TECHNIKEN

8 Fehler, die Content Creator begehen – und wie man sie vermeidet

Auf ihrem Weg vom Anfänger zum Profi haben diese Content Creator gelernt, was man tun, und – genauso wichtig – was man nicht tun sollte. An dieser Stelle teilen sie ihre mühsam gelernten Lektionen und Ratschläge.
Der Moderator Tomi Adebayo und Content Creator Laura Hannoun sitzen in einem Pariser Café an einem Tisch neben einem Fenster.

Der Moderator Tomi Adebayo hat Laura Hannoun von Les Paris de Laura und weitere Content Creator für die Canon Europe Lernreihe interviewt, um ihre Geschichten zu erfahren, und welche Fehler sie auf ihrem Weg gemacht haben.

Schätzungsweise 50 Millionen Menschen 1 betrachten sich als „Content Creator“, und dabei zählen diejenigen, die noch darauf hinarbeiten, gar nicht dazu. Im 21. Jahrhundert wollen doppelt so viele Kinder YouTube-Stars wie Astronauten werden.2

Die „Creator Economy“ boomt, denn sie verspricht eine bequeme Karriere aus den eigenen vier Wänden heraus: Du braucht keine Qualifikationen und niemandes Erlaubnis, und tust die ganze Zeit das, was du am meisten liebst. Doch dieser „Jeder-kann-es-schaffen“-Charme sorgt auch dafür, dass der Weg in die Branche mit Stolperfallen versehen ist, da Creator durch Versuch und Irrtum lernen. Fest steht, das hinter der professionellen Inhaltserstellung mehr steckt, als auf den ersten Blick sichtbar ist.

Im Rahmen der Canon Europe Lernreihe sprachen wir mit drei erfolgreichen Content Creatorn – Steven Herteleer, Laura Hannoun und Harrison Brown – über die Fehler, die sie während ihres Lernprozesses gemacht haben, damit du sie nicht wiederholst.

Laura Hannoun, die französische Mode- und Brunchliebhaberin hinter Les Paris de Laura, versorgt ihren Feed mit Rezepten und Restaurantkritiken aus Paris. Sie hat beeindruckende 122.000 Follower in den sozialen Medien und Reels mit bis zu jeweils 3,3 Millionen Views.

Der Fotograf Steven Herteleer kann auf mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung zurückblicken und hat bereits für weltweit führende Publikationen und Marken wie LVMH und L'Oréal gearbeitet. Seine Karriere begann 2002, bevor die sozialen Medien ihren Siegeszug antraten. Heute vereint er mehr als 500.000 Follower auf verschiedenen Social-Media-Plattformen.

Ein Mann, der eine Canon Kamera hält, lächelt und spricht mit einem anderen Mann.

Canon Lernreihe auf YouTube

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Harrison Brown will mit seinen Bildern ein Gefühl im Betrachter auslösen. In seinem Feed in den sozialen Netzwerken präsentiert er über 128.000 Social-Media-Followern, 91.800 TikTok-Followern und 5.090 YouTube-Followern seine internationalen Reisen. Die Inhalte sind ein Mix aus leuchtenden Farben, poetischen Bildkompositionen und atmosphärischer Beleuchtung.

Was haben diese erfolgreichen Creator im Laufe der Zeit gelernt, und was können angehende Content Creator aus ihrer Erfahrung mitnehmen? Hier sind ihre Top-Tipps.

Laura Hannoun lächelt, während sie ein Gedeck aus Kaffee und Croissants in einem Pariser Café fotografiert.

Laura hat gelernt, dass sie selbst zu sein, ein hervorragendes Verkaufsargument für ihre Social-Media-Präsenz ist. Sie bewertet Restaurants in Paris mit einem Lächeln und viel Farbe, und ihre Follower lieben es.

Eine von Laura Hannoun aufgenommene Draufsicht auf einen Cafétisch, auf dem sich vier Teller mit frischen Speisen, Getränke, Blumen und Notizbücher befinden. Ein Paar Hände hält Messer und Gabel und beginnt, eine der Speisen zu schneiden.

Laura stellt sicher, dass ihre Bilder ihren Geschmack und ihre Persönlichkeit authentisch widerspiegeln, anstatt eine eher förmliche Herangehensweise an die Lebensmittelfotografie zu wählen. Aufgenommen mit einer Canon EOS R6 Mark II mit einem Canon RF 35mm F1.8 MACRO IS STM Objektiv, Verschlusszeit 1/400 Sek., Blende 1:2 und ISO 1000. © Laura Hannoun 

1. Bewahre deine Einzigartigkeit

„Mein größter Fehler war vermutlich, jemand sein zu wollen, der ich nicht bin“, sagt Laura. „Ich mag es, wenn in einem Bild viel los ist – es ist sehr farbenfroh und man kann spüren, wie lebendig die Bilder sind. Eine kurze Zeit lang dachte ich jedoch, ich müsste eine seriösere Ästhetik erschaffen. Ich will nicht so tun, als wäre ich so eine ernsthafte Frau, die ihren Kaffee trinkt, eine Sonnenbrille trägt und dergleichen.“ Es gibt keine Regeln dafür, was Inhalte sein sollen und was nicht. Aus diesem Grund ermutigt Laura dazu, einfach du selbst zu sein.

