Während viele Sportfotografen an exotischen, glamourösen Orten arbeiten, ist Łukasz Skwiot oft in einem kleinen Umkleideraum zu finden, wo er nur wenige Minuten hat, um ein beeindruckendes Titelbild einzufangen.
Im Laufe seiner Karriere fand sich Skwiots am Spielfeldrand von Fußball-, Handball- und Basketballspielen sowie bei intimen Porträt-Shootings wieder. In diesen Situationen ist die Zeit normalerweise begrenzt und die Erwartungen sind stets hoch, dennoch muss er in jeder Umgebung fesselnde Bilder produzieren. „Als Fotograf liegt es an mir, ein Konzept zu entwickeln, das ein verblüffendes Endergebnis liefert“, erklärt er.
„Ich arbeite gerne mit hartem, kontrastreichen Licht, um gestochen scharfe, gesättigte Bilder zu erhalten“, fährt er fort. „Oft nutze ich Spezialeffekte wie Rauch, Staub oder Wasser, um Bilder zu erschaffen, die ins Auge fallen, wenn man an ihnen vorbeigeht.“
Skwiot betont jedoch, dass jedes Aufnahmekonzept sowohl durch den Sport als auch die beteiligte Person geprägt wird. „Jeder Sport ist anders, jede Disziplin ist anders – folglich fange ich für jedes Shooting bei Null an“, sagt er. „Ich versuche, sowohl die Dynamik des Athleten als auch die der Disziplin wiederzugeben.“
Was hinter der Action steht: eine Anleitung für die Sportporträtfotografie
Persönlicher Touch:
Zwar haben seine Bilder ein markantes, unerschrockenes Aussehen, doch sie sind stets persönlich. „Meiner Meinung nach“, erklärt er, „machen Emotionen 60 % eines perfekten Fotos aus und die Lichtverhältnisse 40 %.“
Doch wie hält er die Emotionen und die Persönlichkeit seiner Motive, insbesondere unter Zeitdruck, fest?
„Ich arbeite mit Athleten, nicht mit Models“, gibt Skwiot zu. „Die Arbeit unterscheidet sich von der mit professionellen Models. Athleten wissen nicht, was sie mit ihren Händen machen oder wie sie dastehen sollen. Das macht es unter Umständen schwierig natürliche Emotionen einzufangen. Das wichtigste ist, eine Vertrauensbasis aufzubauen, denn dann wird es leichter, den Spieler zu leiten und in Pose zu bringen.“
Um das zu erreichen, geht Skwiot auf persönliche Weise an das Projekt heran. „Es ist wichtig, den Athleten zu kennen. Für welche Angewohnheiten kennt man sie am meisten? Wenn sie Tattoos haben, lohnt es sich vielleicht, diese zu zeigen. Vielleicht zelebrieren sie einen Treffer auf eine Art, die zu ihrem Markenzeichen geworden ist? Ich bereite mich immer vor und bringe Wissen über die Person mit, weil ich eine Verbindung zu ihr aufbauen muss, um ihr die Befangenheit zu nehmen.“
Skwiots Herangehensweise ist aus seiner Erfahrung entstanden, seine eigene Zurückhaltung ablegen zu müssen, um sich in der Branche zu etablieren. „Ich war immer eine ausgesprochen schüchterne Person und habe es vermieden, Bilder von Menschen zu machen. Aber die Arbeit als Fotojournalist für die Zeitschrift Piłka Nożna hat mich davon überzeugt, mit der Sportporträtfotografie weiterzumachen.
„Ich musste einfach fotografieren“, erklärte er. „Als ich das erste Mal ein Porträt eines Fußballspielers aufgenommen habe, war das sehr unangenehm für mich. Das war, als ob ich von einer Klippe ins Wasser springen würde, aber ich musste das tun. Es war nicht perfekt, aber das war mein Tor zum nächsten Shooting und dem Shooting danach.“
Besitzt du eine Canon Ausrüstung?
