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Antworten auf 10 häufig gestellte Fragen zum Canon EOS R System
Ist die spiegellose Vollformat-Systemkamera das Richtige für dich? Mike Burnhill von Canon beantwortet 10 häufig gestellte Fragen zur EOS R und EOS RP und zu RF Objektiven.
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Mit der Canon EOS Ra, einer Sonderausgabe der renommierten spiegellosen Vollformatkamera Canon EOS R mit optimierter Tiefenschärfe, erweitert Canon wieder einmal den Horizont der Astrofotografie.
Die Canon EOS Ra setzt durch einem 35 mm-Dual Pixel CMOS AF-Sensor, hohe ISO-Empfindlichkeit und Low-Light-Autofokus einen neuen Standard in der Abbildung des Nachthimmels.
Matteo La Torre, Spezialist für professionelle Bildbearbeitung bei Canon und leidenschaftlicher Astrofotograf, bietet einige Einblicke in die Vorteile ihrer innovativen Funktionen für Astrofotografen.
Wie die Canon EOS 20Da und Canon EOS 60Da ist auch die Canon EOS Ra durch einen modifizierten optischen Tiefpassfilter vor dem Bildsensor empfindlicher für Infrarotlicht.
„Der Filter ermöglicht nicht nur das Passieren von elektromagnetischer Strahlung innerhalb des sichtbaren Spektrums, sondern auch von bestimmten Strahlen im nahinfraroten Wellenlängenbereich von 656 nm [Nanometer]“, erklärt La Torre.
„Diese spezifische Wellenlänge ist das Ergebnis der Strahlung von ionisiertem Wasserstoff, des sogenannten H-alpha, die von Objekten aus dem Deep Sky ausgestrahlt wird. Dazu gehören Messier 42 (Orionnebel), Rosettennebel, Cirrusnebel, NGC 6820, LBN 331 und IC 434 (Pferdekopfnebel).“
Im Vergleich zu einer EOS Standardkamera wird bei 656 nm über den Tiefpassfilter der Canon EOS Ra viermal mehr Licht übertragen. Das ermöglicht die klare Wiedergabe ausgeprägter Rottöne von H-Alpha-Emissionsnebeln in unglaublicher Farbauflösung.
Neben Astrofotografie kann die Canon EOS Ra auch als einfache Kamera eingesetzt werden. Wegen höherer Empfindlichkeit gegenüber einigen Infrarotfrequenzen wirken manche Farben jedoch seltsam. Die Kamera erfasst z. B Blumenfarben und Farben künstlicher Fasern, die das natürliche Auge nicht erkennt. Die Canon EOS Ra ist keine herkömmliche Infrarotkamera und eignet sich daher nicht für wissenschaftliche oder kreative Infrarotfotografie.
Als weltweit erste spiegellose Vollformatkamera für Astrofotografie bietet die Canon EOS Ra gegenüber der DSLR viele Vorteile.
„Das leichte Gewicht dieser Kamera gemeinsam mit weniger Vibrationen durch Verzicht auf einen internen Spiegel verbessert die Leistung, wenn sie an einem motorisierten Teleskop angeschlossen wird“, erläutert La Torre. Eine motorisierte Halterung ermöglicht die Verfolgung des Nachthimmels, während sich die Erde dreht, und verhindert, dass Sterne als Streifen aufgezeichnet werden.
„Der Aufsatz ist dank des geringeren Flanschabstands und einer Haltung mit großem Durchmesser auf dem EOS R System nicht so kompliziert wie bei der DSLR“, erläutert La Torre.
„Du kannst die EOS Ra mithilfe eines T2-RF Adapterrings oder mit einem EF-EOS R Objektivadapter und einem T2-EF Ring direkt am Okularhalter des Teleskops befestigen.
„Alternativ kannst du ein Objektiv an die EOS Ra schrauben und mithilfe eines statischen oder neigbaren Geräts „huckepack“ am Teleskop montieren. Teleskop und Kameraobjektiv werden so parallel auf den Himmel ausgerichtet.“
Die EOS Ra bietet einzigartige Ergebnisse, ohne Verbindung mit einem Teleskop. Die Kamera besitzt ein RF Objektivbajonett und ist kompatibel mit allen RF Objektiven sowie über den Bajonettadapter EF-EOS R mit mehr als 160 EF und EF-S Objektiven.
„Für die Astrofotografie eignen sich viele Objektive“, fügt La Torre hinzu, „aber ich empfehle ein Objektiv der L-Serie mit maximaler Blendenöffnung zwischen 1:1,2 und 1:4.
„Man könnte an eine sehr lange Brennweite denken, aber das ist nicht der Fall. Fischaugen- und Weitwinkelobjektive können Meteoritenschauer aufnehmen oder die Milchstraße und eine Landschaft in einem Bild. Ein Standard-Zoomobjektiv wie das Canon RF 24-105 mm F4L IS USM oder EF 24-105 mm 1:4L IS II USM (mit Bajonettadapter) wird dieser Aufgabe mehr als nur gerecht und liefert zufriedenstellende Ergebnisse. Verwende einfach die Streulichtblende, um zu verhindern, dass Streulicht auf das vordere Element trifft.“
Das Herzstück der Canon EOS Ra ist der CMOS Vollformatsensor mit 30,3 Megapixel. Da ein Vollformatsensor größer als ein zugeschnittener Sensor mit gleicher Pixelanzahl ist, kann eine Vollformatkamera mehr Licht aufnehmen und bietet so ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis.
