Netflix kommt bei der Standardisierung von hochauflösenden 4K HDR-Inhalten für das Home Entertainment eine Pionierrolle zu. Die Bild- und Tonqualität der Netflix Originals ist gleichbleibend hoch, was den strengen Richtlinien des Unternehmens für die Bewertung von Kameratechnologien und Workflow-Pipelines zu verdanken ist. Zugelassene Kameras müssen für mindestens 90 % der Laufzeit des endgültigen Schnitts verwendet worden sein, obwohl bei Non-Fiction-Inhalten etwas mehr Flexibilität möglich ist.
Auf der Liste der von Netflix zugelassenen Kameras findet sich jetzt auch die Canon EOS R5 C. Somit können Filmschaffende aller Genres die kleinste Vollformat-Kamera von Canon im kompakten Cinema EOS Gehäuse als Haupt- oder B-Kamera für Netflix Originalproduktionen nutzen, vom Dokumentar- oder Spielfilm bis hin zur Reality-Show.
Die EOS R5 C kann auch zusammen mit der Vollformat-Kamera Canon EOS C500 Mark II verwendet werden, die bereits kurz nach ihrer Veröffentlichung die Zulassung von Netflix erhielt, oder mit der EOS C300 Mark III sowie der EOS C70 – zwei Kraftpaketen für die Filmproduktion, die beide über die gleiche DGO-Sensortechnologie verfügen und ebenfalls von Netflix zugelassen sind.
„Die Netflix Zulassung für all diese Cinema EOS Kameras ist das Ergebnis der unablässigen Bemühungen von Canon, hochmoderne Bildtechnologie ohne Kompromisse zu entwickeln – ganz gleich, ob für Anfänger oder Profis“, sagt Aron Randhawa, Product Specialist bei Canon Europe.
AUSRÜSTUNG
Von Netflix zugelassen: die Canon Cinema EOS Kameras
„Besonders spannend an der Zulassung der EOS R5 C durch Netflix ist die zusätzliche Flexibilität, die sie der Filmbranche dank ihrer herausragenden Leistungsmerkmale und der extrem geringen Größe bieten kann“, so Aron. „Dies bietet Filmschaffenden völlig neue Möglichkeiten für Aufnahmen in viel engeren Räumen und Kamerabewegungen, die sie vorher vielleicht gar nicht in Betracht gezogen haben – und das, ohne das Budget zu überschreiten.“
Die EOS R5 C ist die neueste Cinema EOS Kamera auf der Netflix Liste. „Viele unserer bisherigen Kameras wurden jedoch ebenfalls bereits für Originalproduktionen von Netflix zugelassen, etwa die Canon EOS C300 Mark II, die EOS C700 und die EOS C700 FF“, fügt Aron hinzu. Netflix Originals, die mit diesen Kameras aufgenommen wurden, sind beispielsweise der Oscar-prämierte Dokumentarfilm Icarus (2019), der Spielfilm „Unsere Seelen bei Nacht“ (2017) und die Emmy-nominierte Serie „Grace & Frankie“ (2015).
„Dadurch erhalten Filmemacher eine umfangreiche Auswahl an Canon Cinema Lösungen, mit denen sie verschiedene Kameras kombinieren und gleichzeitig eine konsistente Bildqualität gewährleisten können“, fasst Aron zusammen.
Und was genau sind die Kameraanforderungen für Netflix Originals? Wir erklären, wie die Canon EOS C500 Mark II, EOS C300 Mark III, EOS C70 und die Canon EOS R5 C es geschafft haben, und Kameramann Patrick Smith („Tell Me Who I Am“ (2019) und „Captive“ (2016)) erläutert, wie er Canon Cinema EOS Kameras für die Aufnahmen verschiedener Dokumentationen im Auftrag von Netflix verwendet.
Anspruchsvolle Aufnahmeanforderungen
Die technische Mindestanforderung für eine von Netflix zugelassene Kamera ist ein echter 4K-UHD-Sensor. Dank des von Canon entwickelten 5,9K-Vollformat-CMOS-Sensors nimmt die Canon EOS C500 Mark II diese Hürde mit Leichtigkeit, während sowohl die Canon EOS C300 Mark III, die EOS R5 C als auch die EOS C70 die volle 4K-Auflösung bis zu beeindruckenden 120p bieten. Es gibt jedoch eine Vielzahl weiterer Anforderungen an Aufnahmen und Kameras.
Netflix ist einer der führenden Anbieter von HDR-Inhalten (High Dynamic Range). Daher ist es wichtig, eine geeignete Datei für die Nachbearbeitung in HDR bereitzustellen. Die EOS R5 C bietet dank Canon Log 3 einen erweiterten Dynamikumfang für Aufnahmen im Canon XF-AVC-Format in 4:2:2 mit 10 Bit. Dank des innovativen Super 35-mm-DGO-Sensors verfügen die EOS C300 Mark III und die EOS C70 über einen Dynamikumfang mit über 16 Stufen, während die EOS C500 Mark II Vollformat-Kamera mehr als 15 Stufen bietet. Außerdem besteht für die EOS R5 C, EOS C70, EOS C500 Mark II und die EOS C300 Mark III die Option, Aufnahmen entweder in Cinema RAW Light oder im XF-AVC-Format zu machen, wodurch sich das Filmmaterial erfolgreich in einen HDR-Workflow, sei es in PQ oder HLG, einfügen lässt.
