„In Schwarz-Weiß sieht die Welt völlig anders aus“, meint Naturfotograf und Canon Botschafter Chris Fallows. „Tonabstufungen, Strukturen und Licht wirken anders. Wenn man die Farbe aus einem Bild wegnimmt, verlagert sich der Schwerpunkt ganz von selbst zu den Hauptelementen und der Komposition. In kreativer Hinsicht ist das für mich absolut wesentlich. Damit werden Bedeutung und Emotionen einer Aufnahme stärker herausgearbeitet und so ihre Perspektive vertieft.“
Fallows ist einer von vielen Fotografen, die die Kunst der Schwarz-Weiß-Fotografie pflegen und für ihre Drucke höchste Perfektion verlangen. Schwarz-Weiß-Fotos zu drucken, ist jedoch nicht so einfach, wie man meinen könnte. Wie hat Canon seine Technologie entwickelt, um die Ansprüche professioneller Fotografen zu erfüllen und monochrome Fotodrucke in einer Qualität zu produzieren, die sich mit dem traditionellen Silberhalogenid-Druckverfahren messen kann?
Schwarz-Weiß-Fotodrucke in Profiqualität
Anfangs meinten manche Fotografen, dass das nicht möglich sei. Selbst, als der Tintenstrahldruck den traditionellen chemikalienbasierten Fotodruck nach und nach verdrängte, sah es so aus, als ob Tintenstrahltinten die Feinheit und Nuancierung von Silberhalogenid-Papier mit nach Wunsch wärmeren oder kälteren, härteren oder weicheren Tönen nicht erreichen konnten. Mit dem starken Rückgang der Nachfrage nach Silberhalogenid-Fotodrucken ging Fotografen die herausragend genaue Kontrolle über Farben und Töne verloren, die für sie so entscheidend ist. Wäre dies so geblieben, hätte es möglicherweise das Ende der Schwarz-Weiß-Fotografie als Kunstform besiegelt.
Das wollte Canon verhindern. Mit seinem entschiedenen Einsatz für die Kultur der Fotografie beschloss das Unternehmen, Technologien für den Tintenstrahldruck zu entwickeln, mit denen auch im digitalen Zeitalter Schwarz-Weiß-Kunstfotodrucke in professioneller Qualität möglich waren.
Entwicklung von Canon Tinten für den Schwarz-Weiß-Druck
Zunächst sammelte Canon rund 30 der beliebtesten verfügbaren Schwarz-Weiß-Fotopapiere und untersuchte ausführlich ihre Eigenschaften.
In akribischen Versuchen mit regelmäßiger Auswertung erreichte Canon allmähliche Verbesserungen, an deren Ende drei neue Tintentypen standen: graue Tinte für glatte Tonabstufungen, Fotoschwarz für tiefe Schwarztöne in einer Qualität, die Fotoglanzpapier entspricht, und Mattschwarz für Schwarztöne wie bei mattem Fotopapier.
Diese drei neuen Tinten machten bei monochromen Drucken auf verschiedenen Druckmedien feinste Tonabstufungen und sattes Tiefschwarz in dunklen Bildpartien möglich.
Trotzdem verhielten sich Tintenstrahldrucke in der Praxis anders als Silberhalogenid-Drucke. Töne und Helligkeit schienen je nach Umgebung und Betrachtungswinkel zu changieren.
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Die Entwickler von Canon arbeiteten weiter an der Lösung dieses Problems. Unter Anwendung modernster Lichtsimulationstechnologien untersuchten sie eingehend, wie Wände, Fußböden und Decken Licht reflektieren. Schließlich erreichten sie einen Durchbruch. Sie hatten die Ursache für die optischen Schwankungen gefunden: Sie waren auf die Lichtbeugung und die Interferenzen an den Lücken zwischen den gedruckten Tintenpunkten zurückzuführen.
