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Ein Porträt eines jungen Gesichts von Quentin Caffier
„Emotionen sind bei einem Porträt sehr wichtig“, sagt Quentin Caffier. Der französische Fotograf wird für seinen „Untergrund-Elektro-Pop“-Stil bei Porträts gefeiert und spezialisiert sich auf Mode, Beauty und Musik. Seinen Abschluss hat er vor fast einem Jahrzehnt an der Ecole nationale supérieure Louis-Lumière gemacht. Bei seinem Stil vereint er Einflüsse aus dem westlich geprägten Japan mit David Bowie und traditioneller bildender Kunst, um einen neuen, mutigen und charmanten Ansatz für moderne Porträtaufnahmen zu verfolgen.
ICH SCHAFFE DIE PERFEKTEN BEDINGUNGEN UND LASSE ZUFÄLLIGE EREIGNISSE IHREN LAUF NEHMEN.
„Um einen magischen und einzigartigen Moment mit den Menschen vor der Kamera zu schaffen, muss ich mich mit den ganzen technischen Aspekten so gut auskennen, dass ich nicht mehr darüber nachdenken muss und mich voll und ganz auf das Model konzentrieren kann“, meint er. „Ich bin ein Kontroll-Freak. Ich schaffe und kontrolliere die perfekten Bedingungen mithilfe der Technik und lasse zufällige Ereignisse auf ganz natürliche Art und Weise ihren Lauf nehmen, wie z. B. einen Blick, ein Lächeln, ein Lachen oder eine unbeholfene Bewegung.“ Doch selbst Kontroll-Freaks wie Caffier lieben es, ihre Komfortzone zu verlassen und mit neuer Ausrüstung zu experimentieren.
Caffier hat sich entschieden, seine EOS 5D Mark IV mit dem neuen EF 85mm f/1.4L IS USM Teleobjektiv aus der Canon L Serie zu verwenden. Er hat zahlreiche Kulissen, Beleuchtungen und Styling-Möglichkeiten verwendet, um eine Porträtkollektion zu gestalten, die gegensätzliche Stimmungen darstellt und dabei seine unverwechselbare Dynamik beibehält. „Ich wechselte vom Blitz zum Kunstlicht, von sehr natürlichen Hauttönen zu stark und kunstvoll geschminkten. Mein Team und das Model Laura waren gut vorbereitet und konnten innerhalb weniger Minuten unterschiedliche Stimmungen darstellen“, erzählt er von seinen Aufnahmeergebnissen, die sich durch ihre Lebhaftigkeit und zarten Hauttöne auszeichnen.
„Ich beginne gerne mit dem einfachsten Set-Up, d. h. nur ein Licht oder natürliches Licht, und bewege mich durch die verschiedenen Set-Ups, bis ich letztendlich zum komplexesten gelange. Ich fange bei jedem Set-Up mit Nahaufnahmen an, sodass sich die Models zunächst nur auf den eigenen Gesichtsausdruck konzentrieren können. Dann erweitere ich das Bild und arbeite mit deren Körpersprache“, fügt er hinzu. „Ich spreche gerne sehr viel mit meinen Models, um deren Selbstvertrauen zu stärken und sie zu ermutigen, ihre Emotionen zu zeigen.“
„JEDES MAL, WENN SIE NEUE AUSRÜSTUNG ERHALTEN, SOLLTEN SIE DAS MAXIMUM DARAUS RAUSHOLEN.“
„JEDES MAL, WENN SIE NEUE AUSRÜSTUNG ERHALTEN, SOLLTEN SIE DAS MAXIMUM DARAUS RAUSHOLEN.“
Warum sollte man also seine Standardausrüstung wechseln? „Ich benutze normalerweise mein EF 85mm f/1.2L II USM Objektiv, daher war mir einiges vertraut. Das Autofokus-System der EF 85mm f/1.4L IS USM ist jedoch brandneu. Es ist um ein Vielfaches effizienter und die Bildstabilisierung war eine positive Überraschung. „Die Brennweite des Objektivs ist ideal für Gesichtsaufnahmen. Das Bild ist sehr scharf und jedes Hautdetail wird aufgenommen.“ Dank der großen Blendenöffnung erhält man einen schönen Bokeh-Effekt und eine weiche Schärfentiefe. Zudem sind Aufnahmen bei wenig Licht möglich, ohne dass man den ISO-Wert erhöhen muss.
„Das ist ein sehr vielseitig einsetzbares Objektiv“, schlussfolgert Caffier. „Es ist ideal für Aufnahmen von scharfen, schönen Bildern als auch von weichen Porträts. Bei der Verwendung dieses Objektivs kann ich den anderen Porträtfotografen nur raten, Aufnahmen mit der schmalsten Blende zu machen, um den schärfsten Punkt vor der Diffraktion zu finden. Danach kann die breiteste Blende verwendet werden, um die Fokussierung zu verbessern. Sie können aber auch versuchen, die Verschlusszeit noch weiter zu verlängern, und dann sehen, wie konstant Sie werden. Sie werden Ihre eigenen Grenzen noch vor denen des Objektivs herausfinden!“
Die besten Tipps von Quentin Caffier für Porträts
1. Sie müssen sich mit Ihrer Ausrüstung so gut auskennen, dass Sie darüber nicht mehr nachdenken müssen.
2. Experimentieren Sie vor und während der Aufnahmen.
3. Bereiten Sie unterschiedliche Set-Ups vor, damit Sie wechseln können, ohne die Stimmung zu unterbrechen.
4. Vor den Aufnahmen können Sie den Models von Ihren Einflüssen und Ideen erzählen.
5. Jedes Mal, wenn Sie neue Ausrüstung erhalten, sollten Sie das Maximum daraus rausholen.
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