„Die Canon EOS Ra ist schlichtweg die beste EOS Kamera für Aufnahmen von Landschaft und Nachthimmel“, schwärmt La Torre. „Die Möglichkeit, im 14-Bit-RAW-Format zu arbeiten, und die Flexibilität des systemeigenen Empfindlichkeitsbereichs von ISO 100 bis 40.000 übertrifft sogar die großartigen Ergebnisse der EOS 20Da und der EOS 60Da.“
Alle Aspekte der Bildverarbeitung der Canon EOS Ra erledigt der neue DIGIC 8-Chip. „Der DIGIC 8 bietet eine verbesserte Rauschunterdrückung und unterscheidet Sterne präzise und mit einer höheren Rechengeschwindigkeit vom Rauschen“, erklärt La Torre.
„Dadurch hast du mehr Freiheit bei der Auswahl eines ISO-Werts, abhängig von dem zu erfassenden Merkmal, den Spezifikationen des verwendeten Teleskops, der Präzision des Zielsystems und den Umgebungsbedingungen wie der Temperatur. Wärme im Sensor erhöht das Rauschen. Kamerainterne Funktionen wie Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtungen und hohe ISO-Werte sind natürlich von Vorteil, aber es ist auch wichtig, die Kamera kühl zu halten.“ Aus diesem Grund erfüllt die Canon EOS R bestens die Grundvoraussetzungen einer Astrokamera: das Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung verteilt die Wärme effektiv und verursacht bei langen Belichtungen weniger Wärmerauschen.
Es gibt keine starren oder einfachen Regeln, aber La Torre hat einen Tipp, der auf seiner persönlichen Erfahrung beruht: „Um starkes Bildrauschen zu vermeiden, sollte man zwischen den einzelnen Aufnahmen etwas warten – je nach Belichtungszeit vielleicht sogar ein paar Minuten.“
Neben seinem Beitrag zur Rauschminderung ermöglicht der fortschrittliche DIGIC 8-Prozessor 4K-Videoaufnahmen. Das Filmmaterial kann sowohl auf der internen Speicherkarte aufgezeichnet als auch über HDMI in 10-Bit auf einen externen Recorder übertragen werden. Dadurch erhältst du eine weitere Möglichkeit, den Nachthimmel kreativ einzufangen. Das eignet sich besonders gut für die Abbildung von Planeten.
Der dreh- und schwenkbare Touchscreen der Canon EOS Ra bietet neben Autofokus auch Überwachung als nützliche Funktion. Der Touchscreen kann gedreht und geneigt werden und bietet optimale Sicht bei Aufnahmen aus verschiedenen Winkeln, die für die Astrofotografie häufig erforderlich sind.
Bisher erwies sich die manuelle Fokussierung als beste Option für Sternaufnahmen. Die Canon EOS Ra bietet nun eine neue Option mit 30-facher Fokusvergrößerung für zusätzliche Präzision bei Verwendung eines Teleskops. Auch das hochempfindliche Dual Pixel CMOS-AF-System lässt den Low-Light-Autofokus Wirklichkeit werden.
„Die extreme Autofokus-Empfindlichkeit von bis zu -6 EV steht für ein reaktionsschnelles AF-System“, so La Torre. „Bei Aufnahmen mit einem Weitwinkel- oder Fischaugenobjektiv ist es sinnvoll, die Touch-Auslöser-Funktion zu aktivieren.“
Diese Funktion verringert Verwacklungen durch Drücken des Auslösers. Die Aufnahme erfordert nur eine leichte Berührung und bietet eine hervorragende Alternative zur Fernbedienung. Wenn du Letzteres bevorzugst, lies hier weiter...
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Canon EOS Ra aus der Ferne zu aktivieren, um schärfere Ergebnisse zu erzielen. Die Kamera ist beispielsweise mit dem Timer-Auslösekabel TC-80N3 kompatibel (über den Fernbedienungsadapter RA-E3) und ermöglicht Aufnahmen mit Langzeitbelichtung und Intervallen.
Die Canon EOS Ra kann alternativ über WLAN oder USB 3.1 direkt an einen PC oder Mac angeschlossen werden. Die Software EOS Utility ermöglicht die Steuerung wichtiger Kameraeinstellungen, die Auslösung der Aufnahme und die Bildübertragung. Durch Klicken auf das Timer/Stoppuhr-Symbol im Fernaufnahme-Fenster von EOS Utility kann die Aufnahme mit Intervalltimer aktiviert werden. Dadurch lassen sich mehrere Aufnahmen erfassen, die später in einem einzigen Bild ausgerichtet und übereinandergelegt werden können.
Dank der dauerhaft aktiven Bluetooth- und WLAN-Verbindung der Canon EOS Ra können über die auf einem Mobilgerät installierte App Canon Camera Connect Bilder und Videos auch ferngesteuert aufgenommen sowie GPS-Daten registriert werden. Natürlich kannst du den Fernauslöser in der App für besonders konstante Aufnahmen verwenden.
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