Von Models, die über den Laufsteg stolzieren, bis hin zu Journalisten oder Influencern, die auf dem Pariser Kopfsteinpflaster posieren – Modewochen sind eine gute Möglichkeit, um sowohl erstklassige Laufsteg-Looks als auch den viel diskutierten Streetstyle der Teilnehmenden einzufangen.
Der brasilianische Modefotograf Leo Faria liebt beide Genres, und seine Bilder haben ihm eine beachtliche Zahl von Followern sowie viele hochkarätige Aufträge beschert. Seine Arbeit endet aber nicht mit der Aufnahme des Fotos: Für Faria ist der kreative Prozess erst dann vollendet, wenn das Werk in einen atemberaubenden Großformatdruck verwandelt wurde. „Ich finde die Drucksammlung genauso wichtig wie die digitale Sammlung, zu Drucken fühle ich gar die stärkste emotionale Verbindung“, sagt er.
Laufstegmode und Street Fashion: vom Foto zum Druck
Faria wechselt gerade von Spiegelreflexkameras zu Canon Systemkameras – „Ich merke, dass eine neue Ära anbricht", sagt er. Er fotografiert mit einer Canon EOS R5 mit einem Mount Adapter und seinen Lieblings-Zoomobjektiven der L-Serie, die eine große Blendenöffnung haben und mit denen er ganz einfach Models in Bewegung verfolgen und im Handumdrehen von detailreichen zu offenen Szenen wechseln kann. „Meist verwende ich ein Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM Objektiv für Streetstyle und ein Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM oder ein Canon EF 16-35mm f/2.8L II USM für den Laufsteg, wo der Raum begrenzt ist“, erklärt er.
In vielen Bildern von Faria kann man aufgrund dieser längeren Brennweiten eine beabsichtigte Distanz spüren. „Ich möchte unbemerkt bleiben“, erklärt er. „Ich wähle immer eine schnelle Kamera und ein helles Zoomobjektiv, sodass ich meine Distanz wahren kann.“
Laufstegfotografie als Zuschauer
Auch wenn das Fotografieren bei einer Indoor-Modenschau etwas ganz anderes ist als Outdoor-Porträts, möchte Faria bei beidem ein ähnliches Ergebnis erzielen. „Die Laufstegfotografie ist eine Erweiterung meines Streetstyle“, sagt er. „Bei beiden wird das Natürliche und Spontane, die reale Bewegung, der Moment eingefangen, und die Perspektive ist die des Zuschauers im Publikum oder eines Passanten auf der Straße.“
Faria fotografiert im manuellen Belichtungsmodus, sodass er alles selbst steuern kann. „Das Tempo der Straße beeinflusst meinen Arbeitsfluss massiv“, sagt er. „Auf der Straße betätige teilweise mehr als 3.000-mal am Tag den Auslöser, und ich akzeptiere keine Fehler. Ich gestatte es mir nicht, auf eine Aufnahme zu verzichten, weil es diesen Moment nie wieder geben wird.“
Egal wo, wenn möglich setzt Faria auf natürliches Licht. „Ich verändere die Umgebung nicht, und ich versuche, die Aufnahme so realitätsgetreu wie möglich zu machen“, sagt er. Er vertraut auf die EOS R5 und ihre ISO-Empfindlichkeit sowie ihren Autofokus bis -6EV. So kann er auf schlecht beleuchteten Modenschauen Aufnahmen mit einem großen Dynamikumfang machen, ganz ohne Blitz.
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Sich auf seine Instinkte verlassen
Wenn Faria weiß, dass er von einem Event Drucke erstellen wird, plant er seine Kameraeinstellungen sorgfältig. Er erinnert sich: „Als ich in Hongkong einmal ein Foto für einen Leitartikel einer Zeitschrift machen wollte, wurde mir gesagt, dass der ISO-Wert, den ich verwendete, nicht geeignet sei für eine bestimmte Auflösung, aber ich wusste ganz genau, was ich tue.
