Sowohl der Regisseur als auch der Produzent beschrieben es wie eine Szene aus einem Superhelden-Film: Zwei farbenprächtig gekleidete Silhouetten rasen durch die Luft über der Themse und fliegen direkt durch Londons Wahrzeichen, die Tower Bridge. Aber diese Szene wurde nicht in einem Studio mit Special Effects auf einem Computer gemacht – sie war echt. Für diese unglaublich anspruchsvolle Aufnahme sprangen zwei Extremsportler in Wingsuits über 900 Meter über London aus dem Hubschrauber und flogen als Erste durch die Tower Bridge, wobei sie Geschwindigkeiten von über 245 km/h erreichten.
Es war alles in Sekundenschnelle vorbei, und das Shooting konnte nicht wiederholt werden. Daher war die Aufnahme ebenso wichtig wie der Wingsuit-Flug selbst, und das konnte mit der Leistungsstärke, Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit von Canon Bildtechnologie erreicht werden.
Selbst gemessen an Extremsport-Standards war diese Red Bull Veranstaltung in London mit nie zuvor bewältigten Herausforderungen verbunden. Die Planung und Vorbereitungen nahmen Monate in Anspruch. Die Wingsuit-Sportler Marco Fürst und Marco Waltenspiel „haben etwa 200 Trainingssprünge für diesen Tag, nur für diese Minute absolvieren müssen“, wie letzterer später erklärte. Insgesamt wurden fast 50 Canon Kameras an sorgfältig gewählten Standorten aufgestellt, um sicherzustellen, dass wirklich jeder Aufnahmewinkel abgedeckt war, damit jeder Augenblick der blitzschnellen Aktion festgehalten wird.
Am Tag des Shootings begann die Heerschar an Filmcrew, Fotografen und Technikern noch vor der Morgendämmerung alles aufzubauen und zu testen, mehrere Stunden bevor der Hubschrauber um 5:22 Uhr abhob. Wind, Wetterbedingungen und Lichtverhältnisse mussten stimmen, damit der Flug losgehen konnte.
So schnell wie der Wind: Shooting des Red Bull Flugs durch die Tower Bridge
Der Produzent Jon Dyson ist Head of Sport bei Formidable, der Filmproduktionsfirma, die mit den Dreharbeiten beauftragt war. Er gehört zu den Urgesteinen in der Übertragung von Sportveranstaltungen und hat bereits bei Sky Sports und FATV Videoinhalte für den Fußballverband produziert. Er sagt, dass die Planung der Dreharbeiten durch die Partnerschaft von Red Bull mit Canon wesentlich von Stress entlastet wurde, weil die Produktspezialisten von Canon beraten konnten, welche Kamera- und Objektiveinstellungen sich für die Aufnahmen und Winkel eignen, die von der Produktion für das Shooting des Wingsuit-Flugs benötigt wurden.
Die drei leitenden Kameramänner – Pete Velluet, Dan Dryden und Jay Kennedy – wurden aufgrund ihrer Erfahrung in der Aufnahme von Formel 1-Rennen gewählt, lässt Jon wissen. Mit diesem Hintergrund waren sie an sehr schnelle Action gewöhnt, können mit langen Objektiven gut umgehen und „können sich gut an den Rhythmus der Bewegung anpassen“.
Besitzt du eine Canon Ausrüstung?
„Dann sind wir mit unseren drei Kameramännern und dem Drohnenpiloten nach Montenegro gegangen, um auszutarieren, welches Objektiv genau an welcher Stelle am Fluss aufgestellt werden musste“, sagt Jon. „Wo wir etwas breiter aufnehmen oder etwas dichter dran sein wollen, wo wir sein müssen, um alles zu erfassen – von dem Augenblick, wo die Wingsuit-Piloten auf den Hubschrauberkufen stehen und abspringen, und wie wir versuchen, ihnen bis ganz unten zu folgen.“
Wingsuit-Flugaufnahmen mit Canon
Für die Master-Position, die Aufnahme des gesamten Wingsuit-Flugs vom Boden, wurde als A-Kamera die Canon EOS C300 Mark III mit einem Canon UJ111x8.3B Broadcast-Objektiv mit Superzoom gewählt. Diese ungewöhnliche aber äußerst kreative Kombination stellte die Vielseitigkeit der Produkte von Canon unter Beweis und ist mit dem Canon MO-4P Adapter möglich, mit dem sich Broadcast-Objektive mit B4-Bajonett auf Kameras mit PL-Bajonett montieren lassen und der sie mit Strom für den mechanischen Zoom und andere Funktionen versorgt.
