Auf dem Papier und auch in der Hand hat die Canon EOS R5 C eine Menge Gemeinsamkeiten mit der Canon EOS R5. Die Cinema EOS Hybridkamera hat viele der Bedienelemente, Funktionen und Spezifikationen mit ihrem Schwestermodell aus dem EOS R System gemein, wozu die kompakten Abmessungen, 8K-Videoaufnahmen und 45-MP-Fotoaufnahmen gehören. Wie unterscheiden sich also die beiden Kameras?
Im Vergleich zur EOS R5 bietet die EOS R5 C mehr professionelle Video-Funktionen, darunter diverse Aufnahmeformate, einen Timecode-Anschluss und einen integrierten Lüfter. Allerdings verfügt sie auch über die gleichen leistungsstarken Foto-Funktionen wie die EOS R5.
Im Folgenden werden wir einige Gemeinsamkeiten und Hauptunterschiede zwischen den beiden Kameras untersuchen, wobei Aron Randhawa, Produktspezialist bei Canon Europe, uns dabei als Experte zur Verfügung steht.
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Die Canon EOS R5 C
im Vergleich zur EOS R5
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RF Bajonett
Sowohl die EOS R5 C als auch die EOS R5 sind mit einem RF Bajonett mit einem 12-poligen Anschluss ausgerüstet – das sind vier Kontakte mehr als beim EF Bajonett. Dadurch können Kamera und Objektiv schneller Informationen austauschen, was den Autofokus, die Bildstabilisierung und die optische Leistung verbessert und praktische Vorteile wie z.B. eine sanftere Blendeneinstellung ermöglicht.
„Der Hauptvorteil des RF Bajonetts ist zweifellos die Flexibilität, die es den Filmemachern bietet“, erklärt Aron. „Neben der vollen Kompatibilität zu dem hochentwickelten Spitzenobjektiven der RF Serie ermöglicht die EOS R5 C mit einem Canon Adapter EF-EOS R auch den Einsatz von Canon Cine Objektiven sowie Fotoobjektiven mit EF Bajonett. Die EOS R5 C unterstützt mit Adaptern von Drittanbietern sogar den Einsatz von Anamorphoten.“
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Videoformate
Das Hauptmerkmal der EOS R5 C ist ihre Fähigkeit, 8K-Vollformat-Videos mit 12 Bit und bis zu 30 B/s (bzw. 60 B/s mit einer externen Stromversorgung) intern in Cinema RAW Light aufzuzeichnen. Die EOS R5 kann zwar intern auch 12-Bit-RAW-Videos in 8K aufzeichnen – allerdings nicht über einen längeren Zeitraum hinweg.
Die EOS R5 C führt drei neue Optionen für Cinema RAW Light ein: HQ (High Quality), ST (Standard) und LT (Light). „Das ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die EOS R5 C viel mehr Möglichkeiten bietet“, erklärt Aron. „Bei der EOS R5 gibt es entweder RAW oder stark komprimierte Dateiformate, aber nicht viel, was dazwischen liegt. Wenn du mit der EOS R5 im RAW-Format filmst, ist die Dauer dieser Aufnahmen begrenzt. Mit der EOS R5 C ist das nicht der Fall.“
„Die EOS R5 C bietet so viele verschiedene Möglichkeiten“, so Aron weiter. „Da sind nicht nur die drei verschiedenen Cinema RAW Light Formate, sondern auch XF-AVC, das genau wie bei der EOS C70 in diversen Qualitätsstufen – bis zu 810 Mbps in ALL-I oder Long GOP – und Auflösungen verfügbar ist. Es gibt also in dieser Kamera eine sehr umfangreiche Skala von Qualitätseinstellungen.“
Foto-Funktionen
EOS R5 C und EOS R5 verfügen über den gleichen 45-MP-CMOS-Sensor im Vollformat und dieselben Foto-Funktionen. So ist es nicht verwunderlich, dass sie beim Fotografieren identische Ergebnisse liefern, wobei sich aber der Prozess zum endgültigen Bild bei beiden Kameras leicht unterscheidet.
Die EOS R5 arbeitet mit der so genannten Sensor-Shift-IS-Technologie, die auch als IBIS (In-body Image Stabilization = kamerainterne Bildstabilisierung) bekannt ist. Sie bewegt den Sensor, um Verwacklungen zu kompensieren, und bietet in Verbindung mit einem RF Objektiv eine branchenführende Stabilität von bis zu 8 Belichtungsstufen. Die EOS R5 C hingegen arbeitet mit dem gleichen elektronischen 5-Achsen-IS-System, das auch in der EOS C70 und der ursprünglichen EOS R eingesetzt wird. Dieses System wird oft von Profis der Filmbranche bevorzugt, wo man mit manuell fokussierbaren Objektiven, Gimbals und anderen Stabilisierungausrüstungen arbeitet.
„Wenn man in erster Linie nach der besten Foto-Leistung sucht, bietet die EOS R5 zahlreiche Vorteile“, erklärt Aron. „Sie verfügt nicht nur über IBIS, sondern auch über ein kompakteres Gehäuse, das in eine kleinere Kameratasche passt. Sie ist energieeffizienter und hat eine einzige Benutzeroberfläche, damit man mit nur einem Tastendruck von der Foto- zur Videoaufnahme wechseln kann.