Planung und Beleuchtung
Als sein Selbstvertrauen stieg, erhielt Skwiot zunehmend herausfordernde Aufträge, so auch den ultimativen Test – Shootings für das Titelblatt. „Meistens sage ich den Athleten nicht, dass wir ein Titelbild aufnehmen, weil sie dadurch normalerweise verkrampfen, und das will ich vermeiden“, berichtet er. Außerdem lernte er, sich nicht zu sehr darauf zu konzentrieren, mit einem bestimmten Layout vor Augen zu arbeiten. „Du musst den Aufbau deines Bildes im Kopf haben und Platz für den Namen der Zeitschrift und die Schlagzeilen lassen“, erklärt er. „Aber es ist schon vorgekommen, dass das geplante Titelbild nicht das interessanteste war. Redakteure können das Zeitschriftenlayout verändern, deshalb versuche ich, dass mein gesamtes Material auf dem gleichen Level ist.“
Skwiots Detailgenauigkeit beginnt bereits lange vor dem eigentlichen Shooting. „Ein wichtiger Schritt ist die Planung des Shootings und das Erstellen eines Moodboards“, erklärt er. „Meine Freundin Angelika, die häufig die künstlerische Leitung bei meinen Shootings übernimmt, hilft mir sehr. Die Auswahl von der Art der Beleuchtung, Anzahl der Lampen sowie Art der Modifikatoren erfolgt je nach dem Shooting-Konzept und dem Effekt, den ich oder Kunde gerne hätte.“
Skwiot bevorzugt die Arbeit im Studio, wo er die Kontrolle über die Beleuchtung hat, aber er fotografiert auch häufig vor Ort. „Shootings unter freiem Himmel sind wetterabhängig und normalerweise mobiler, deswegen nehme ich weniger Ausrüstung mit“, erzählt er. „Wenn ich in einem Fitnessstudio arbeite, besteht die Herausforderung oft darin, eine Komposition auszuwählen, die nicht vom Athleten ablenkt. Fitnessstudios sind auf körperliche Ertüchtigung ausgelegt – nicht auf Fotografie. Es ist also die Aufgabe des Fotografen, das Endergebnis so interessant wie möglich zu gestalten.“
Die besten Canon Objektive für die Porträtfotografie
Die richtige Ausrüstung für den Auftrag auswählen
Wenn die Priorität nicht bei der Bildgröße liegt, greift Skwiot zu der Canon EOS-1D X Mark III. „Durch ihre Geschwindigkeit von 16 B/s kann ich in Kombination mit schnellen Studiolampen unglaublich dynamische Bilder erschaffen“, erklärt er.
In letzter Zeit nutzt Skwiot die EOS R System-Technologie, wobei seine bevorzugte Kombination aus der Canon EOS R5 und dem Canon RF 85mm F1.2L USM Objektiv besteht. „Der 45-MP-Sensor bietet die brillante Auflösung, die für Werbekampagnen nötig ist, sowie eine großartige Farbdynamik“, sagt er. „Den größten Unterschied macht für mich jedoch der Autofokus, durch den ich mich auf die Bildeinstellung statt auf den Fokus konzentrieren kann. Ich kann den Athleten am Bildrand positionieren und mir sicher sein, dass der Fokus perfekt ist. Es ist so viel einfacher Autofokus-Punkte für das gesamte Bild zu haben – jetzt muss ich mir nur noch über die Bildeinstellung Gedanken machen, wodurch ich schneller arbeiten kann.
„Durch das RF 85mm F1.2L USM Objektiv erhalte ich die perfekte Entfernung zum Model, sodass die Kommunikation besser funktioniert. Außerdem gibt es keine Verzerrung, wodurch die Proportionen perfekt sind. Viel wichtiger ist jedoch, dass dieses Objektiv ein brillantes optisches Design hat – ich liebe seine Schärfe. Außerdem verwende ich starkes Gegenlicht, das auf die Kamera gerichtet ist, weshalb ich das Wegfallen von spiegelnden Lichtreflexionen schätze.“
Außerdem fügt Skwiot hinzu, dass, im Falle von beweglichen Motiven, die Fähigkeit des AF, diesen im gesamten Bildausschnitt zu folgen, in Kombination mit der EOS R 5 Geschwindigkeit von 12 B/s für Reihenaufnahmen „mir die größte Chance gibt, beim ersten Versuch erfolgreich zu sein“.