Andere von Netflix angegebene Aufnahmeanforderungen sind eine Mindestdatenrate von 240 Mbit/s bei 23,98 Frames pro Sek. und mindestens eine 10-Bit-Farbverarbeitung. Bei Aufnahmen in XF-AVC erreichen sowohl die Canon EOS R5 C, EOS C500 Mark II als auch die EOS C300 Mark III alle 810 Mbit/s, während die EOS C70 600 Mbit/s abliefert. Bei Aufnahmen in Cinema RAW Light erreichen die EOS C500 Mark II und die EOS C300 Mark III bis zu 2,1 Gbit/s bzw. 1 Gbit/s bei einer vollen Auflösung von 25p. Darüber hinaus bieten beide Kameras, je nachdem ob du mit 25p oder 50p filmst, 10-Bit- oder 12-Bit-Verarbeitung.
„Die technischen Daten einer professionellen Cinema Kamera allein geben nicht die gesamte Tiefe und Detailgenauigkeit der Bilder wieder, die sie erzeugen kann“, erklärt Aron weiter. „Deshalb freuen wir uns, dass Netflix sich all diese feinen Unterschiede und Merkmale angesehen und entschieden hat, dass die Canon Cinema EOS Kameras die Kriterien für Netflix Produktionen erfüllen.“
Besitzt du eine Canon Ausrüstung?
Eine BBC Studios Premiere für Netflix
Patrick Smith hat mit der Canon EOS C500 Mark II bereits zahlreiche Produktionen für Netflix gefilmt, darunter den wissenschaftlichen Vierteiler „The Surgeon’s Cut“. Für die erste Produktion, die der Streaming-Gigant bei BBC Studios in Auftrag gab, wurde eine Kamera benötigt, die qualitativ hochwertige Bilder in Hochdrucksituationen aufnehmen kann.
„In meiner Episode ging es um einen Gehirnchirurgen, also drehten wir Kraniotomien, die im Wachzustand durchgeführt wurden – es war außergewöhnlich, dabei zu sein“, erklärt Patrick. „Die EOS C500 Mark II bot so viele brillante Vorteile gegenüber einigen anderen verfügbaren Kameras: den Vollformat-Sensor, ihre kompakte Größe, ihre Kompatibilität mit einer Reihe kleinerer Objektive und die Bildstabilisierung.“
„Wir wurden gebeten, beim Filmen der Operation keine Stative zu verwenden, aber dank der integrierten Bildstabilisierung konnte ich Abstand von Chirurg und Patient halten und gleichzeitig den Bildrahmen absolut stabil halten.“
Patrick macht etwa 50 % seiner Aufnahmen von Hand und bringt gerne subtile Bewegungen ein. „Ich gleite oft leicht von links nach rechts. Dadurch erhält das Bild einen minimalen Fluss, und ich verkrampfe beim Stehen nicht. Ich war sehr erfreut, dass die elektronische Bildstabilisierung nicht zu aggressiv war. Mit ihr konnte ich einige seitliche Bewegungen im Rahmen behalten, gleichzeitig aber einige der Vibrationen im Hochfrequenzbereich beseitigen.“
Welche Ausrüstung ist die beste zum Filmen?
Ein anpassbarer Begleiter beim Filmen
Das geringe Gewicht der Kamera und das kompakte, modulare Format erwiesen sich als vorteilhaft, um dem medizinischen Personal im Krankenhaus auf Schritt und Tritt zu folgen. „Ich musste in diesen dynamischen, sich schnell ändernden reaktiven Umgebungen mithalten können, und die Canon EOS C500 Mark II war genau das richtige Werkzeug“, ergänzt er.
„Und die Modularität finde ich fantastisch. Ich ändere ständig das Setup, weil sich entweder das Umfeld oder meine Arbeitsweise ändert. Ich brauche oft eine Reihe von Ergänzungen: drahtlose Videoverbindung, Schärfenachführung, Kompendium, Onboard-Monitor, Unterstützung für Funkmikrofon und Soundausrüstung. Du hast verschiedene Möglichkeiten der Stromversorgung, verschiedene Möglichkeiten, sie aufzustellen – und das ist mit ein Grund, warum es so ein Vergnügen ist, mit der Canon EOS C500 Mark II und der EOS C300 Mark III zu filmen.“
Bei diesem speziellen Projekt nutzte Patrick hauptsächlich Canons EF Objektive mit Festbrennweite, aber die Kompatibilität der Canon EOS C500 Mark II mit dem Wechselobjektiv-Bajonett bedeutete, dass er auch von EF auf PL wechseln und die Sumire-Festbrennweiten-Objektive von Canon verwenden konnte.
