Guia nahm das Foto der Frau mit einer Canon EOS 5DS R auf, die sie wegen ihrer Geschwindigkeit und Schärfe schätzt. Dazu hob sie die Effekte des Tiefpassfilters auf, der vor allem bei Landschaftsaufnahmen zu verschwommenen Details führen kann. Sie verwendet ihr Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv bei 33 mm, „weil es das Objektiv ist, das alle meine Lieblingsbrennweiten enthält: 35-50 mm. [Dieses Objektiv] hilft mir, das Gepäck leicht zu halten und bei schlechtem Wetter nicht ständig Objektive wechseln zu müssen“, sagt sie. Obwohl das endgültige Bild weiß erscheint, schien die Sonne nur schwach. Also setzte Sie den ISO-Faktor auf 800, die Verschlusszeit auf 1/100 Sek. und die Blende auf f/5.
Die größte Herausforderung bei dieser Aufnahme waren für Guia die kalten Hände. Sie trug ein Paar dicke Handschuhe und darunter ein weiteres, dünneres Paar, mit dem sie auch den Touchscreen bedienen konnte. Nachdem sie das obere Paar ausgezogen hatte, um die Kamera zu bedienen, war es ein Rennen gegen die Zeit: Die Aufnahme musste sitzen, bevor sie ihre Finger nicht mehr bewegen konnte.
In den letzten Jahren sorgten anormale Wetterverhältnisse – wahrscheinlich verursacht durch den Klimawandel – für Probleme auf Spitzbergen. Einige Wissenschaftler warnen, dass die dadurch entstehenden Lawinen und Erdrutsche Longyearbyen bald unter sich begraben könnten. Verleiht diese Hintergrundinformation den Fotos von Guias eine neue Bedeutung? Sind sie eine Warnung, was die Zukunft bringen wird? „Dieses Bild beschreibt in gewisser Weise, dass in der Wildnis und an abgelegenen Orten die Tiere oft für ihre Umgebung verantwortlich sind“, meint sie, und auch, dass Menschen sich von der Natur führen lassen. „Mir gefällt die Art, wie die Frau ihren rechten Arm und die Hand zurückhält. Diese Bewegung unterstreicht, dass sie sich von ihrem Hund führen lässt und ihn mehr oder weniger als Anführer akzeptiert.“