2. Verstehe die Formate

Der zweite Fehler, vor dem Laura warnt, ist technischer Natur. „Den größten Fehler sehe ich bei Untertiteln. Wenn man sie an den unteren Rand des Videos in den sozialen Medien setzt, sind sie manchmal nicht lesbar, weil die App Elemente am unteren Bildschirmrand sind.“ Um sicherzugehen, dass deine Untertitel sich nicht mit dem Informationstext überschneiden, der von der App am unteren Rand deines Videos platziert wird, setze sie etwa ein Drittel höher auf dem Bildschirm.

Ein Foto von Steven Herteleer fängt das Licht über einer Stadt ein.

„Wenn du einen Laden hättest, hättest du ein Schaufenster, und die Leute würden daran vorbeilaufen. Die sozialen Medien ermöglichen es, dein Schaufenster in die Hosentasche jedes Menschen zu verlegen“, sagt Content Creator Steven Herteleer – und du musst die Bilder, die du in dieses Fenster stellst, sorgfältig auswählen. Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 mit einem Canon Bajonettadapter EF-EOS R und einem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv bei 24 mm, Verschlusszeit 1/40 Sek., Blende 1:2,8 und ISO 1000. © Steven Herteleer

Steven Herteleer blickt auf das LCD-Display einer Canon Kamera, während eine weitere Kamera und zwei Objektive auf der Oberfläche neben ihm liegen.

Steven hat im Laufe der Jahre gelernt, wie wichtig es ist, die bestmögliche Ausrüstung zu erwerben. Er zählt für seine Social-Media-Inhalte auf Canon Kameras und Objektive. Er betont jedoch, dass die Technik allein kein Erfolgsgarant ist.

3. Bleibe nicht in einer Tutorialschleife stecken – veröffentliche deine Arbeit und akzeptiere Kritik

Lerne so viel wie möglich, aber warte mit dem Veröffentlichen deiner Inhalte nicht, bist du meinst, alles zu beherrschen. „Sieh dir kostenlose Tutorials auf YouTube Workshops an, aber versacke nicht darin“, rät Steven. „Triff Kunden, präsentiere deine Arbeit, akzeptiere Kritik und entwickle dich weiter. Halte dich nicht jahrelang zurück, weil du denkst, die Qualität sei nicht gut genug, denn viele Leute blockieren sich selbst. An einem Tag sind deine Fotos vielleicht tausende Euro wert, aber es gibt auch Jobs für Leute, die für 500 € zahlen. Das ist in Ordnung. Visiere einfach dein Qualitätslevel an und entwickle dich weiter, und ändere deine Preise mit steigender Qualität.“

4. Biete deinem Publikum einen Mehrwert

„Ein häufiger Fehler ist, dass die Leute in den sozialen Medien die Dinge posten, die sie mögen“; sagt Steven – während sie stattdessen darüber nachdenken sollten, worauf ihre Follower hoffen. „Denk daran: Die Leute nutzen Social Media, um Dinge für sich selbst zu finden. Du musst das teilen, wonach gesucht wird. Sprich über genau dieselben Themen, aber statt zu sagen ‚Das ist meine neue Ausrüstung‘, sage ‚Ich habe etwas ausprobiert, das den Look meiner Fotos komplett geändert hat, und ich erkläre euch, warum‘. Bei einem Restaurant könnte das so lauten: ‚Ich habe den besten Ort gefunden, um deine Freundin auszuführen – ich zeige ihn euch. Sagt mir, ob ihr mehr solcher Orte sehen wollt.‘ Präsentiere es als etwas Nützliches, damit es nicht wie Angeberei wirkt. Biete einen Wert, und setze ein Gespräch in Gang.“

Ein junger, in schwarz gekleideter Mann steht an einer Straßenecke. Er hält eine Canon EOS R5 Kamera auf Brusthöhe, und schaut auf seinen LCD-Monitor.

Ein effektives erstes Video auf sozialen Medien – Strategie und Aufnahmetipps

Content Creator Harry Seaton verrät uns seine Techniken für das Aufnehmen von Videos für soziale Medien. Außerdem erklärt er, warum die EOS C70 und die EOS R5 die ideale Ausrüstung sind.

5. Konzentriere dich nicht nur auf die Bildqualität

„Es ist wichtig, eine gute Kamera zu haben. Ich habe als erstes die beste Kamera und das beste Objektiv gekauft, das ich mir leisten konnte, aber das ist nicht alles“, sagt Steven. „Netzwerk, Strategie, Storytelling und auch die Finanzen sind relevant. Du kannst die verrücktesten Fotos haben, in herausragender Qualität, aber wenn du in den anderen Bereichen nicht gut bist – nicht weißt, wie man mit einem Kunden spricht oder dich nicht mit Finanzen auskennst und etwas für 100 € machst, das 10.000 € wert wäre, oder nicht weißt, wie du dich verkaufst – dann wird es letztendlich nicht funktionieren.“

Harrison Brown, fotografiert vor einem bergigen Hintergrund, hält lächelnd eine Canon Kamera.

