Jedes Jahr begeben sich Millionen von Monarchfaltern auf eine Reise wie kein anderes Insekt, und legen 4.000 km von Kanada nach Mexiko zurück, um dem rauen, nordamerikanischen Winter zu entkommen. Wissenschaftler haben dieses Naturschauspiel erst 1976 entdeckt. Heute sind Schmetterlinge jedoch bedroht, da ihr Lebensraum durch illegale Abholzungen und intensive Landwirtschaft zerstört wird. „Es ist unglaublich“, sagt Canon Botschafter Pascal Maitre, der die Tiere im Januar 2019 eine Woche lang fotografiert hat. „Schmetterlinge leben normalerweise fünf Wochen lang, gegen Ende des Sommers bringen sie eine neue Generation hervor, die bis zu acht Monate lang leben kann, damit sie bis nach Mexiko und wieder zurück reisen können.“
Maitres Shooting begann als Auftrag der Yves Rocher Foundation, die Aufforstungsprogramme und ein Naturschutzgebiete für Schmetterlinge in Michoacán, Mexiko, betreiben, wo die Schmetterlinge landen. „Es war keine übliche Unternehmensgeschichte. Sie wollten, dass ich nicht nur zeige, was sie tun, sondern auch die Vorteile von dem, was sie tun“, sagt Maitre über das Projekt, das beim Festival Photo La Gacilly in Brittany, Frankreich, ausgestellt werden hätte sollen, aber das Festival wurde aufgrund der Covid-19-Einschränkungen zwei Mal verschoben. Bevor er zum Shooting aufgebrochen ist, erwähnte Maitre den Auftrag gegenüber dem Le Figaro Magazine, das für einige Tage einen Autor auf seine Reise mitschickte. Das Feature wurde schlussendlich im Juni 2021 im Magazin veröffentlicht. Das ist zum Teil auf das Verschieben der Ausstellung zurückzuführen, ist beim Veröffentlichen von Magazinen jedoch auch üblich. „Es passiert häufig, dass zwischen dem Shooting und der Veröffentlichung längere Zeit verstreicht“, sagt Maitre. „Bei National Geographics kann es sich beispielsweise um ein oder zwei Jahre handeln.“
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Pascal Maitre: Fotos vom Monarchfalter
Maitre betrachtete das Projekt als eine Reportage. „Normalerweise arbeite ich an Storys für Nachrichtenmagazine“, erklärt er. „Manchmal arbeite ich an Naturgeschichten, aber nicht als Naturexperte.“ Das hat sich auf die Art der Bilder ausgewirkt, die er machen wollte – es sollten nicht nur schöne Aufnahmen von Schmetterlingen sein, sondern Bilder, die vermitteln, dass sie gefährdet sind, und dass sie eine größere kulturelle Bedeutung haben. Die Schmetterlinge kommen Anfang November in Michoacán an, was sich mit dem mexikanischen Tag der Toten überschneidet. Der Glaube, dass sie die Seelen der Verstorbenen mitbringen, ist der Grund für die vielen Schmetterlingswandgemälde, die an vielen örtlichen Friedhöfen zu finden sind.
Vor der Reise hat Maitre Kontakt mit Wissenschaftlern aufgenommen, die in den Naturschutzgebieten arbeiten, und stellte seine eigenen Nachforschungen an, er las Zeitschriftenartikel, sah sich Dokumentationen an und betrachtete ältere Bilder. Diese Vorarbeit hatte jedoch auch Nachteile, da er aufgrund der älteren Quellen einen veralteten Eindruck der Gegend erhielt. „Vorab hatte ich mir vorgestellt, die Schmetterlinge in den Bäumen mit einem Makroobjektiv zu fotografieren, in den 30 Jahren sind die Bäume jedoch gewachsen und sie sind nun mehr als 10–15 Meter hoch, weshalb ich ein Teleobjektiv verwenden musste“, erklärt Maitre. „Du kannst zwar viele Nachforschungen anstellen, aber die Wirklichkeit kann anders aussehen. Sie kann sogar das genaue Gegenteil von dem sein, was du gelesen hast.“
Besitzt du eine Canon Ausrüstung?