Davon ausgehend entwickelten sie die einzigartige Canon Chroma Optimiser Technologie, die die Lücken zwischen den Tintenpunkten mit einer speziellen Klartinte füllt. Das Chroma Optimiser Verfahren entfernt Unregelmäßigkeiten und sorgt für eine einheitliche Reflektanz über den gesamten Druck. So wirken Fotodrucke schärfer. Zugleich werden Schwarztöne im Bild mit ihrer tatsächlichen Tiefe herausgearbeitet und ein breites Spektrum an Reflektanzphänomenen reduziert, unter anderem das Bronzing, bei dem Mitteltöne irisierend und metallisch wirken.
Die Suche von Canon nach dem perfekten Fotopapier
Trotz dieses Erfolgs standen die Entwickler von Canon weiter vor einer Reihe von Problemen – Problemen, die nicht durch das Tintenschwarz, sondern Papierweiß verursacht wurden. Glänzendes ebenso wie mattes Fotopapier für Tintenstrahldrucker enthielt üblicherweise fluoreszierende Aufheller, sodass Drucke im Sonnenlicht einen bläulich-weißen Stich hatten und auch tintenfreie Bereiche leicht blau wirkten. Das machte es sehr schwierig, Drucke mit Tönen in genau der gewünschten Wärme zu produzieren.
Um dieses Problem zu lösen, entschloss sich Canon, eigene Fotodruckpapiere zu entwickeln. Diese neuen Papiere boten bei deutlich reduzierten optischen Aufhellern auch eine bisher ungekannte Farbtreue.
Mit diesen neu entwickelten Tinten und Papieren konnte Canon schließlich Schwarz-Weiß-Fotodrucke in einer Qualität anbieten, die den besten Silberhalogenid-Drucken entsprach. Die Entwickler hatten sich jedoch noch mehr vorgenommen. Für das Silberhalogenid-Verfahren werden Papiere mit höchst spezifischen Eigenschaften benötigt: Sie müssen mit einer chemikalienhaltigen lichtempfindlichen Gelatineemulsion beschichtet sein, die porös, aber so beständig ist, dass sie sich beim Eintauchen in die verwendeten Fotochemikalien (Entwicklerflüssigkeit, Stoppbad und Fixierer) nicht auflöst oder zerfällt. Die Tintenstrahltechnologie ist mit einem wesentlich breiteren Spektrum an Druckmedien kompatibel, sodass die Entwickler von Canon ihr Potenzial erkannten, die Möglichkeiten des kreativen Ausdrucks zu erweitern.
Die Entwickler beschafften über 100 verschiedene Kunstdruckmedien aus aller Welt, darunter Fine-Art-Papier, japanisches Washi-Papier, Folie und Barytpapier. Alle Papiere wurden gründlich auf Eigenschaften wie Porosität, Farbwiedergabe, Lichtbeständigkeit und Wetterfestigkeit getestet. Außerdem wurde ausführlich untersucht, wie sich Drucke auf all diesen Medien bei Kontakt mit verschiedenen Stoffen wie Wasser, Ozon, Alkohol und Schweiß verhielten.
Daran schloss sich die Entwicklung eines breiten Spektrums glänzender, seidenmatter und matter Fotopapiere sowie der Aufbau eines beeindruckenden Angebots von Fine-Art-Medien mit unterschiedlichen glatten und rauen Strukturen an. Damit eröffnen sich Fotografen enorme Wahlmöglichkeiten für das Aussehen ihrer Drucke und damit zusätzliche kreative Ausdrucksräume.
Meisterhafte monochrome Bilder: Druck von Landschaften in Schwarz-Weiß
Canon Drucksoftware
Um optimale Ergebnisse zu gewährleisten und Nutzern die Möglichkeit zur Anpassung ihrer Drucke an ihre kreativen Absichten, persönlichen Präferenzen, Präsentationsumgebungen und weitere Faktoren zu geben, entwickelte Canon parallel dazu außerdem eine Software, die Tinten, Medien und Drucktechnologien aufeinander abstimmt.