Harrison Brown versteht, wie wichtig es ist, immer wieder dazuzulernen. Sich mit der Technik vertraut zu machen und laufend Inhalte hochzuladen, ermöglicht es dir, Feedback zu erhalten und als Creator zu wachsen.

Harrison Brown steht mit Blickrichtung zu einem Wasserfall; seine Silhouette wird von hinten erfasst.

Harrison wünscht sich, er hätte früher gelernt, dass der schnellste Weg zur Verbesserung im Teilen seiner Arbeit und Entgegennehmen von Feedback liegt. Er ist überzeugt, dass man Freude am eigenen Werk haben und sich daran erinnern sollte, dass man der wichtigste Teil davon ist. Dieses Wissen kann die Angst davor verringern, es mit anderen zu teilen. Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 mit einem Canon RF 70-200mm F2.8L IS USM Objektiv bei 168 mm, Verschlusszeit 1/320 Sek., Blende 1:2,8 und ISO 640. © Harrison Brown

6. Habe keine Angst davor, Inhalte hochzuladen

„Mein größter Fehler war wohl meine Angst davor, bestimmte Dinge hochzuladen“, sagt Harrison. „Ich habe meine Arbeit nicht veröffentlicht, weil ich dachte, sie wäre nicht gut genug, doch es spielt keine Rolle, ob sie nicht gut genug ist. Die einzige Art sich weiterzuentwickeln, besteht darin, zu posten und Feedback zu bekommen, und dann wieder zu posten, und noch mehr Feedback zu bekommen. Wenn du so viel Angst vor dem Veröffentlichen hast, dass du einfach gar nichts postest, wirst du nichts lernen. Ich bin wichtig und meine Arbeit ist wichtig, nicht, was andere Leute über meine Arbeit denken. Mein größter Fehler war, das nicht eher gelernt zu haben.“

Photographer Steven Herteleer stands amongst rocks in the mountains, holding a Canon camera in front of him and looking at the viewscreen, in a still from the Canon Learning Series.

7. Investiere nicht in Ausrüstung, mit der du nicht umgehen kannst

„Einen häufigen Fehler, den ich im Zusammenhang mit Videos beobachte, ist die Aufnahme mit den falschen Bildfrequenzen“, sagt Harrison. „Einem Videofilmer fällt das sofort auf. Das verleiht einem Video so einen abgehackten Look, und das ist echt frustrierend. Man kann die beste und teuerste Ausrüstung haben, aber wenn man sie nicht zu benutzen weiß, kann man genauso gut mit dem Smartphone filmen. Lerne das Produkt kennen und kaufe dann das Equipment, nicht andersherum. Ein praktischer Tipp zum Thema Bildfrequenz: Stelle den Verschluss immer auf den doppelten Wert der Bildfrequenz ein. Wenn du also mit 25 B/s aufnimmst, wähle einen Verschluss von 50. Dadurch erzielst du einen schönen, butterweichen Look, wie man ihn im Kino sieht.“

Harrison Brown und Tomi Adebayo sprechen vor dem Hintergrund schneebedeckter Berge über das Thema Content Creation.

Harrison findet, dass man über die Gegebenheiten und das Gesamtpaket nachdenken muss, um sicher zu sein, dass es zu einem passt, bevor man aus den falschen Gründen damit anfängt. Er und weitere Content Creator wurden von Tomi vor Ort für die Canon Europe Lernreihe interviewt, um ein Gefühl für ihr Arbeitsumfeld und ihre Herangehensweise an die Content-Erstellung zu bekommen.

8. Fang nicht aus den falschen Gründen an

„Ich sehe viele Leute, die eine falsche Vorstellung von Reise-Influencern haben, basierend auf dem, was sie sehen“, sagt Harrison. „Das Reisen hat viele Schattenseiten: Du bist weg von deiner Familie, du übernachtest vermutlich in nicht so tollen Hotels, und dann gibt es noch Lebensmittelvergiftungen. Ich glaube, die Leute steigen wegen des Ruhms oder der Follower auf Social Media ins Fotografieren und Filmen ein. Wer das macht, wird aller Wahrscheinlichkeit nach innerhalb von ein oder zwei Jahren ausgebrannt sein und keinen Spaß haben. Wenn du es aus den richtigen Gründen machst, es für deine eigene Arbeit machst, dann stehen die Chancen gut, dass du nicht ausbrennst und viel beständiger bist, und deine Karriere weiterentwickeln kannst.“

Wenn du weitere Anregungen und Ratschläge von Content Creatorn suchst, sieh dir gern die Playlist der Canon Europe Lenreihe auf YouTube an.

Emma-Lily Pendleton

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