„Die Objektive sind fantastisch - leicht, klein und scharf“, schwärmt er. „Ich habe sie schon seit 10 Jahren in Gebrauch, daher fokussiere ich ganz instinktiv manuell. Es sind Short-Throw-Objektive, sodass beim Fokussieren von unendlich auf 1,50 m nur eine 10-Grad-Drehung erforderlich ist. Bei einem Filmobjektiv wäre eine viel größere Drehung nötig. Bei Filmobjektiven brauche ich eine Schärfenachführung oder eine Fokushilfe, um die richtigen Ergebnisse zu erhalten, aber mit den Fotoobjektiven gelingt mir die Fokussierung sehr schnell selbst – ohne Einbußen bei der Genauigkeit.“
Die Verwendung von Objektiven mit Festbrennweiten statt mit Zooms hilft, die visuelle Palette beizubehalten. „Ich wollte, dass die Aufnahme auf dem Vollformat-Chip so filmisch wie möglich wirkt“, so Smith. „Ich nehme jetzt fast alles für Netflix in 2,35:1 auf, was ein Bildverhältnis wie im Kino ist. Du musst eine Erlaubnis einholen, um etwas breiter als 2:1 aufzunehmen, aber wenn du es rechtfertigen kannst, erlauben sie es.
„Die Möglichkeit, ein benutzerdefiniertes Bildverhältnis auf das Bild anzuwenden, ist eine der nützlichsten Funktionen der Kamera. Bei Aufnahmen für diese Netflix-Welt, in der du 2:1 als minimales Seitenverhältnis wirklich sehen möchtest, anstatt es nur zu ahnen, macht das einen riesigen Unterschied.“
Das perfekte Setup aus A-/B-Kameras
Jetzt wo die EOS C300 Mark III zu seiner Ausrüstung gehört und von Netflix zugelassen wurde, hat Patrick das perfekte Setup aus mehreren Kameras, da er für seine Arbeit meist die EOS C500 Mark II und die EOS C300 Mark III kombiniert. „Die Kombination ist perfekt, weil beide im gleichen Codec filmen. Sie filmen mit der gleichen Farbtechnik. Sie bieten den gleichen Formfaktor. Das Zusammenspiel der beiden funktioniert einfach in allen Bereichen ohne Probleme“, erklärt er. „Ich kann einfach mitten im Filmen aufhören und die Kamera wechseln, sodass ich die Stärke der jeweiligen Kamera perfekt ausnutze. Die EOS C500 Mark II verwende ich meist für Aufnahmen mit einem weiteren Winkel, weil sie einen größeren Chip hat und dadurch bei dieser speziellen Art von Aufnahme eine geringere Feldtiefe bietet. Die EOS C300 Mark III verwende ich meist für Nahaufnahmen, da es extrem hilfreich ist, wenn ich diese in 4K mit 120p filmen kann. Die beiden Kameras ergänzen sich wunderbar.“
Patrick geht davon aus, dass für ihn auch die von Netflix zugelassene EOS C70 bei der Arbeit an Dokumentarfilmproduktionen äußerst nützlich sein wird. „Durch den kleinen Formfaktor und die Vielseitigkeit ist die EOS C70 die ideale Zweitkamera für hochwertiges Dokumentarfilmen“, sagt er. „Egal, ob ich sie an Autos befestige, sie auf einem Tragrahmen hin- und herbewege oder sie sogar als zusätzliche Perspektive für ein Interview hernehme – sie hat definitiv einen Platz auf der Liste meiner Kernausrüstung.“
Mit der Zulassung der kompakteren EOS R5 C eröffnen sich Filmemachern wie Patrick jetzt noch mehr kreative Optionen. „Sie ist die passende Kamera für praktisch jede Art von Story, egal ob großer Kinofilm, TV-Produktion oder Dokumentation“, erklärt Aron Randhawa.
Die Kamera besitzt ein internes Kühlsystem, das Aufnahmen von langer Dauer ermöglicht, während das robuste, dabei aber leichte Gehäuse aus Magnesiumlegierung für Widerstandsfähigkeit und Vielseitigkeit sorgt. „Sie ist eine echte Mehrzweckkamera, die sich jedem Storytelling anpasst,“ so Aron. „Mit ihrer Leistung und Kompaktheit ist sie definitiv eine interessante Option für Filmprofis.“
Durch die kleine Größe ist die EOS R5 C ideal als B-Kamera, kann aber auch ebenso gut als Hauptkamera in Produktionen dienen, für die keine Kamera mit größerer Modularität, wie etwa die EOS C500 Mark II, benötigt wird. Zudem ist sie die preisgünstigste Kamera von Canon mit einer Netflix Zulassung und somit auch für kleinere Budgets bestens geeignet.
„In puncto Bildqualität musst du bei dieser Kamera keine Kompromisse eingehen“, sagt Aron. „Ob als Haupt- oder als B-Kamera, sie bietet dir die Gewissheit, dass du mit einer der besten Kameras filmst, die die Branche zu bieten hat.“