Meinungen ändern
Erfolgreiche Shootings mit dem Kapitän der polnischen Fußballnationalmannschaft, Robert Lewandowski, und dem Meister der polnischen American Football League, Panthers Wrocław, haben Skwiots Bekanntheitsgrad ohne Zweifel gesteigert. Aber er hat nicht vor, einen Gang zurückzuschalten.
„Wenn du etwas erreichen willst, musst du daran glauben und dich stetig verbessern“, meint er. „Momentan ist der Markt sehr dynamisch, also kannst du dich nicht auf deinen Lorbeeren ausruhen. Ich versuche jedes folgende Shooting besser zu machen als das davor. Ich versuche ständig, mein Wissen zu erweitern und die Art und Weise wie ich Licht verwende und meine Fotos verarbeite zu optimieren, um meinen Kunden die beste Qualität zu bieten.“
Skwiots Leidenschaft für die Fotografie wird ergänzt durch sein Streben nach neuen Herausforderungen und Gelegenheiten. „Bisher hatte ich noch nicht die Chance, Athleten mit Behinderungen zu fotografieren, aber es ist äußerst wichtig, Vielfalt im Sport zu zeigen. Ich hoffe, dass ich in der Zukunft die Möglichkeit erhalte, mit einem oder zwei Athleten mit Behinderung aus verschiedenen Disziplinen zusammenzuarbeiten – vielleicht als Teil eines persönlichen Projekts. Ich glaube, dabei würden extrem kraftvolle Bilder entstehen.“
Łukasz Skwiots Ausrüstung
Das Kit, das die Profis für ihre Fotos verwenden
Kameras
Canon EOS-1D X Mark III
Die Canon EOS-1D X Mark III ist mit erstklassigen Low-Light-Eigenschaften, Deep-Learning-AF und 5,5K RAW-Video das ultimative Werkzeug für Kreativität.
Canon EOS R5
Die kompromisslose Leistung der EOS R5 wird deine Fotografie und Filmaufnahmen revolutionieren...Skwiot erzählt: „Mit der EOS R5 erhalte ich großartige Bildqualität, eine hohe Auflösung und einen großen Dynamikumfang. Gleichzeitig geht die Arbeit durch den AF mit Augenerkennung leichter von der Hand, weil du dich auf die Bildeinstellung statt auf die Fokussierung konzentrieren kannst.“
Canon EOS 5DS
Die Canon EOS 5DS bietet dir die entscheidende Bildschärfe, wenn es darauf ankommt, und einen völlig neuen Blick auf die Welt. „Die EOS 5DS besitzt eine leistungsstarke Auflösung – bis zu 50,6 Megapixel. Die Schärfe und Details sind einzigartig“, so Skwiot.
Objektive
Canon RF 85mm F1.2L USM
Das ultimative Porträtobjektiv der nächsten Generation. Skwiot berichtet: „Ich liebe die Schärfe dieses Objektivs und auch seine ASC-Vergütung (Air Sphere Coating), da ich oft mit starkem Gegenlicht arbeite und diese spiegelnde Lichtreflexionen verhindert.“
Canon EF 70-200mm f/2.8L IS III USM
Das Nachfolgemodell zu dem Objektiv aus Skwiots Ausrüstungstasche ist unter professionellen Fotografen beliebt – es ist schnell, flexibel und für jeden Auftrag geeignet.
Canon EF50mm f/1.4 USM
Mit der schnellen maximalen Blende und dem blitzschnellen AF-System bietet dieses kompakte, leistungsstarke 50-mm-Standardobjektiv Zuverlässigkeit auf jedem Gebiet der Fotografie.