Einzigartige Herausforderungen
Um nach Michoacán zu gelangen, musste Maitre von Frankreich, wo er lebt, einen Flug nach Mexiko Stadt nehmen, dann 250 km mit dem Auto fahren und zwei Stunden in den Bergen wandern. Wie üblich arbeitete Maitre allein und ohne Fotoassistenten, mit Ausnahme eines einheimischen Fahrers, der auch gleichzeitig als Guide fungierte. „Deshalb mag ich fotografieren – du kannst es alleine tun“, sagt er. Er konzentrierte sich auf drei Naturschutzgebiete – ein großes, das für die Öffentlichkeit zugänglich ist, und zwei kleinere, in denen Wissenschaftler arbeiten. „Es hing von der Sonne und vom Wind ab, wie viele Schmetterlinge zur gleichen Zeit herumflogen. Bei einer Story ist das immer so. An manchen Tagen ist das Licht gut, an anderen nicht. Du musst arbeiten und arbeiten und darfst nie zufrieden sein, denn vielleicht erhältst du am letzten Tag das beste Bild.“
Trotz seiner umfassenden Erfahrungen stellte Maitre fest, dass das Projekt einzigartige Herausforderungen barg. „In fotografischer Hinsicht war es die härteste Story, an der ich je gearbeitet habe“, sagt er. „Die Schmetterlinge sind klein und bewegen sich so schnell. Bei Videos ist das einfach, aber bei Fotos ist es eine echte Herausforderung, die Bewegung einzufrieren und den Fokus gleichzeitig beizubehalten. Du kannst kein Stroboskop verwenden, da es die Schmetterlinge stört und sie sich verirren.“
Seine Lösung bestand darin, die Fotos „ohne Sucher“ aus ungefähr zwei oder drei Metern Entfernung zu machen und dabei einen kleinen Blendenwert wie 1:22 zu verwenden, um eine hohe Schärfentiefe sicherzustellen. So sind keine individuellen Fokuspunkte in der Menge an flatternden Schmetterlingen nötig. Gleichzeitig verringerte er, wenn nötig, seine Verschlusszeit auf gerade einmal 1/4000 Sek., um die Bewegung der Schmetterlinge einzufrieren, und stellte eine ISO-Empfindlichkeit von bis zu ISO 5000 ein, um für eine konstante Lichtstärke zu sorgen. Er machte „Tausende und Abertausende Fotos“, weshalb die Bearbeitung sehr aufwendig war, sich im Endeffekt aber ausgezahlt hat.
Maitres Ausrüstung für die Reise umfasste drei Kameras. „Ich verwendete die Canon EOS R für Aufnahmen bei Nacht. Dank der Low-Light-Eigenschaften kannst du die ISO-Empfindlichkeit wirklich an ihre Grenzen bringen. Ich habe sie auf einem Stativ sehr nahe am Boden verwendet, und konnte meine Motive auf dem dreh- und schwenkbaren Display auf der Rückseite sehen.“
Er hat auch eine Canon EOS-1D X Mark II eingepackt (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell EOS-1D X Mark III) „für den Fall, dass ich die Schmetterlinge im Flug fotografieren musste, da sie großartige, schnelle Aufnahmen macht. Und eine Canon EOS 5D Mark IV, die große Dateien mit hoher Bildqualität erzeugt, die du benötigst, wenn du Drucke ausstellst.“
Die Vielseitigkeit, die eine Kombination aus dem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM, dem Canon RF 28-70mm F2L USM und dem Canon RF 100-500mm F4.5-7.1 L IS USM Objektiv sowie dem Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Supertele-Objektiv bietet, ermöglicht Maitre den Wechsel zwischen Kompositionsskalen. So kann er näher an die Schönheit einzelner Schmetterlinge ranzoomen, oder einen größeren Bildausschnitt aufnehmen, auf dem der beeindruckende Anblick von Hunderttauschenden Schmetterlingen, die sich als eine Einheit bewegen, zu erkennen ist.
Naturfotografie mit einem Canon Makroobjektiv
Unvergessliche Erinnerungen
Obwohl es genau genommen kein Naturfotografieauftrag war, hat es Maitre sehr geholfen, die Verhaltensmuster von Schmetterlingen zu verstehen. Er stellte sicher, dass er zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle stand, wobei der darauf achtete, wie die Schmetterlinge zusammenkamen und herumreisten. Sie flogen während des Tages in Scharen zu einem Fluss, weil sie auf Wassersuche waren, oder begaben sich zum Schlafen in die Baumkronen als es dunkel wurde.
