Canon EOS 5D Mark IV
Speziell für beste Leistung in jeder Situation konzipiert, ist die EOS 5D Mark IV eine erstklassig konstruierte Allround-Kamera, die in jeder Hinsicht überzeugt.
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Geburt, Hochzeit und Tod sind weltweite Konstanten, die sich jedoch von Gesellschaft zu Gesellschaft stark unterscheiden. Über einen Zeitraum von sechs Jahren bereiste die belgische Fotografin und Dokumentarfilmerin Lieve Blancquaert die ganze Welt – von Afrika über Indien und China bis in die USA und Europa – und dokumentierte, wie wir in verschiedenen Kulturen geboren werden, heiraten und sterben. Diese vielschichtige Serie hat sie ausschließlich mit einem Objektiv der L-Serie aufgenommen, dem Canon EF 24mm f/1.4L II USM.
Das dreiteilige Projekt begann mit „Birth Day“ (2013), wurde mit „Wedding Day“ (2015) fortgesetzt und endete schließlich mit „Last Days“ (2018). Jedes Kapitel besteht aus einer Fernsehserie, einem Buch und einer Ausstellung.
Die Idee für das Projekt kam Canon Botschafterin Blancquaert, während sie an einer Dokumentation über die Sterblichkeitsraten von Müttern und Kindern in einem kleinen Dorf an der kongolesischen Grenze zu Angola arbeitete. „Ich habe diese Art von Arbeit schon lange gemacht, fühlte mich aber immer wie eine Touristin“, erklärt sie. „Mir wurde klar, dass ich durch einen Aufenthalt an einem Ort – dem Ort, an dem Kinder geboren werden – die Gelegenheit bekommen würde, wirklich in das Herz einer Kultur einzutauchen.“
Als sie für „Birth Day“ an einer Geschichte über die Stellung von Töchtern in der indischen Gesellschaft arbeitete, traf Blancquaert den Vater von zwei neugeborenen Zwillingsmädchen. „Er hatte jetzt fünf Töchter und machte sich große Sorgen darüber, wie viel Geld er für ihre Mitgift brauchen würde“, sagt sie. „Da begann ich, mich für das Hochzeitsritual zu interessieren. Ich entschied mich, zum Anfang zurückzugehen, um zu sehen, warum und wie Menschen eine Bindung miteinander eingehen. Und dann wollte ich mit ‚Last Days‘ erfahren, wie Menschen alt werden und sterben. Das ist der Kreislauf des Lebens.“
Anstatt zu versuchen, eine umfassende Studie zu erstellen, was eine unmögliche Aufgabe wäre, entschied sich Blancquaert, selektiv zu sein und sich auf ungewöhnliche oder kontrastreiche Blickwinkel zu konzentrieren. Sie ging nach Grönland, einem der ruhigsten Orte der Welt, und Kuwait, einem der reichsten. In Nairobi sah sie überfüllte Entbindungsstationen mit drei Frauen in einem einzigen Bett. Sie beobachtete die skurrilen Eheschließungen in Las Vegas und strenge kommunistische Zeremonien. Und sie fing sie alle mit dem gleichen Canon EF 24mm f/1.4L II USM Objektiv auf, meist in Kombination mit einer Canon EOS 5D Mark III und dann mit ihrem Nachfolger, der Canon EOS 5D Mark IV.
Blancquaerts Entscheidung, ausschließlich das Canon EF 24mm f/1.4L II USM zu verwenden, war zunächst praktisch bedingt. Sie hat schon immer mit Objektiven mit Festbrennweiten gearbeitet, darunter 24 mm, 35 mm und 85 mm, bevorzugte aber ein 35-mm-Objektiv für Porträtaufnahmen. Bei ihren Shootings stand sie jedoch vor einer Fernsehcrew und extrem nahe zum Geschehen, sodass sie den weiten 84-Grad-Blickwinkel des 24-mm-Objektivs benötigte, um sicherzustellen, dass sie alles ins Bild bekam. Nach einer Weile entwickelte sich dieses Setup zu einer Strategie. Im Umgang mit sensiblen Themen fand sie es immer wichtiger, in die Szene einzutauchen, anstatt aus der Ferne zu beobachten.
„Zu Beginn hatte ich Probleme mit diesem Objektiv“, sagt sie. „Aber jetzt glaube ich, dass es gut ist, so nah an den Menschen zu sein. Man kann sich nicht verstecken. Man muss als Fotograf sichtbar sein, und ich glaube, dass das in diesen speziellen Momenten von Vorteil ist.“ Der weite Winkel zieht den Betrachter in das Bild und schafft dank der asphärischen Elemente des Objektivs ein Gefühl von Intimität, ohne die Perspektive zu verzerren.