„Letztendlich können EOS R5 C und EOS R5 hochauflösende Bilder mit 45 Megapixeln bei bis zu 20 Bildern pro Sekunde aufnehmen und verfügen über dieselben professionellen Funktionen wie RAW und C-RAW, die Möglichkeit, Fotos als 10-Bit-HEIF-Dateien zu speichern, und einen Intervalltimer für Zeitrafferaufnahmen.“
Formfaktor
Obwohl die Canon EOS R5 C und die EOS R5 eine sehr ähnliche Form haben, weist die EOS R5 C einige wesentliche Unterschiede auf. Am auffälligsten ist, dass das Gehäuse etwas tiefer ist, um das neue Kühlluftsystem unterzubringen. Ein Gebläse leitet die Wärme vom Hauptgehäuse ab und ermöglicht so 8K-Aufnahmen von langer Dauer.
„Dennoch ist die EOS R5 C immer noch unglaublich leicht“, sagt Aron. „Das Gehäuse wiegt etwa 30 g mehr als das der EOS R5, aber wenn man die EOS R5 C in der Hand hält, merkt man kaum, dass sie etwas schwerer ist. Sie ist genauso hochwertig verarbeitet, die Tasten und Wahlräder fühlen sich genauso hochwertig an wie bei der EOS R5 und sie ist genauso vor Staub und Spritzwasser geschützt. Und das obwohl die EOS R5 C einen Lüfter hat – dieser ist allerdings von den elektronischen Komponenten im Inneren des Gehäuses getrennt“, erklärt Aron.
Autofokus
Ganz im Sinne ihrer hybriden Leistungsmerkmale kombiniert die Canon EOS R5 C die präzise und zuverlässige EOS iTR AF X Technologie, die erstmals bei der EOS C70 vorgestellt wurde, mit dem innovativen Dual Pixel CMOS AF II System der EOS R5.
Wenn sich die EOS R5 C im Videomodus befindet, sorgt EOS iTR AF X für den kontinuierlichen Autofokus über 80% der horizontalen und vertikalen Sensorfläche. Zudem bietet sie den AF mit Augenerkennung, der vor kurzem mit der Canon XF605 für Videoaufnahmen vorgestellt wurde. „Damit kann die EOS R5 C Augen, Gesichter und sogar den Hinterkopf einer Person erkennen, die sich von der Kamera abwendet, und den Fokus darauf nachführen“, sagt Aron. „Anders als bei der EOS R5, bietet die EOS R5 C auch professionelle Optionen aus der Cinema EOS Serie für die Feinabstimmung des Autofokus, wie z.B. den Modus [Nur Gesicht] und die genaue Einstellung der Geschwindigkeit oder des Ansprechverhaltens des Autofokus.
Das ist die Canon EOS R5 C
„Wenn man die EOS R5 C in den Fotomodus schaltet, erhält man dasselbe innovative Dual Pixel CMOS AF II System wie in der EOS R5, das 100% der Sensorfläche horizontal und vertikal abdeckt und zusätzlich eine Tier-Erkennung und -Nachführung bietet.“
VR-Funktionalität
Dank ihrer hochauflösenden Vollformatsensoren sind sowohl die EOS R5 C als auch die EOS R5 in der Lage, die Vorteile des Canon EOS VR SYSTEMS zu nutzen. In Kombination mit dem RF 5.2mm F2.8 L Dual Fisheye Objektiv, EOS VR Utility und dem EOS VR Plugin für Adobe Premiere Pro lassen sich mit beiden Kameras ganz einfach stereoskopische 180° VR-Inhalte produzieren.
„Das Wichtigste ist, dass beide Kameras 8K-Sensoren haben, was die erforderliche Auflösung für sehr hochwertige, realitätsnahe VR-Erlebnisse bietet, die wirklich immersiv sind“, schwärmt Aron. „Verglichen mit der EOS R5 ist die EOS R5 C jedoch besser für diese Art von Aufgaben geeignet. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit für 8K-Langzeitaufnahmen, sondern kann auch 8K mit 60p liefern (bei Verwendung einer externen Stromquelle), was eine erhebliche Verbesserung darstellt, weil das den Inhalten eine natürlichere, flüssigere Art von Bewegung gibt.“
Welche Kamera ist für dich die Richtige?
Obwohl die EOS R5 C und die EOS R5 ein ähnliches Design und identische Video- und Fotoauflösungen haben, sind sie doch recht unterschiedlich. „Es gibt gute Gründe, warum man sich für die mehr auf die Fotografie ausgerichtete EOS R5 oder sogar die EOS C70 anstatt der EOS R5 C entscheiden sollte“, merkt Aron an. „Im Vergleich zur EOS R5 C ist die EOS R5 kompakter, hat eine längere Akkulaufzeit und bietet den Vorteil von IBIS für Fotoaufnahmen.
„Die EOS C70 verfügt über integrierte ND-Filter, XLR-Anschlüsse für professionelle Audioaufnahmen und eine deutlich längere Akkulaufzeit. Das wird also sicher die Leute ansprechen, die sich sehr für das Filmemachen interessieren. Aber die EOS R5 C ist ein Hybrid. Sie geht keine Kompromisse hinsichtlich der Bildqualität ein, egal ob man Videos oder Fotos aufnimmt, und sie ist eine unglaublich vielseitige Kamera für alle, die allein arbeiten.“
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