„Dieses Objektiv wird viel in der Formel 1 eingesetzt und daher wussten wir, dass wir damit die erforderliche Geschwindigkeit und Tiefe erfassen können“, sagt der Director Remy Lamont. „Der Zoom ist einfach umwerfend gut mit einer Brennweite von etwa 8 mm bis hin zu ganzen 925 mm. Deshalb wussten wir einfach, dass wir selbst aus einer Entfernung von einem Kilometer Nahaufnahmen von den Wingsuit-Piloten machen konnten, wie sie aus dem Hubschrauber absprangen, um ihnen dann auf der ganzen Strecke runter bis zur Landung auf dem Wasser in wenigen Metern Entfernung folgen zu können, sodass wir damit die wichtigste Aufnahme des ganzen Flugs so gut wie im Kasten hatten.“
Weil die Red Bull Veranstaltung in London bei Sonnenaufgang stattfand, sagt Remy, „brauchten wir auch etwas, das bei allen Lichtverhältnissen funktioniert. Wenn es dunkler gewesen wäre, hätten wir die Möglichkeit gebraucht, die Blende weiter zu öffnen.“ Außerdem waren die optische Servotechnologie und die Bildstabilisierung bereits im Motorsport unter härtesten Bedingungen erprobt.
Die EOS C300 Mark III kann durch den hochmodernen 4K Super 35mm DGO-Sensor Videos mit einem breiteren dynamischen Bereich und weniger Rauschen aufnehmen und war deshalb perfekt für diese Aufgabe geeignet. So lassen sich unvergleichlich saubere Bilder mit hohem Kontrast erzielen, und das speziell bei schlechten Lichtverhältnissen – genau das Richtige für die Aufnahme aus der Ferne der beiden Silhouetten der Wingsuit-Piloten im Licht der Dämmerung. Mithilfe der Dual Pixel CMOS AF Technologie von Canon war es dem Autofokus möglich, sie selbst bei dieser unglaublichen Geschwindigkeit zu verfolgen.
Die Haupt-B-Kamera war ebenfalls eine EOS C300 Mark III mit einem Canon CJ45EX9.7B. Dieses Ultra-Zoomobjektiv ist leichter und damit handlicher und erzielt einen beeindruckenden Zoomfaktor von 45x. Die Kamera wurde am Nordufer des Flusses aufgestellt, am Traitor's Gate beim Tower of London, und erfasste die ganze Action aus einem anderen Blickwinkel.
Remy hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten und hat Filme für Werbeclips, Musikvideos, Animationen und Drehbuchkomödien sowie für Live-Events gemacht. Durch dieses breite Erfahrungsspektrum in Kombination mit Jons Expertise konnten sie die Vorteile des für Action-Sport optimalen, vielseitigen Sortiments an Kameras und Objektiven von Canon so nutzen, dass sie einfach alles erfassen konnten. „Sie hatten die verschiedenen Bildraten, die wir brauchten, und die Sensoren, die wir brauchten“, sagt Remy, „und diese Flexibilität hat uns wirklich geholfen. Verstehst du, man kann einfach ein riesiges Teleobjektiv auf eine Kamera oder ein Weitwinkelobjektiv auf eine andere setzen, die in eine winzige Nische auf der Tower Bridge passt, und damit eine Weitwinkelsicht der Wingsuit-Piloten aufnehmen, wie sie vorbeifliegen.“
Solche breiteren Aufnahmen, einschließlich der Ansichten von London mit den Wingsuit-Piloten, die durch die Szene rasen, wurden überwiegend mit zwei Konfigurationen erfasst. Eine war die EOS C300 Mark III mit einem CN10x25 IAS S Objektiv, einem vielseitigen Allrounder-Cine-Servo mit einem Zoombereich von 25 mm bis 250 mm. Die andere war das Canon CN20x50 IAS H E1/P1 CINE-SERVO-Objektiv, ein aufgrund der robusten Bauweise für Sport- und Naturaufnahmen gleichermaßen beliebtes Broadcast-Objektiv, das mit einem 20fach-Zoom und Witterungsschutz überzeugt, montiert auf einer Canon EOS C500 Mark II. Mit dieser Kombination konnte Material in der nötigen filmischen Schärfe erzielt werden, und zwar mit dem zusätzlichen Vorteil der 4K/UHD-Ausgabe mit dem Oversampling des 5,9K Vollformatsensors der Kamera, was eine erstklassige Bildqualität mit Moiré- und Rauschunterdrückung ergibt.
Entstehung der Luftaufnahmen
Außerdem wurde eine Drohne mit der kleinsten Cinema EOS Kamera von Canon, der EOS R5 C, ausgerüstet, die an der Südseite der Tower Bridge, wo der Flug enden sollte, stationiert wurde. Damit wurde aufgenommen, was Jon „eine wirklich kinoreife Aufnahme der letzten Augenblicke des Flugs“ nennt: Das Auftauchen der Wingsuit-Piloten zwischen den Türmen der Brücke und der Aufstieg mit dem anspruchsvollen Flugmanöver „Flaring-Up“ von einer Höhe von rund 30 Metern auf 80 Meter, um ihre Fallschirme zu öffnen und sicher auf einem Lastkahn auf dem Fluss landen.