Eines der Dinge, an die er sich erinnert, ist die Art und Weise, wie die Schmetterlinge in den frühen Morgenstunden ausgesehen haben. „Menschen neigen dazu, die orangefarbenen Flügel der Schmetterlinge zu zeigen, doch die Rückseite ihrer Flügel ist schwarz. So etwas bemerkt man nur nachts. Das ist das schwierige an Fotoreportagen: Deinen Fahrer davon zu überzeugen, um 2:30 Uhr, wenn das erste Licht erkennbar ist, aufzustehen, damit du sehen kannst, was passiert. Aber ich denke, dass es das ist, was diese Story von anderen Storys über diese Schmetterlinge unterscheidet.“
Selbst wenn du ein erfahrener Fotograf wie Pascal Maitre bist, lernst du bei jedem Auftrag etwas Neues. Dieser Auftrag war eine Lektion darin, wie weit er seine Ausrüstung in technischer Hinsicht an die Grenzen bringen kann. Er vergleicht seinen Beruf als Fotojournalist, der eine Story entwirft, mit dem eines Detektivs bei einer Ermittlung. „Wenn ich Fotos mache, bin ich ziemlich frei. Ich probiere alles aus. Wenn du ein Problem hast, findest du eine Lösung, egal ob diese technischer oder redaktioneller Natur ist. Das ist unser Job.“
Er fügt jedoch hinzu, dass Zeuge dieses atemberaubenden Schauspiels zu sein, ihn persönlich sowie professionell nachhaltig geprägt habe. „Ich war jeden Tag aufgeregt. Das Shooting war nicht einfach, aber es mitzuerleben war unglaublich – wirklich magisch.“
Pascal Maitres Ausrüstung
Das Kit, das die Profis für ihre Fotos verwenden
Kameras
Canon EOS-1D X Mark III
Die Canon EOS-1D X Mark III ist mit erstklassigen Low-Light-Eigenschaften, Deep-Learning-AF und 5,5K RAW-Video das ultimative Werkzeug für Kreativität. „Sie macht großartige, schnelle Action-Aufnahmen“, sagt Maitre.
Canon EOS R
Mit einem 30,3-MP-Vollformatsensor, großartiger ISO-Leistung und Dual Pixel CMOS AF bietet die EOS R eine Möglichkeit, Geschichten noch besser zu erzählen. „Dank der Low-Light-Eigenschaften kannst du die ISO-Empfindlichkeit wirklich an ihre Grenzen treiben“, sagt Maitre.
Canon EOS 5D Mark IV
Speziell für beste Leistung in jeder Situation konzipiert, ist die EOS 5D Mark IV eine erstklassig konstruierte Allround-Kamera, die in jeder Hinsicht überzeugt. Maitre sagt: „Sie erzeugt große Dateien mit hoher Bildqualität, die du benötigst, wenn du Drucke ausstellst.“
Objektive
Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM
Ein professionelles Standard-Zoomobjektiv, das neben erstklassiger Abbildungsqualität auch eine hohe Lichtstärke von 1:2,8 über den gesamten Zoombereich bietet.
Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM
Das kompakte, leistungsstarke 100-400-mm-Zoomobjektiv ist ideal für Sport-, Action- und Naturfotografie.
Canon EF 100mm f/2.8 L Macro IS USM
Dieses vielseitige Objektiv ermöglicht großartige Ergebnisse bei Porträt- und Videoaufnahmen aus der Hand, da es den Einsatz einer attraktiven Hintergrundunschärfe ermöglicht und einen integrierten Hybrid Bildstabilisator bietet.
Canon RF 28-70mm F2L USM
Das RF 28-70mm F2L USM bietet eine Bildqualität, die man von einer Festbrennweite erwarten würde, und bietet darüber hinaus eine maximale Blendenöffnung von 1:2 – für noch mehr kreative Freiheit.
Canon RF 100-500mm F4.5-7.1 L IS USM
Das RF 100-500mm F4.5-7.1 L IS USM bietet dankt UD-Linsen und ASC-Vergütung für exzellenten Kontrast und enorme Schärfe eine Leistung und Bildqualität wie kein anderes Objektiv.
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