Einer der traurigsten Momente, die Blancquaert einfing, ereignete sich überraschenderweise nicht auf einer Beerdigung, sondern auf einer Hochzeit in Nepal. Der Name der jungen Braut lautete Punam. „Sie wusste nicht, wie alt sie war, aber sie war jung, vielleicht 14 oder 15“, erinnert sich Blancquaert. Der Bräutigam, Ashock, war selbst noch Teenager, und die beiden tauschten während der dreistündigen Zeremonie kaum einen Blick.“ „Es war schockierend, diese arrangierte Hochzeit zu beobachten. Statt Glück gab es nur Angst und Tränen.“ Da Blancquaert mit 24 mm und damit ohne die Distanz eines längeren Objektivs fotografierte, kann der Betrachter der Intimität des Augenblicks nicht entfliehen.
Die Meilensteine des Lebens sind oft intensiv, dramatisch und unvorhersehbar. Bei der Arbeit mit einem einzigen Objektiv mit Festbrennweite ist Blancquaert gezwungen, aktiv zu sein. „Ich erkannte, dass ich mich mit diesem Objektiv viel bewegen muss“, sagt sie. „Bestimmte Objektive lassen dich faul werden. Mit einem Zoomobjektiv bleibt man immer in derselben Position, und das mag ich nicht. Wenn man 20 Fotografen mit dem gleichen Objektiv und den gleichen Bedingungen in einen Raum steckt, erhält man 20 unterschiedliche Bilder. Das liegt daran, dass sie unterschiedliche Arten haben, sich zu bewegen, nicht nur unterschiedliche Sichtweisen.“
Blancquaert wollte so weit wie möglich mit vorhandenen Lichtquellen arbeiten, daher waren die hohe Lichtstärke von 1:1,4 und die Leistung bei wenig Licht des Canon EF 24mm f/1.4L II USM Objektivs eine große Hilfe, wenn sie unter ungünstigen Lichtverhältnissen fotografieren musste, beispielsweise in heruntergekommenen Wohnungen, aber auch auf prachtvollen nächtlichen Hochzeiten in Delhi. „Manchmal habe ich einen Blitz verwendet, aber nur indirekt und auch nur dann, wenn es wirklich nicht anders ging“, sagt Blancquaert. „Ich ziehe es vor, die Bildempfindlichkeit zu erhöhen. Mit diesem Objektiv kann ich die ISO-Empfindlichkeit auf 3000 oder 4000 erhöhen und erziele dennoch wunderschöne Ergebnisse.“
Vor allem erreichte sie mit dem gleichen Objektiv visuelle Konsistenz über die drei Serien hinweg. Derzeit bearbeitet Blancquaert die drei Projekte, um sie zu „Circle of Life“ zu kombinieren – einem demnächst erscheinenden Buch und einer Ausstellung, die von September 2019 bis Januar 2020 in der Sankt-Peters-Abtei in Gent, Belgien, stattfindet. „Es ist schön, wenn man ein Buch oder eine Ausstellung aus Arbeiten zusammenstellt, die mit nur einem Objektiv entstanden sind. So bekommt man einen roten Faden, der sich durch all diese Geschichten zieht“, sagt sie. „Ich glaube, dass das Objektiv eine ganz besondere Atmosphäre schafft.“
„Wer auch immer wir sind, wo auch immer auf der Welt wir leben: Wir werden geboren und sterben. In den kurzen Momenten gleich nach unserem Betreten und kurz vor unserem Abschied aus der Welt“, so Blancquaert, „sind wird eng miteinander verbunden. Aber zwischen diesen beiden Atemzügen, dem ersten und dem letzten, hat jedes Leben eine andere Geschichte“, fügt sie hinzu.
„Ich traf einmal eine Hebamme in Israel, die mir sagte: ‚Ich bin der erste Mensch, der einen Menschen berührt, nachdem er geboren wurde.‘ Diese Berührung muss eine sehr sanfte, warme und einladende Geste sein, da das Leben dieses Menschen sonst schlecht beginnt. Das bringt dich auf die Frage: Wer war die Person, die mich als erste berührt hat? Und wer wird die letzte sein?“
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Die Ausrüstung, die Profis für ihre Fotos verwenden
Speziell für beste Leistung in jeder Situation konzipiert, ist die EOS 5D Mark IV eine erstklassig konstruierte Allround-Kamera, die in jeder Hinsicht überzeugt.
Das Flaggschiff unter den professionellen DSLR-Kameras von Canon. Vollformat-Sensor mit 20,2 MP. 61-Punkt-AF-System. Bis zu 14 B/s. Bis zu ISO 409.600.
Dieses Weitwinkelobjektiv zeichnet sich durch eine ungewöhnlich hohe Lichtstärke aus. UD- und asphärische Linsen minimieren Verzeichnungen und Aberrationen und ermöglichen beeindruckende Ergebnisse. Eine hohe Lichtstärke von 1:1,4 ermöglicht auch bei Aufnahmen aus freier Hand bei wenig Licht großartige Resultate. „Mit diesem Objektiv kann ich die ISO-Empfindlichkeit auf 3000 oder 4000 erhöhen und erziele dennoch wunderschöne Ergebnisse“, so Blancquaert.
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