Es wurden neun Cinema Kameras von Kameraleuten bedient, die in erster Linie Aufnahmen in 4K bei 100 B/s machten. Allerdings wurde bei einigen ein je nach Objektiv anderer Crop-Modus angewendet. Das ließ einen gewissen Spielraum für die Bearbeitung zu, um den Bildausschnitt der Action zu ändern oder zu verlangsamen. Das Material aus all diesen unterschiedlichen Quellen ließ sich nahtlos integrieren, weil bei allen die gleiche Farbtechnik von Canon genutzt wird und so völlig kompatible Ausgaben entstehen.
Jon fügt eine besondere Anmerkung des dritten Wingsuit-Piloten Peter Salzmann hinzu, der diesen Flug ebenfalls absolvierte, aber dabei eine EOS R5 auf einem Spezialhelm trug. Die Kamera wurde mit einem RF 24mm F1.8 MACRO IS STM Objektiv ausgerüstet. Dieses kleine und leichte Weitwinkelobjektiv sorgte mit der schnellen Blende und dem optischen 5-Stufen-Bildstabilisator für helle, scharfe Luftaufnahmen.
„Peter ist so etwas wie der fünfte Beatle“, erklärt Jon. „Niemand spricht über ihn, dabei ist er unglaublich begabt. Er springt gleich nach den beiden Marcos ab. Manchmal springt er auch vor ihnen ab und dann macht er rücklings in die Tiefe stürzend Aufnahmen davon, wie sie herunterkommen, was an sich schon unglaublich ist, und all das macht er mit seiner Helmkamera. Sein Material war einfach überwältigend. Das Material bringt die Größenverhältnisse so gut zum Vorschein – da ist die Krümmung der Erde, dann London und der Sonnenaufgang. Es war einfach schön.“
Zur Abrundung des Gesamtbilds waren noch einige Fotografen einschließlich Alex Grymanis anwesend. Dieser Lifestyle- und Sportexperte ist Canon Ambassador. Seine Aufgabe: Mit nur einer Aufnahme das ganze Event erfassen. Er hatte zwei EOS R3 Kameras, eine mit einem RF 70-200mm F2.8 L IS USM Objektiv und die andere mit einem RF 24-70mm F2.8L IS USM. Er bevorzugt diese Objektive, zwei der drei RF Zoomobjektive von Canon mit schneller Blende, weil sie so schnell sind und beim Zoomen so genau fokussieren – was entscheidend ist, wie er sagt, weil die Wingsuit-Piloten sich mit einer Geschwindigkeit von fast 250 km/h fortbewegen. Die EOS R3 eignet sich ideal aufgrund ihres Dynamikumfangs und der Fähigkeit, bei 30 B/s mit elektronischem Verschluss Aufnahmen zu machen.
Alex wählte seine Perspektive an der Ausgangsseite der Tower Bridge. Er sagt, er hat hunderte Aufnahmen gemacht – und ja, er hat sein perfektes Bild machen können, mit dem er dieses verblüffende einmalige Motiv des Präzisionsflugs verewigen konnte.
Red Bulls Event „Wingsuit-Flug durch die Tower Bridge“ war ein einmaliger Erfolg eine erstaunliche Darbietung der atemberaubenden Fertigkeiten der Wingsuit-Piloten. Aber auch wenn sich der eigentliche Flug in Sekunden messen lässt, schreiben die Sportler ihren Erfolg ebenso dem monatelangen Training, der Planung und der Vorbereitung auf das große Ereignis zu. Dasselbe gilt für die Aufnahmen. Zur Aufnahme dieser einmaligen Augenblicke unglaublich schneller Sport-Action war viel Planung und Vorbereitung plus Fertigkeiten und Expertise der gesamten Crew erforderlich – und natürlich auch diese hochkarätigen Kameras und Objektive von Canon für die Sportflug-Action:
Kameras
Objektive
- Canon CN20x50 IAS H E1/P1
- CANON CN8x15 IAS S E1/P1
- Canon CN10X25 IAS S
- Canon CJ45EX9.7B
- Canon UJ111x8.3B
- Canon CJ45EX9.7B
- Canon RF 5.2mm F2.8L DUAL FISHEYE Objektiv
- Canon RF 14-35mm F4 L IS USM
- Canon RF 16mm F2.8 STM
- Canon RF 24-105mm F4 L IS USM
- Canon RF 24-70mm F2.8L IS USM
- Canon RF 24mm F1.8 MACRO IS STM
- Canon RF 28-70mm F2 L USM
- Canon RF 24-105mm F2.8 L IS USM Z
- Canon RF 100-300mm F2.8 L IS USM
- Canon RF 800mm F5.6L IS USM
- Canon RF 1200mm F8L IS USM
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