dazugehörigen Einstellungen neu laden und brauchst nichts weiter tun.“

Mit Blick auf die Zukunft freut sich Jogia darauf, mit großen Rollendruckmaschinen wie dem Canon imagePROGRAF PRO-2100 zu experimentieren. Er ist der Meinung, dass Mirage im Hinblick auf das Drucken mehrerer Bilder in einem Auftrag und auf einer Papierrolle viel mehr Funktionen bietet als PPL. Mit Mirage wird viel weniger Zeit fürs Schneiden und weniger Papier benötigt. Auch auf dem imagePROGRAF PRO-1000 bietet die Software Funktionen zum Erstellen mehrerer kleiner Drucke auf einem einzelnen Blatt im A2-Format.

Matthew Richards

* Adobe, Lightroom und Photoshop sind entweder Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen von Adobe in den USA und/oder anderen Ländern.

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