Neben der integrierten Treibersoftware jedes Druckers entwickelte Canon für den Einsatz mit professionellen Canon imagePROGRAF PRO Fotodruckern die Professional Print and Layout (PPL) Software. Die Anwendung kann eigenständig oder als Plug-in zu einer Bildbearbeitungssoftware eingesetzt werden und stellt eine breite Palette an Anpassungsoptionen für Drucke bereit, darunter leistungsstarke Funktionen für Softproofing und Hardproofing, sodass die Spekulation beim Drucken entfällt und Drucke exakt der Darstellung auf dem Bildschirm entsprechen. Um kreative Entscheidungen zu erleichtern, ist insbesondere die Musterdruckfunktion hilfreich. Damit wird eine Reihe von Miniaturbildern desselben Bilds auf einem Bogen des gewählten Mediums ausgegeben. Bei jedem Miniaturbild sind Helligkeit, Kontrast und Tonabstufungen etwas anders eingestellt. Nach Auswahl der besten Variante wird der zugehörige Code in PPL eingegeben, sodass die Software den endgültigen Druck mit diesen Einstellungen genau entsprechend den kreativen Vorstellungen ausgibt. Zeit- und materialaufwendiges Ausprobieren entfällt dadurch.
PPL umfasst intuitive Layouttools für randlose Drucke ebenso wie für klassische Drucke mit Rand. In Kombination mit den ultrapräzisen Papierverarbeitungssystemen der professionellen Canon imagePROGRAF PRO-300 und imagePROGRAF PRO-1000 Fotodrucker sind randlose Drucke auf Matt- und Fine-Art-Medien sowie auf Fotoglanzpapier möglich.
Mit den aufeinander abgestimmten Papieren, Tinten und Drucktechnologien von Canon gelingen exquisite monochrome Drucke. Für besonders anspruchsvolle Anwendungen ist der Canon imagePROGRAF PRO-1000 mit einem langlebigen 12-Tinten-System inklusive Chroma Optimiser und einem besonderen Monochromsatz aus Mattschwarz-, Fotoschwarz-, Grau- und Fotograutinten ausgestattet. Das System kann alle Formate von 10 x 15 cm bis A2 und sogar Banner ausgeben. Seine pigmentbasierten LUCIA PRO Tinten sind auf einen extrem breiten Tonwertbereich mit ultraglatten Abstufungen für Schwarz-Weiß-Drucke optimiert, sodass Lücken nicht als Kompromiss mit anderen Tintenfarben gefüllt werden müssen.
„Damit sind unerwünschte Farbverschiebungen über den gesamten Graustufenbereich von Tiefschwarz bis Hellweiß ausgeschlossen“, berichtet Suhaib Hussain, Druckexperte bei Canon. „Die Mattschwarztinte der neueren imagePROGRAF PRO-300 A3+-Format-Drucker wurde noch einmal neu formuliert, um noch tiefere Schwarztöne zu erzeugen, die alle Erwartungen an die kreativen Ausdrucksmöglichkeiten im Schwarz-Weiß-Druck übertreffen.“
Der Einsatz von Canon Papieren ist dabei nicht zwingend. Canon hat eng mit Spezialpapierproduzenten wie Hahnemühle und Canson zusammengearbeitet, die Fine-Art-Medien der Spitzenklasse für höchste Ansprüche herstellen. „Wir haben ICC-Profile entwickelt, die bei unterschiedlichsten Medien höchste Druckgenauigkeit und -treue gewährleisten“, erläutert Hussain. „Mit der Begleitsoftware zu unseren imagePROGRAF PRO Druckern lassen sich die passenden ICC-Profile für jedes beliebige Medium ganz einfach auswählen und anwenden, sodass Fotografen verlässlich optimale Ergebnisse erzielen.“
Entgegen der Meinung jener, die dies für unmöglich hielten, erweitert die Komplettlösung von Canon die Möglichkeiten des fotografischen Ausdrucks und erfüllt damit nicht nur die Anforderungen professioneller Fotografen, sondern übertrifft diese sogar.
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