„Das Foto mit dem ISO-Wert, der für diese Zeitschriftenseite von nur 22x31 cm „theoretisch“ unangemessen war, wurde zu einem Druck von mehr als 3 Meter Höhe am Stand von Canon auf der Messe Fotografar in São Paulo (Brasilien).“
Mit diesem Foto gewann Faria am Ende auch die Auszeichnung Prêmio Abril de Jornalismo für das beste Modefoto des Jahres 2017.
„Ich halte mich nie an die Regeln, denn sie werden sehr schnell obsolet“, erklärt er. „Die Technik verändert dauernd alles.“
Straße und Laufsteg im Druck zum Leben erwecken
Faria ist Anhänger des Großformat-Fotodrucks. Er besitzt einen Canon imagePROGRAF PRO-4000 Großformatdrucker, der eine beachtliche Druckbreite von 112 cm bietet, und einen imagePROGRAF PRO-1000 A2 Desktop-Fotodrucker. Beide Modelle verfügen über ein 12-Tintensystem für tiefes Schwarz und leuchtende Farben, und sie funktionieren reibungslos mit den Digital FineArt- und Fotopapieren der Canson® Infinity-Reihe.
„Ich möchte unbedingt auch einen Canon imagePROGRAF PRO-6100“, sagt Faria. „Mir gefällt die Materialität von Drucken jeglicher Größe und jeglichen Formats, aber ich habe eine Leidenschaft für Großformatdrucke in voller Größe, und das liegt möglicherweise an meinem Bestreben, das Foto in die Realität anderer Orte zu integrieren. Das gedruckte Foto gibt mir das Gefühl, dass ich alles genau an einen anderen Ort bringen kann.“
Um seine Werke für den Druck vorzubereiten, benutzt Faria Adobe Photoshop, doch er verzichtet auf größere Nachbearbeitungen der Hauttöne und -farben, weder um die Genauigkeit zu erhöhen noch um den gewünschten Look zu erzielen. „Ich glaube, man muss den Moment mit der Kamera einfangen, und man braucht eine tiefe Verwurzelung mit der gesamten Wahrhaftigkeit des Moments“, sagt er. „Jegliche Einmischung in das Foto ist für mich wie ein Eingriff in die Geschichte.“
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Das richtige Papier auswählen
Faria kontrolliert die Druckergebnisse jedoch auf eine andere Art: durch die sorgfältige Auswahl der Druckpapiere. Als Markenbotschafter für Canson® Infinity nutzt er die gesamte Palette von Digital FineArt- und Fotopapieren.
„Für mich ist die Wahl des Papiers wie die Wahl des Stoffs für ein Kleidungsstück“, sagt er. „Es gibt Stoffe, die sich nicht für einen Blazer eignen – Seide zum Beispiel –, während andere für diesen Zweck perfekt geeignet sind. „Derzeit nutze ich oft die ARCHES® Serie von Canson® Infinity, ein Papier, das erst kürzlich auf den Markt kam und über lange Zeit getestet wurde.“
Jane Dixon, Vice President of Marketing bei Canson® Infinity, erklärt: „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man Papierarten für Digitaldrucke definieren kann, und jeder Aspekt hat einen Einfluss auf das finale Druckergebnis. Das Oberflächenfinish des Papiers, sei es matt, halbglänzend oder glänzend, hat einen Einfluss darauf, wie das Bild vom Betrachter wahrgenommen wird. Dann gibt es verschiedene Papierstrukturen: von spiegelglatt, ohne jegliche Faserstruktur bis hin zu stark texturiertem Aquarellpapier.
„Ein weich texturiertes Papier kann Weichheit in ein Bild bringen, während ein stark texturiertes Papier einer Landschaft einen nahezu dreidimensionalen Look geben kann. Die haptische Erfahrung, wenn man einen Druck in der Hand hält, hat auch einen Einfluss darauf, wie der Betrachter das endgültige Bild wahrnimmt. Der Druck kann aus 100 % Baumwollgewebe bestehen, aus einer Mischung von Baumwolle und Alpha-Zellulose oder harzbeschichtet sein.“
Faria wählt das Papier aus, mit dem er den Look und die Stimmung zum Ausdruck bringen kann, die er mit dem endgültigen Bild erreichen möchte. „Seine Modefotografien, die oft kräftige Farben und Leuchtkraft haben, kämen gut auf Baryta Prestige II zur Geltung, einem glänzenden Papier, das tiefes Schwarz und lebendige Farben akzentuiert“, sagt Dixon. „Für ehrlichere Straßenfotografien bringt ein glattes, flaches Papier wie ARCHES 88 die Details und Nuancen des Bilds besser zur Geltung, ohne jegliche Ablenkung durch Papierstruktur oder -faserung.“
Durch die Feinabstimmung seiner Ausrüstung und der Canson® Infinity-Papiere und dank seiner kreativen Intuition gelingt es Faria, wunderschöne Modedrucke zu erstellen, die sowohl spontan als auch sorgfältig aufgenommen aussehen. „In meinen eigenen Streetstyle- und Laufstegfotografien kann ich die verschiedenen Arten der Kommunikation durch Kleidung abbilden“, sagt er. „Du musst deine Ausrüstung kennen und sie ans Limit bringen, denn dafür wurde sie gemacht.“
Adobe und Photoshop sind eingetragene Marken oder Marken von Adobe in den USA und/oder anderen Ländern.
Leo Farias Ausrüstung
Die Ausrüstung, die Profis für ihre Fotos verwenden
Kamera
Canon EOS R5
Diese hybride Systemkamera kann bei 20fps herausragende 45MP-Fotos machen und 12-Bit-8K-RAW-Videos aufzeichnen. „Das ist meine Hauptkamera, aber ich freue mich schon auf die EOS R3, die demnächst nach Brasilien kommen wird“, sagt Faria.
Objektive
Canon EF 70-200mm f/2.8L IS III USM
Das Nachfolgemodell des Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM, das Faria benutzt, ist ideal für nahezu jedes Genre und daher bei Fotografen ein sehr beliebtes Telezoom-Objektiv. „Ich benutze dieses Zoom-Objektiv für „Streetstyle“-Fotos, weil es ein helles Objektiv ist, das mir die Möglichkeit bietet, bei verschiedenen Lichtverhältnissen zu fotografieren“, erklärt er. „Ich kann ganz einfach zwischen offenen und geschlossenen Fotokompositionen wechseln, ohne das Objektiv tauschen zu müssen.“
Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM
Ein professionelles Standard-Zoomobjektiv, das neben erstklassiger Abbildungsqualität auch eine hohe Lichtstärke von 1:2,8 über den gesamten Zoombereich bietet. „Es ermöglicht mir, in kleineren Räumen zu fotografieren, wie aus der ersten Reihe am Laufsteg“, sagt Faria. „Das Objektiv ist extrem vielseitig.“
Canon EF 16-35mm f/2.8L III USM
Dieses Objektiv hat eine konstante 1:2,8-Blende und holt so alles aus dem verfügbaren Licht heraus. „Dieses Weitwinkel-Zoomobjektiv ist ideal für Laufstegfotografie, wenn ich ganz nah dran sitze. Die große Blendenöffnung hilft mir, Momente mit wenig Licht einzufangen“, erklärt Faria.
Drucker & Zubehör
Canon imagePROGRAF PRO-4000
Dank seiner rund 112 cm großen Druckbreite kann dieser Drucker atemberaubende Großformatdrucke erstellen. „Ich habe zwei Canon imagePROGRAF Zeilendrucker für FineArt-Papier", sagt Faria. „Der imagePROGRAF PRO-4000 hat eine 1,10 m breite Drucköffnung und funktioniert mit Rollenpapier."
Canon imagePROGRAF PRO-1000
Erstelle wunderschöne Drucke deiner Fotos mit satten Farben und scharfen Details auf beeindruckendem DIN A2-Papierformat. Mit 12 separaten Tintenpatronen und einem geringen CO2-Fußabdruck kann man vom Desktop aus professionelle Fotos mit energiesparender Präzision drucken.
Canon Adapter EF-EOS R
Dank der Objektivadapter ist die Verwendung von EF und EF-S Objektiven in Kombination mit Kameras des EOS R Systems ganz einfach und ohne Abstriche bei der Qualität oder Funktionalität möglich.
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